Max, Moritz und der Muff: Wie der Max-und-Moritz-Preis seine Glaubwürdigkeit verspielt
Es war ganz und gar erstaunlich, was Sabine Wittkowski, die als Vertreterin des Carlsen-Verlags an der Abschlussdiskussion des Comic-Salons Erlangen 2012 teilnahm, da mitzuteilen hatte: Es gebe, so Wittkowski, einfach nicht genug kompetente Frauen, mit denen man die Jury des Max-und-Moritz-Preises besetzen könnte. Sie sprang mit dieser Wortmeldung Bodo Birk zur Seite, der als Chef-Organisator des Salons und des Max-und-Moritz-Preises ebenfalls der Jury angehört. Warum gibt es nicht mehr Frauen in der siebenköpfigen Max-und-Moritz-Jury? Werden die nicht gefragt, oder haben sie keine Lust? Auf meine Frage hatte Birk zunächst entgegnet, dass die Comicbranche ja nach wie vor sehr stark männerbestimmt sei. Dass mit Jutta Harms (Reprodukt), Alexandra Germann (Ehapa) und eben Wittkowski drei der fünf Verlagsvertreter neben ihm auf dem Podium weiblich waren, blieb dabei offenbar unbemerkt. Und überhaupt, so Birk, sei man bei der Zusammensetzung der Jury auf Kontinuität bedacht. Den Hinweis meinerseits, das klinge so, als sei die vermeintliche Männerbestimmtheit der Branche vor allem bei deren männlichen Vertretern weitgehend in sich selbst begründet, wollte Birk nicht gelten lassen. Man wolle schon auch Frauen …