Monate: April 2009

Knochen-Jochen

Auf dem Comic-Salon null acht in Erlangen da hat Klein-Dinter gesprochen: „Kauf Dir ja den Knochen-Jochen! Tolle Seiten Dir in die Hände gelangen.“ Und wahrlich, recht hatte er, es ist eine Pracht. Schön ausgestattet, mit Zusätzen wie Skizzen versehen, ist's trotz Thema als ein munteres Werk zu verstehen. Aber nun sind ein paar Worte zum Inhalt angebracht. Alles dreht sich um den Serienmörder Jochen, der, ganz akkurat, nach jeder Tat, Reime hinterlässt, so dass jeder weiß: „Knochen-Jochen hat's verbrochen!“ In Reimen verfasst ist auch des Comics kompletter Text, so wohlkonstruiert, konsequent und durchdacht, dass sich Helge bei meinem Versuch wohl eins ins Fäustchen lacht. Ihm auf den Fersen ein Kommissar, der das Morden will beenden. Nur, wie soll er Jochen auf die Schliche kommen, wie das Segel wenden? Viele Tricks werden benötigt, sieben Menschen ihr Leben müssen lassen, bis Jochen endlich gestellt ist, bis ihn die Polizei kann fassen. Wie das funktioniert, das verrate ich hier nicht. Ihr müsst es schon selber lesen, das Krimi-Gedicht. Auf der Website, auf MySpace und als TV-Beitrag bekommt Ihr …

Der Killer 6: Modus vivendi

Vier Jahre ist es her, dass sich der prinzipientreue Killer, dessen Name nie genannt wird, zur Ruhe setzte und sein neues Leben in Venezuela begann. Aber Stillsitzen ist für den Profi auf Dauer zu langweilig, und so nimmt er in seiner neuen Heimat einen weiteren Auftrag an. Verstrickt in einer Reihe von Morden mit politischen Ausmaßen, weicht der Killer erstmals von seiner Linie ab und beginnt die Motive seines Auftraggebers zu hinterfragen. Lange musste man auf den sechsten Band dieser hervorragenden frankobelgischen Comicserie warten. Er markiert gewissermaßen einen neuen Zyklus: Der Killer beendet seinen selbst erwählten Ruhestand, was ihn zu seinem komplexesten Auftrag führt. Inhaltlich bleibt sich das Kreativteam Luc Jacamon und Matz treu; erzählt wird vornehmlich aus der Sicht des Killers, dessen Vorgehen stets genauestens durchdacht und innerhalb seiner subjektiven moralischen Grenzen seine Begründung und Nachvollziehbarkeit findet. Auch wenn man hier mit einem eigentlich bösen Buben sympathisiert, so ist einem der Killer doch mit jeder Seite ein Stück weit vertrauter und man hofft insgeheim, dass er beim Morden nicht erwischt wird. Außerdem ist die …