Monate: Juni 2012

Max, Moritz und der Muff: Wie der Max-und-Moritz-Preis seine Glaubwürdigkeit verspielt

Es war ganz und gar erstaunlich, was Sabine Wittkowski, die als Vertreterin des Carlsen-Verlags an der Abschlussdiskussion des Comic-Salons Erlangen 2012 teilnahm, da mitzuteilen hatte: Es gebe, so Wittkowski, einfach nicht genug kompetente Frauen, mit denen man die Jury des Max-und-Moritz-Preises besetzen könnte. Sie sprang mit dieser Wortmeldung Bodo Birk zur Seite, der als Chef-Organisator des Salons und des Max-und-Moritz-Preises ebenfalls der Jury angehört. Warum gibt es nicht mehr Frauen in der siebenköpfigen Max-und-Moritz-Jury? Werden die nicht gefragt, oder haben sie keine Lust? Auf meine Frage hatte Birk zunächst entgegnet, dass die Comicbranche ja nach wie vor sehr stark männerbestimmt sei. Dass mit Jutta Harms (Reprodukt), Alexandra Germann (Ehapa) und eben Wittkowski drei der fünf Verlagsvertreter neben ihm auf dem Podium weiblich waren, blieb dabei offenbar unbemerkt. Und überhaupt, so Birk, sei man bei der Zusammensetzung der Jury auf Kontinuität bedacht. Den Hinweis meinerseits, das klinge so, als sei die vermeintliche Männerbestimmtheit der Branche vor allem bei deren männlichen Vertretern weitgehend in sich selbst begründet, wollte Birk nicht gelten lassen. Man wolle schon auch Frauen …

Links der Woche: Erlangen Special

Die letzten vier Tage standen ganz im Zeichen des Comic-Salons Erlangen, der seine Stellung als wichtigste, größte und vielleicht auch schönste Comic-Veranstaltung im deutschsprachigen Raum erneut untermauerte. Deshalb machen wir heute einen aktuellen, sicher nicht vollständigen Link-Rundumschlag zum Comic-Salon 2012. Hier sind unsere Links der Woche, Ausgabe 21/2012: Alte Helden, frisches BlutDie Liebe siegtKehraus in Erlangen tagesspiegel.de, Oliver Ristau und Lars von Törne Gleich mehrfach und sehr ausführlich berichtet der Tagesspiegel auf seiner Website. Der erste Artikel behandelt den Eröffnungstag, der zweite liefert Impressionen vom Freitag (inklusive Max-und-Moritz-Preisverleihung), der dritte vom Wochenende. Erlangen entdeckt den politischen Comic Zeit Online, Daniel Wüllner Auf Zeit Online wird die Hinwendung des Salons zu politischen Themen betont, die vor allem in den Ausstellungen sichtbar wurde. Die Farben des Abgrunds Frankfurter Allgemeine Zeitung, Thomas Vorwerk Auch die FAZ konstatiert: „Auffallend ist ein Trend zu harten Themen, die oft mit viel Schwarz – ob Tinte oder Kohlestift – gezeichnet werden.“ Einheit in Vielfalt Süddeutsche Zeitung, Christoph Haas Auch im Feuilleton der SZ liegt der Schwerpunkt auf den politischen Themen des Salons. …

Hades-Syndrom 1-5

Der Miniserie Hades-Syndrom aus dem Chemnitzer Kleinverlag TheNextArt merkt man ihre Herkunft aus dem Underground deutlich an. Solcherart Produktionen finden zwar meist nur ein spezielles Publikum – dieses aber weiß, was es will und schätzt derlei Comics umso mehr. Und gerade im Untergrund kann man schließlich so manche Perle finden. Diese Action-Science-Fiction-Serie ist zwar kein Meilenstein, aber dennoch höchst unterhaltsam, auch wenn sie deutlich auf ein enges Zielpublikum zugeschnitten ist.

Links der Woche: Mit geschwärzten Comics und deren Weg durch die Weltpresse

Unsere Links der Woche, Ausgabe 20/2012:   Micky Maus angeschwärzt Spiegel Online, Stefan Pannor Für ein Heft der Reihe Micky Maus Comics hat Ehapa einen Comic von Carl Barks neu übersetzen lassen. Dabei geschah ein peinlicher Fauxpas: Durch einen Reprofehler blieb ein Stück des englischen Originaltextes in einer Sprechblase – ausgerechnet das Wort „Holocaust“. Der Ehapa Verlag bemerkte den Fehler kurz nach der Auslieferung und ließ den Großteil der Auflage mit Filzstift schwärzen. Stille Post mit Holocaust Stefan Pannor Eigentlich viel interessanter als die vergleichsweise harmlose Micky Maus Comics-Panne: Die Geschichte aus dem SpOn-Artikel wird medial weltweit weiterverbreitet. Stefan Pannor, der Autor des Original-Artikels, wirft einen genauen Blick darauf, wie schlampig das oft geschieht und wie selbstverständlich die Original-Abbildungen weiterverwendet werden. “Riekes Notizen” BEST OF riekesnotizen.wordpress.com, Barbara Yelin Knapp 200 Mal lief seit Oktober 2011 der tägliche Comicstrip Riekes Notizen in der Frankfurter Rundschau. Nachdem diese Reihe ist nun abgeschlossen ist, hat Barbara Yelin eine Auswahl dieser kleinen Alltagsepisoden online gestellt. Worst Comic Book Ever! The Wall Street Journal, Tim Marchman Das Wall Street Journal …