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Die gläsernen Schwerter 1 – Yama

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Cover Die gläsernen Schwerter 1Die Sonne erlischt, die Erde ist dem Untergang geweiht. Um die ganz große klimatische Katastrophe in einem nicht näher benannten Fantasy-Universum zu überleben, sollen vier magische Schwerter der Menschheit den Weg in eine neue, sichere Dimension weisen. Die gläsernen Schwerter fielen parallel verteilt aus dem Himmel herab und müssen zur Entfaltung ihrer Kräfte von einem Auserwählten vereint werden.

Eine der Klingen geht in einem beschaulichen Dorf nieder, das vom üblen Despoten Orland terrorisiert wird. Schnell erregt das Schwert die Aufmerksamkeit Orlands, allerdings gelingt es nur dem kleinen Mädchen Yama, der Tochter des Häuptlings, es aus dem Eisfelsen herauszuziehen. Yama flieht und schwört Orland Rache. Unterwegs trifft sie auf den weißhaarigen Einsiedler Miklos, der sie unter seine Fittiche nimmt und in den Folgejahren trainiert.

Die gläsernen Schwerter ist eine rein weibliche Koproduktion, was für Fantasycomics eher unüblich ist. Sylviane Corgiat und Laura Zuccheri sind hierzulande sogar gänzlich unbekannt. Das dürfte sich mit dem Start dieser fünfteiligen Serie schnell ändern. Die beiden Frauen erfinden das Genre nicht neu, ehrlicherweise sollte man sogar sagen, dass Stories über auserwählte Kinder aus Prophezeiungen so ziemlich das Einfallsloseste sind, was ein Autor fiktionaler Comics benutzen kann. Doch ich sehe, wie im vorliegenden Fall, gerne darüber hinweg, wenn die Story dermaßen souverän und packend umgesetzt wurde. Man muss ein Genre nicht immer revolutionieren wollen, wenn man es begnadet beherrscht.

Seite aus Die gläsernen Schwerter 1Sylviane Corgiats Handlung ist einfach gestrickt, aber außerordentlich spannend und gefühlsnah. Gerade der letztgenannte Punkt grenzt Die gläsernen Schwerter von vielen vergleichbaren Titeln ab. Das Konzept des Artefakte-Sammelns zur Rettung der Welt wurde unterdessen auch selten in einem so schönen Setting präsentiert. Die Bilder von Laura Zuccheri sind wirklich eindrucksvoll und auf den Punkt genau zu Papier gebracht. Ob detailgetreue Mimik, blühende Landschaften, exotische Wesen oder Kampfszenen: Zuccheri scheint das perfekte Gespür für jede Situation zu besitzen und macht jede Seite zu einem kleinen Kunstwerk.

Vor dieser bezaubernden Kulisse vergisst man die Vorhersehbarkeit des Plots schnell. Auf die Fortsetzung dieser Serie dürfen sich alle Freunde brillanter Zeichnungen und souveräner Fantasy-Comics in jedem Fall freuen.

 

Wertung: 9 von 10 Punkten

Stark erzählt, brillant gezeichnet, ein echter Kauftip

 

Die gläsernen Schwerter 1 – Yama
Splitter Verlag, September 2011
Text: Sylviane Corgiat
Zeichnungen: Laura Zuccheri
Übersetzung: Resel Rebiersch
56 Seiten, farbig, Hardcover
Preis: 13,80 Euro
ISBN: 978-3-86869-319-5
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Abbildungen: © der dt. Ausgabe: Splitter Verlag