Rezensionen

42 intergalaktische Agenten 2 – Ari

Cover 42 intergalaktische Agenten 2Schon anlässlich des ersten Teils der neuen Serie 42 intergalaktische Agenten wurde vermutet, dass hier ein monumentales Epos im Entstehen begriffen ist. Denn wenn wirklich in jedem abgeschlossenen Abenteuer ein bestimmter Agent, sein jeweiliger Auftrag und sein Schicksal behandelt werden, so dürfte es bei 42 Agenten ebensoviele Bände geben. Das vorliegende Abenteuer behandelt einen weiteren Agenten, der den Namen Ari trägt.

Dieser Ari wird zusammen mit einer militärischen Einheit auf einen entfernten Planeten geschickt, auf dem eine archäologische Expedition stattfindet. Doch während die Ausgrabung voranschreitet, häufen sich Sabotageakte und Morde. Während das Militär zum Schutz hingeschickt wird und mit den örtlichen Autoritäten in Konflikt gerät, versucht Ari die Täter und ihre Motive ausfindig zu machen. Dabei wird er mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Dieses Science-Fiction-Abenteuer kann man als eigenständige Geschichte lesen, wobei die Rahmenhandlung, im ersten Teil noch eher als Vehikel vermutet, nun etwas mehr ausgestaltet wurde und wohl im künftigen Verlauf eine eigene Geschichte entwickeln wird, die mit den jeweiligen Episoden verschmolzen wird. Das kündigt sich mit einigen kleineren Handlungsfäden an, aber noch ist das Epos nicht so weit fortgeschritten, als dass man den Überblick verlieren könnte.

Seite aus 42 intergalaktische Agenten 2Doch leider haben es die Autoren schon fertig gebracht, sich zu verlieren. Vielleicht hatten sie auch jetzt schon zu sehr das große Ganze im Blick, als sich auf die Story konzentrieren zu können. Denn es gibt einfach zu viele Fäden, die lose Enden haben, um erst später miteinander verbunden zu werden. So franst die Struktur gleich an mehreren Stellen erheblich aus und man hat als Leser Mühe, der eigentlichen Erzählung zu folgen. Wer intrigiert hier gerade gegen wen? Wer hat welches Ziel? Was sind die Motive und was soll das alles eigentlich?

Dass das Autorengespann Jean-Marc Laine und Louis dann auch noch versäumt, dem Leser eine zentrale Identifikationsfigur zu geben, an der er sich orientieren kann, fällt ebenfalls negativ auf. Denn auch wenn Ari seinen Namen für den Titel hergibt, ist er dennoch nicht die zentrale Figur und muss sich die Aufmerksamkeit erst verdienen. Jedenfalls ist die Story ziemlich konfus, leider sowohl auf der dramaturgischen als auch auf der graphischen Ebene. Und so fehlt einem zu oft die Orientierung.

Dabei hätte alles so richtig schön werden können. Setting und Atmosphäre erinnern an viele beliebte Genrevorläufer, damit könnte der Comic so richtig schön punkten. Aber die Autoren wollen zu viel: Sie huldigen Genrevorbildern wie Riddick, Event Horizon, Aliens etc. pp. und bauen einen starken Sillage-Verschnitt auf, wobei hier die politischen Implikationen nicht harmonisch mit der Handlung verwoben werden, sondern schwerfällig und bemüht wirken. Erstaunlicherweise bleibt der Charakter des Ari, der optisch einem gewissen Lobo ähnelt, ziemlich blass und lässt die Dekonstruktion einer Heldin im ersten Band schmerzlich vermissen. So ist schon der zweite Teil der Serie eine gewisse Enttäuschung, wenngleich eine unterhaltsame.

 

Wertung:5 von 10 Punkten

Schon der zweite Teil der Serie kann die Versprechungen des Auftakts nicht mehr erfüllen, wenngleich auf unterhaltsame Art und Weise.

 

 

42 intergalaktische Agenten 2 – Ari
Splitter Verlag, Februar 2014
Text: Jean-Marc Laine / Louis
Zeichnungen: Louis
Übersetzung: Monja Reichert
48 Seiten, farbig, Hardcover
Preis: 13,80 Euro
ISBN: 978-3-86869-194-8

Leseprobe

Jetzt bei amazon.de anschauen und bestellen!

Abbildungen: © der dt. Ausgabe: Splitter Verlag