Codex Angélique – Kompendium der Engel
Alles in allem verstörend. So oder so ähnlich würde ich jemandem antworten, der mich nach einer Beschreibung zu Codex Angélique fragen würde. Die im französischen Original in drei Alben veröffentlichte Serie liegt in der Ehapa Comic Collection als All-in-One-Edition vor. Wie bei einigen dieser Ausgaben zuvor gibt es auch bei dieser Licht und Schatten zu konstatieren. Leider wird man des anfänglich recht interessanten Settings recht schnell überdrüssig, spätestens wenn sich die Handlung komplett in den Wirren von Mystik und Übersinnlichem verstrickt.



Den meisten Lesern dürfte Prometheus, der Titan, der den Menschen laut Sage das Feuer brachte und deswegen von Zeus bestraft wurde, ein Begriff sein. Weshalb Christophe Bec seine dreiteilige Serie nach diesem benannt hat, bleibt nach dem ersten Band noch unklar. Lediglich die Legende von Prometheus wird auf wenigen Seiten thematisiert, lässt dabei aber jeden Bezug zur eigentlichen Handlung vermissen.
Sein Lebenslauf klingt wie der Traum eines jeden Popkultur-Nerds: Jean-Christophe Derrien hat sein Studium mit einer Arbeit über Twin Peaks abgeschlossen, war Fanzine-Chefredakteur und Drehbuchautor für Zeichentrickadaptionen von Comic-Klassikern wie Blake und Mortimer oder Spirou und Fantasio. Heute arbeitet er als Filmkritiker und als Szenarist für seine eigenen Comics. Einer davon ist die zweiteilige Albenreihe Miss Endicott, die in Frankreich 2007 erschien und nun beim Piredda Verlag auf Deutsch herauskommt. 


Mit der Fantasy-Reihe Les Lumières de l'Amalou wurde Zeichnerin Claire Wendling bekannt und mehrfach preisgekrönt. In den neunziger Jahren erschienen die ersten drei Alben der fünfbändigen Serie auch auf deutsch; Teil 1 und 2 als Amalu, Teil 3 als Die Lichter von Amalou. Obwohl Wendling beim Comic-Salon 2004 mit einer Ausstellung geehrt wurde, musste man in Deutschland auf die beiden letzten Episoden sehr lange warten. Nun gibt es also endlich die komplette Serie, mit einem abermals leicht veränderten deutschen Titel: In der Carlsen-Ausgabe heißt die Fantasy-Geschichte Die Lichter des Amalu, was auch sinnvoll ist, da es sich bei dem titelgebenden „Amalu“ um einen Fluss handelt.