Rezensionen

Super Dinosaur 1&2

Cover Super Dinosaur 1 Die neue Serie von Robert The Walking Dead Kirkman, Super Dinosaur, ist eindeutig an ein jüngeres Publikum gerichtet. Da gibt es keine Zombies, keine Superhelden, die einen etwas anderen Zugang zum Genre ermöglichen und damit einen Metakommentar abgeben (Invincible), sondern schlicht und ergreifend eine gradlinige, temporeiche Story.

Derek Dynamo ist ein Genie. Dabei ist er noch ziemlich jung und lebt bei seinem Vater, der einer der berühmtesten Wissenschaftler seiner Zeit ist. Leider lässt dessen Denkfähigkeit immer mehr nach. Dabei werden seine grauen Zellen dringend benötigt, schließlich will der böse Max Maximus mit seinen erschaffenen Dino-Men die Erde erobern. Und ihm steht nur der junge Derek im Weg. Doch dieser hat einen sprachgewandten, videospielliebenden großen Freund und Kampfgefährten: Super Dinosaur, ein sprechender und intelligenter Tyrannosaurus Rex. Gemeinsam kämpfen sie gegen Saurier, Maximus, Aliens … und frisch eingestellte Techniker mit Töchtern im selben Alter wie Derek.

Seite aus Super Dinosaur 2Auch wenn es jetzt sehr kokett klingen mag: Die Tatsache, dass sich Super Dinosaur eindeutig an ein jüngeres Publikum richtet, erschwert mir etwas den Zugang zu der Serie, da ich nicht hinter mein Alter zurück kann. Manches ist wahrscheinlich für Kinder grandios (um eines der Lieblingswörter des Comics zu benutzen), aber ich weiß nicht was, und manches kommt mir fremd und befremdend vor. Diese Mischung aus Jurassic Park und Superhelden ist zwar ein rasanter Spaß mit viel harmloser Krawallaction (es gibt sehr, sehr viel Action, aber ohne dass jemand dabei wirklich zu Schaden kommt), doch sie kommt mir teilweise zu kalkuliert vor. Es wirkt alles sehr glatt, was angesichts des Zielpublikums bestimmt richtig ist, aber mir fehlen ein wenig die Ecken und Kanten.

Die Gags sind kindgerecht ohne albern zu sein und die Monster zwar bedrohlich, aber nicht zu gruselig, um Kinder nicht zu ängstigen. Der Held, ein Junge, ist ein kindliches Genie, das trotzdem keinem Kampf gegen Monster, Sport und Mädchen aus dem Wege geht und kann so in einer einzigen Person mehrere Grundzüge vereinen: die Sportskanone, den Nerd und den Liebling bei den Frauen. So hat Derek immer etwas, was andere in sich wiederfinden möchten und können und füllt so jeweils die passenden Sehnsüchte aus. Und die Superheldencharakteristika mit ihrer Allmachtsphantasie sprechen dann jeden an (sonst hätte ja man nicht zu dem Comic gegriffen). So hat Kirkman mit diesem Helden eine sehr gute, aber eben kalkulierte Projektionsfläche geschaffen, die mit ihrer Altklugheit doch etwas nerven kann.

Cover Super Dinosaur 2Ist Super Dinosaur also eine schlechte Serie? Nein, das ist sie nicht, sie ist auch für Erwachsene sehr kurzweilige Unterhaltung, mit der man sich in eine andere Welt träumen kann, aber sie ist eben doch an Kinder gerichtet. Zahlreiche Wendungen machen die Story spannend und gerade im zweiten Teil gibt es einige dramatische Entwicklungen, die jeden ansprechen. Am Ende mündet das dann in gleich mehrere Cliffhanger, so dass man gerne weiterlesen möchte. Für den Happen zwischendurch ist Super Dinosaur auf jeden Fall geeignet, aber irgendwie hat man danach immer noch Hunger.

 

Wertung: 6 von 10 Punkten

Robert Kirkmans Serie für Kinder und Jugendliche bietet viel Krawall, Tempo und Wendungen und könnte aufgrund des dramatischen Potentials auch Erwachsene ansprechen.

 

Super Dinosaur
Cross Cult, April 2013
Text: Robert Kirkman
Zeichnungen: Jason Howard
Übersetzung: Christoph Moritz
je 120 Seiten, farbig, Softcover
Preis: je 10,00 Euro

Band 1:
ISBN: 978-3-864251-46-7 
Leseprobe

Jetzt bei amazon.de anschauen und bestellen!

Band 2:
ISBN: 978-3-864251-47-4
Leseprobe

Jetzt bei amazon.de anschauen und bestellen!

Abbildungen: © der dt. Ausgabe: Cross Cult