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2gegen1: Gratisrevue von Neunte Künst, Aufzug 2

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Aufmerksamen Beobachtern ist es nicht entgangen: Immer wieder kommt es vor, dass Comics veröffentlicht werden, oft sogar für Geld. Die Comicgate-Redakteure Wederhake und Frisch wollen diese Entwicklung nicht länger unkommentiert lassen. Heute gelesen: Das UPgrade von Ulf S. Graupner und Sascha Wüstefeld und Animal Man: The Hunt von Jeff Lemire, Travel Foreman, John Paul Leon et al.

Cover Das UPgrade 1

FRISCH: Das Debütheft von Das UPgrade versetzt mich in Erregung.

Schon von Das UPgrade gehört, Wederhake? Das ist der neue heiße Scheiß, der Geheimtipp auf dem Comic-Salon Erlangen 2012. Denn geheim muss es ja sein, wenn alle drei Minuten einer vorbeikommt und Stein und Bein schwört, Das UPgrade mache schlank und sexy und helfe gegen Warzen.

Der Comic dreht sich um den Dresdner Ronny Knäusel, Jahrgang 1966, den „einzigen Superhelden der DDR“. Ronny „kann sich teleportieren“, was ihn in Verbindung mit der Berliner Mauer zu einem gefragten Mann macht. Doch nach der Wiedervereinigung ist es damit vorbei. Ronny wird arbeitslos, und als ihm an einem kalten Tag Anfang 1992 sein Briefträger eine Ausgabe der Coupé in die Hand drückt, ist das Maß voll.

Außerdem kommen vor: die unendlichen Weiten des Weltraums, ein Ex-Surfrocker und verrückter Wissenschaftler namens Cosmo Shleym, der Alexanderplatz, ein Mordkomplott, „Temptation“ von New Order, acht Zeitsprünge über gut fünftausend Jahre (sechs davon vorwärts, zwei zurück), ein kosmisches Staubkorn mit komischen Eigenschaften, Verhütungsmittel, Pizza, Republikflucht, die Frösi und Sex. Ich empfinde Begeisterung, Wederhake.

Es hat was gefehlt in der heimischen Comiclandschaft, und das merkt man erst jetzt, wo es endlich da ist: Die Namen Graupner und Wüstefeld mögen klanglich wenig Grandezza versprühen, doch Das UPgrade wirkt, als hätten sich Leander Haußmann, Steve Purcell und Brad Bird zusammengetan, um einen wilden, übermütigen, völlig furchtlosen Genre-Comic über die jüngere deutsche Geschichte zu machen. Ich bin down mit Das UPgrade, Wederhake.

Denn schon optisch ist Das UPgrade da bomb: grundsolide erzählt; atemberaubend koloriert; und überdreht und verspielt gelayoutet, wenn die Geschichte danach verlangt, ohne den Leser zu überfordern. Wüstefelds Wahnsinnsbilder sehen aus, als hätte man sie aus einem Disney-Film abfotografiert, der zu geil ist, um je gezeigt zu werden. Die Wüstefeld’sche Wunderwelt ist echt, und ich will mehr von ihr sehen.

Grandios auch Graupners Grafikdesign und Typografie, die Das UPgrade – dem Inhalt angemessen – schon (aber nicht nur) auf dem Cover zur bestgestalteten und unkonventionellst aussehenden bundesrepublikanischen Eigenproduktion machen dürfte, die derzeit zu haben ist. Ich habe selten einen deutschen Comic gesehen, der in Sachen Logo (wenn man „up“ umdreht, kommt übrigens „dn“ raus), Schriftzüge oder Sprechblasen so schick, detailverliebt und wohlüberlegt daherkommt.

All das ist natürlich für die Katz, wenn die Story stinkt, aber auch die ist hier von oben bis unten stimmig und fokussiert. Wenngleich sie thematisch genauso wuchert, wie man es von der Geschichte über einen teleportierenden DDR-Fluchthelfer erwarten darf – und mehr: Graupner und Wüstefeld verwursten neben Politischem auch allerhand Nostalgisches und Soziologisches zum ehemaligen Unrechtsstaat im Osten Deutschlands, der beliebte Saarländer Erich Honecker und die Stasi spielen ebenso eine Rolle wie die Jugendzeitschrift Neues Leben oder die Einführung der Pille.

Nebenbei erfährt man zum Beispiel auch, dass Ronny öfter mal einstuhlt, wenn er seine Superkraft nutzt. Die Figurenzeichnung insgesamt ist elegant und gekonnt, es wird nicht geschwafelt und erklärt, sondern evoziert, gezeigt, durch Handlung offenbart. Vieles ist überzeichnet, und manchmal wird’s albern, aber die Macher achten darauf, dafür nicht die Plausibilität der Figuren oder ihrer Welt aufs Spiel zu setzen. Und, ganz wichtig, Graupner und Wüstefeld erliegen nicht der Krankheit, der nur wenige deutsche Unterhaltungsmacher entgehen: Sie trauen ihrem Publikum etwas zu und sind so todesmutig, eine polyphone, schräge, bisweilen auch komplexe Story abzuliefern, die aufmerksame Leser belohnt, statt sie zu beleidigen oder zu langweilen.

Und überhaupt, am allertollsten: Das UPgrade ist feinste Bildermusik. Graupner und Wüstefeld erzählen nicht bloß, sie entwickeln von der ersten Seite an ihren eigenen Beat und erhöhen oder verringern nach Bedarf die Schlagzahl. Der Comic stellt Dinge an, von denen die meisten Autoren und Zeichner nicht mal wissen, dass sie möglich sind: Er rockt, groovt, hat einen Refrain und findet für jede Szene den passenden Rhythmus.

