Monate: November 2006

Quintett 1 & 2

teaser_quintettFrank Giroud ist zwar als Autor schon ein alter Hase, doch gelangte er erst in jüngerer Zeit mit seiner Serie Die zehn Gebote zu Bekanntheit und Ruhm. 2002 wurde ihm in Erlangen sogar der Max-und-Moritz-Preis als bester internationaler Szenarist überreicht. Seine Spezialität sind Thriller in historischen oder zeitgenössischen Settings mit politisch brisanten Kontexten. Die zehn Gebote feierten nicht zuletzt wegen ihres ungewöhnlichen Konzeptes so große Erfolge: Jeder der zehn Bände war von einem anderen Zeichner ausgeführt. Dieses Konzept wendet Giroud nun in der fünfteiligen Serie Quintett erneut an, wobei es hier nicht nur als eine unterhaltsame Raffinesse dient, sondern einen zentralen Aspekt der Serie illustriert. Die einzelnen Bände der Serie decken nämlich mit ihrer Erzählung immer wieder denselben Zeitraum und dasselbe Geschehen ab.

Fun Home: A Family Tragicomic (US)

teaser_fun_home Wie sieht eigentlich ein anspruchsvoller Comic aus? Würde es zum Beispiel ausreichen, die Comicseiten zusammenzukleben, sie zwischen zwei Buchseiten zu pressen und das Ganze mit dem Stempel „graphic novel“ zu versehen? Natürlich nicht, aber dennoch scheint das neue Jahrtausend dem vergangenen treu zu bleiben, indem es eben diesen Begriff für Qualität im Medium Comic benutzt, ohne wirklich festzulegen, welche Kriterien der Begriff beinhaltet. Während auf dem amerikanischen Comicmarkt immer wieder Titel kursieren, die das Prädikat graphic novel nicht verdienen, hat es die Künstlerin Alison Bechdel – Schöpferin des cartoon strips Dykes to watch out for – geschafft, den Begriff der graphic novel durch ihre Comicmemoiren wiederzubeleben. Ihr gelingt es, das Medium Comic zu benutzen und es sogar zu revolutionieren.

Green Manor 1

teaser_green_manor1 Ich muss zugeben, dass ich bis vor kurzem gar nicht auf dem Schirm hatte, dass es die ZACK Edition gibt. Ich muss auch gestehen, dass ich das ZACK-Magazin nicht lese, weniger aus Desinteresse als vielmehr wegen meiner Abneigung gegen Fortsetzungsgeschichten. Da stieß ich aber auf dieses schöne Album: Green Manor, dessen Inhalt bestens in ein Magazin nach meinem Gusto passen würde: der Band versammelt nämlich lauter abgeschlossene Krimi-Kurzgeschichten. Also nichts mit Fortsetzungen, alles wunderbar.

Comic! Jahrbuch 2007

teaser_icom2007Zum siebten Mal hat der ICOM (Interessenverband Comic e.V.) ein Jahrbuch herausgegeben, in dem er wie gewohnt durch viele Interviews und Artikel das vergangene Jahr Revue passieren lässt und Ausblick auf das kommende gibt. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf Manga, es werden aber auch andere Themen wie Cartoon, Trickfilm, der internationale Markt sowie die Preisträger des ICOM Independent Comic-Preises 2006 behandelt.
Für eigentlich jeden an Comic-Hintergrundwissen Interessierten findet sich in diesem dicken und schön gelayouteten Wälzer etwas.

Mind the Gap 28: Previews 10/2006

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NEU AB DEZEMBER:

Wunderliches von Bryan Talbot, Erschreckendes von Bill Gaines, Al Feldstein, Harvey Kurtzman et al., Apokalyptisches von Phil Hester und Brook Turner, Hochtouriges von Nicolas Mahler, Zuverlässiges von Jim Massey und Robbi Rodriguez, Gruftiges von Eric Wight, Neu-Universales von Warren Ellis und Salvador Larroca, Investigatives von Darwyn Cooke, Idyllisches von Gail Simone und Neil Googe und Unterirdisches von Paul Chadwick.

Killer stellen sich nicht vor

teaser_tardi_killer“Ach, sei still! Trink deinen Scotch aus, geh duschen. Und komm vögeln!“
In Jacques Tardis neuester Romanadaption einer Vorlage von Jean-Patrick Manchette geht es im Prinzip so zu wie in Frank Millers Sin City. Sex, Gewalt und Rache sind bestimmende Elemente der Handlung, die Optik ist schwarz-weiß und trostlos. In den Details aber unterscheiden sich das von Tardi/Manchette gezeichnete Frankreich der Siebzigerjahre und die fiktive Stadt der blutigen Sünde gewaltig voneinander.