Ein kleines Stück der recht frühen Vergangenheit des Goon ließ Autor/Zeichner Eric Powell ja bereits in vorherigen Kapiteln durchscheinen (Rezension Band 1, Band 2), im dritten Sammelband steht die Kindheit des groben Mafiososchlägers nun vollends im Mittelpunkt. Dass die nicht voll eitler Sonnenschein ist, kann man sich denken. Powell verpackt die Jugendjahre seiner Figur geschickt um eine Fotostory; eine Metaebene, die sich abermals zwischen Zombiekloppereien und absurder Gangstergeschichten verbirgt. Dazu beinhaltet der Band eine von Kyle Hotz gezeichnete Kurzepisode um einen entflohenen Skunkaffen. Auch das passt irgendwie perfekt ins Konzept und ist somit weiterer Grund, um sich diese Ausgabe zu besorgen. Powells wirre Art zu erzählen und seine wandelbare Zeichentechnik machen seine Comics zu echten Highlights. Und obwohl er dies schon von Beginn an unter Beweis stellte, scheint sich seine Reihe sogar von Mal zu Mal zu steigern. Gerade nach dem Lesen der deutschen Sammelbände, durch die man die ganze Palette der kranken Einfälle abbekommt, läuft man Gefahr, für die kommenden Stunden erst mal völlig verstört zu sein. Das ist gut so, ist The Goon doch momentan vielleicht der schrägste Comic auf dem deutschsprachigen Comicmarkt.
Übrigens wird Eric Powell im Oktober zu Gast in Deutschland sein, wo er auf der Frankfurter Buchmesse anzutreffen ist und auch Signiertermine in Comicläden in Bochum, Nürnberg und Frankfurt wahrnehmen wird (Einzelheiten hier).
The Goon 3 – Meine mörderische Kindheit
Cross Cult, Juli 2009
144 Seiten, vierfarbig, HC
Preis: 19,80 Euro