Rezensionen

Betelgeuze Gesamtausgabe

Cover Betelgeuze Nachdem mich die Gesamtausgabe von Aldebaran geradezu begeistern konnte, war ich dementsprechend sehr gespannt, wie Leo (alias Luis Eduardo de Oliveira) seinen Sci-Fi-Comic im zweiten Zyklus fortgeführt hat. Betelgeuze heißt dieser, wiederum benannt nach dem Planeten, der den hauptsächlichen Ort des Geschehens markiert.

Kim Keller wird nach und nach in die Geheimnisse um die Mantrisse, eine gigantisches auf Aldebaran befindliche Lebensform, eingeweiht. Diese taucht immer wieder im Meer auf und ändert ihre Gestalt. Und sie kommuniziert offenbar mit anderen Planeten, darunter auch Betelgeuze, was unlängst unter vielen Verlusten von den Menschen kolonisiert wurde. Kim meldet sich zu einer Erkundungsmission nach Betelgeuze, um dem Ursprung der mysteriösen Mantrisse auf die Spur zu kommen. Immerhin ist sie eine der wenigen Auserwählten, die mit dieser Kontakt hatte.

Dort angekommen, gerät die junge Frau in den Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Lagern der Kolonisten. Hauptsächlicher Streitpunkt ist die Frage, ob man die einheimischen Iums (Wesen, die ein bisschen an Pandabären erinnern) als intelligente Lebensform einstufen soll. Denn aus dem Kolonisationsgesetz ergibt sich, dass nur Planeten besiedelt werden dürfen, auf der keine höher entwickelten Ureinwohner existieren. Kim Keller vermittelt zwischen beiden Parteien und erfährt schließlich von einem Zusammenhang zwischen Iums und Mantrisse.

Seite aus Betelgeuze Betelgeuze ist ein Ort, der sowohl karge Wüsten als auch dichte, unberührte Urwälder bereithält. Leo schafft es wirklich perfekt, wie schon bei Aldebaran, dem Planeten einen ganz eigenen Charakter zu verleihen. Und natürlich ist die blühende Flora und Fauna auch hier wieder prächtig in Szene gesetzt. Allein den seltsamen Iums widmet Leo eine vollkommen runde Konzeption, die die Anatomie, die kognitiven Fähigkeiten und die Verhaltensweisen beinhaltet. Diese Detailverliebtheit merkt man bei jeder Bewegung der niedlichen, aber irgendwie auch gespenstischen Tiere.

Überhaupt ist in diesem zweiten Zyklus alles noch mysteriöser, noch durchdachter, noch imposanter. Die Gesamtausgabe, die alle fünf Alben (sowie Skizzenmaterial und eine Kurzgeschichte) enthält, ist in sich relativ abgeschlossen, allerdings würde ich unbedingt empfehlen, dass man die Zyklen in chronologischer Reihenfolge und komplett liest. Einige Hauptfiguren aus Aldebaran tauchen auch in Betelgeuze auf und auch der große Handlungsrahmen um das Mantrissen-Geheimnis wird über die Zyklen hinweg fortgesponnen.

Mittlerweile liegen von Epsilon bereits vier Ausgaben des dritten Zyklus Antares als Hardcover-Alben vor. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn auch dieser dritte Teil der Reihe in einheitlicher Form als Gesamtausgabe nachgereicht wird.

 

Wertung: 9 von 10 Punkten

Klasse Fortsetzung der Sci-Fi-Serie, die den ersten Zyklus sogar noch übertrifft

 

Betelgeuze Gesamtausgabe
Epsilon Grafix, Februar 2012

Text und Zeichnungen: Leo
256 Seiten, farbig, Hardcover
Preis: 40 Euro
ISBN: 978-3-86693-027-8
Leseprobe

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Abbildungen: © der dt. Ausgabe: Epsilon