Bourbon Street 2 – Abschiedstournee
Wie der Titel schon vermuten lässt, ist „Abschiedstournee“ der zweite und letzte Band der kleinen, dem Jazz huldigenden Serie Bourbon Street. Und das wunderschöne Cover spiegelt alles wider, was in diesem Album zu finden ist und was ein Titelbild auch häufiger leisten sollte.

Christopher liebt die Rock- und Popmusik. Der französische Autor und Zeichner liebt sie sogar dermaßen, dass er eine komplette Albenserie daraus macht. Aber kann das gut gehen, wenn ein so völlig anderes Medium wie die Musik in einem bildhaften Medium wie dem Comic umgesetzt wird?
Zuletzt machte der französische Künstler Joann Sfar ja weniger als Comicschaffender denn durch den von ihm als Drehbuchschreiber und Regisseur inszenierten Film Gainsbourg (über den Chanson-Sänger Serge Gainsbourg) von sich reden. Und da der begleitende, von Sfar gezeichnete Comicband, im Gegensatz zum Streifen selbst, bis dato nicht als deutsche Fassung vorliegt, muss man sich einstweilen eben einem der anderen Sfar-Projekte widmen.
Als ich zum ersten Mal die Ankündigung vernahm, dass bei Carlsen Comics ein Comicband mit dem Titel Bob Dylan – Revisited erscheinen wird, ging ich intuitiv davon aus, dass es sich dabei um eine gezeichnete Biografie des Künstlers handeln würde. Aber weit gefehlt, das im mittlerweile bewährten, verkleinerten „Graphic Novel“-Format des Verlages (aber in diesem Fall ausnahmsweise nicht als eine solche deklariert) vorgelegte Buch verzichtet wohltuenderweise komplett darauf, das Leben Bob Dylans nachzuzeichnen oder auch nur dessen Stellenwert für die Folk- und Rockmusik zu beleuchten.
Das neue Jahrhundert hat seine erste Dekade fast verbraucht und schon zeichnen sich zwei Trends ab: Zum einen befinden wir uns im Zeitalter der konstanten Beschleunigung, in dem Informationen immer schneller durch unsere Computer gejagt werden. Zum anderen erzeugt diese wahnwitzige Geschwindigkeit einen unstillbaren Durst nach immer mehr Informationen. Jede Minute trudelt eine neue Eilmeldung per RSS-Feed herein, die wir auf keinen Fall verpassen dürfen; jede Sekunde zwitschert man seinen Followers eine Nachricht zu und stillt doch nur kurz die Gier nach Neuem. Nur manchmal gelingt es, einen Moment inne zuhalten, zurückzublicken und zu genießen.