Desolation Jones 1 – Made in England
Wenn man sagt, dass Warren Ellis gut darin ist, eine Menge abgefahrener, kranker Ideen auf engstem Raum zu versammeln, dann ist das in etwa so, als würde man die Bemerkung fallen lassen, dass es im Sommer in der Sahara ganz schön heiß werden kann. Warren Transmetropolitan Ellis ist als Schöpfer abgefahrener, kranker Ideen hinlänglich bekannt. Sie sind gewissermaßen sein Aushängeschild.

In den Vereinigten Staaten ist Rex Mundi längst ein Hit. Nun kommt der Newcomer auch nach Deutschland. Der Thriller von Arvid Nelson und Eric Johnson entführt den Leser in ein alternatives Paris des Jahres 1933, in der die Kirche die Staatsangelegenheiten beeinflusst und die Inquisition hart durchgreift. Im Januar erschien der erste Band „Der Wächter des Tempels“ bei der Ehapa Comic Collection, über den sich Frauke und Christopher unterhalten.
David Lloyd ist Brite und ein alter Hase im Comic Business. Seit den späten Siebzigern zeichnet er. Am bekanntesten ist sicherlich sein Artwork für V wie Vendetta. Nun erscheint bei Ehapa der Einzelband Kickback, eine düstere Kriminalgeschichte über einen korrupten Polizisten. Es ist Lloyds erste Arbeit als Zeichner und Szenarist.
Auf den ersten Blick sieht The Fountain ein bisschen aus wie Dave McKeans Cages. Offene Formen, unruhige Panels, eine unübersichtliche Erzählstruktur. Und auch wie bei Cages weiß man als Leser zunächst nicht, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Aber das ist noch kein Minuspunkt, im Gegenteil. Erst auf den letzten Seiten von The Fountain begreift man die Komplexität des Werks. Plötzlich fügen sich die Teile zusammen. 

Wer kennt Alice im Wunderland nicht? Kleines Kind stolpert in Traumreich und erlebt Abenteuer. Seit Lewis Carroll wurde dieses Thema vielfach kopiert und variiert. Der kürzlich bei Ehapa erschienene Band Der Dieb der Zeit ist im Prinzip darauf zurückzuführen. Die dazugehörige Pressemitteilung möchte der Geschichte zwar gerne nachsagen, dass sie das Fantasy-Genre revolutioniere, aber das ist eindeutig zu hoch gegriffen. Dennoch: Der Dieb der Zeit ist keine langweilige Kopie, sondern eine interessante Variation eines altbekannten Themas. Und irgendwie hat schließlich alles seine Vorgänger.
Rote Fliegen, Fußball und Gehirnimplantate – nur ein paar Details aus „Rendevous in Paris“, dem neuen Werk von Enki Bilal. Optisch wie inhaltlich ist der Band ein schwerer Brocken. Aber Unterhaltung auf hohem intellektuellen Niveau ist man von dem französischen Altmeister ja gewohnt. Mögen muss man das nicht.
Frank Millers Epos über den dunklen Großstadttraum geht in die letzte Runde. Sicherlich, Sin City ist ein Meisterwerk des amerikanischen Comics. Der hard boiled-Siebenteiler von Frank Miller wird viel gelesen und viel gelobt. Die Themen sind hinlänglich bekannt: Gewalt, Sex, Kriminalität, Korruption und nochmals Gewalt. Sin City ist nicht bloß eine Stadt, sondern ein dunkler Kosmos. Zahllose verlorene Gestalten ringen hier um Macht und Geld, immer nahe am Abrund der menschlichen Seele. Es tobt der ewige Kampf zwischen böse und noch böser. Aber was bleibt übrig, wenn man das mythische Setting einmal außer Acht lässt, die Oberfläche durchstößt?
Conan der Barbar ist eine Legende. Und er geht wieder in Serie. Seit kurzer Zeit verstricken Kurt Busiek und Cary Nord den wilden Cimmerier in neue Abenteuer. Nach dem fabelhaften ersten Band kommt nun die Fortsetzung: „Der Gott in der Kugel“. Was Autor und Zeichner angefangen haben, entwickeln sie konsequent weiter. Zwar kein Höhenflug, dafür aber ein wasserdichtes Fantasy-Spektakel. Dämonen und Gemetzel inklusive, denn schließlich ist es Conan.