Das UPgrade macht mich spitz, Wederhake.

Kleinere Kritikpunkte gibt’s natürlich auch (die Schwangerschafts- und Geburtssequenz ist etwas lang und umständlich; der Knick in Ronnys Leben nach der Wende leuchtet mir nicht ganz ein), aber ein perfektes Debütheft hab ich noch keins gesehen, und vieles liegt ja auch noch bewusst im Dunkeln, was die Hauptfigur angeht.

Darum an dieser Stelle: bravo, Graupner und Wüstefeld.

Ich tanze vor Glück.

wertung8

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WEDERHAKE: Die Idee mit den zwei, drei knackigen Absätzen ist offiziell so tot wie Disco in Erichs Lampenladen, was, Frisch?

Ich würde auch gerne noch was zu dem Comic sagen, bevor du mir alles wegschnappst. Vor allem, da du den Geheimtipp ja nicht einmal in Erlangen, sondern erst Jahre später im Konsum bei dir um die Ecke [= Mailorder aus Berlin! -Frisch] erworben hast. Aber so war das ja schon immer: Die später Konvertierten sind die schlimmsten Ideologen! (Das Saarland ist doch die einzig verbliebene sozialistische Enklave in Deutschland, oder habe ich die Sache mit Honecker und Lafontaine falsch verstanden?)

Gut, wo kann ich denn noch ansetzen? Vielleicht, indem ich’s mir erstmal in meiner gewohnt liebenswürdigen Art mit 99 Prozent der deutschen Comicszene verscherze. Meine erste Reaktion auf Das UPgrade war nämlich: Das ist ein deutscher Comic? Man darf in Deutschland poppig bunte Genre-Kost präsentieren? Wissen die anderen das?

Das Tolle am UPgrade hast du ja schon in Grund und Boden gelobt: Die Typographie ist der Hammer (und das versteckte „down“ im „UP“ ist mir nicht mal aufgefallen) und die grellbunte Digitalkoloration gehört zum Besten, was ich in diesem Bereich gesehen habe, seitdem B. Clay Moore und Shane White vor fast ’ner Dekade an Hawaiian Dick zusammengearbeitet haben. Kreativer Seitenaufbau und Special Effects kommen nicht zu knapp zum Einsatz, besonders der zerwürfelte Pizzabote gefällt.

Und dann das Figurendesign. Umwerfend. Da werden weder Körperformen noch Gesichter recyclet und an den fiesen Fressen und der Körperhaltung kann man auch gleich Rückschlüsse auf die Charakterisierung ziehen. Da steckt viel Liebe drin. Und all das in einer geschwungenen Linienführung, die dem Ganzen sehr viel Dynamik gibt und Lust auf noch folgende Actionsequenzen macht. Dass da auf Seite 10 Ren & Stimpy herumstehen, ist kein Zufall. Und wenn nicht wissenschaftlich erwiesen wäre, dass der Genosse John Kricfalusi alles hasst, was er nicht selber gezeichnet hat oder vor 1950 entstanden ist, dann würde ich sagen, er würde Gefallen an Wüstefelds Zeichnungen finden.

Das Können merkt man bei Wüstefeld und Graupner übrigens auch da, wo sie nicht „big and flashy“ sind. Wie stellt man einen Teleport von einer Seite der Grenze zur anderen dar? Indem man einfach erst die linke Seite des Wachturms vom Teleportlicht erhellen lässt und im nächsten Panel die andere Seite. Schlicht, effektiv, gekonnt.

Die Geschichte ist so weit erstmal grundsolide Genre-Kost, die dadurch punktet, dass sie viel Lokalkolorit (für Kommunisten wie den Genossen Frisch) oder das gebotene Maß an Exotik (für stramme Demokraten wie mich) mit sich bringt. Mosaik-Abos und Weltfestspiele, Hernan Cortez und Aktenzeichen XY, Malibu und Ost-Berlin. Und auch Soundwords wie „Möpp“ für die Mopedgeräusche helfen dem Wiedererkennungswert. Ulf S. Graupner schlägt da gekonnt weite Bögen und legt hier weitgehend das Fundament für alles, was noch kommt. Die mutmaßlichen Protagonisten werden etabliert, das größere Mysterium des Weltraumstaubkorns angerissen und der potentielle Widersacher wird auf den letzten Seiten zumindest angedeutet und im von ihm verfassten Vorwort charakterisiert. Pflichtprogramm erfüllt.

Ich muss aber zugeben, dass mich das Denglisch von Surfrocklegende Cosmo Shleym am Ende ziemlich genervt hat. Ich hoffe wirklich, dass ich nicht neun Hefte lang Sätze wie „Diese Festival-Flower means something! … But what? It’s so vertraut to me“ oder „Wenn die Bullen aufkreuzen und die Magic Mushrooms finden, bin ich in the Ass“ lesen muss. Besonders mit den Regeln deutscher Großschreibung für englische Satzteile. Das gilt auch für die Pseudo-Hip-Hop-Sprache des amerikanischen Pizzaboten. Das war mir zu sehr gewollt, da wäre weniger mehr.

Was übrigens auch für einige der Erzählkästen gilt, die gelegentlich Information doppeln, weil man zu sicher gehen will, dass alles verstanden wird. Als Beispiel sei hier genannt, dass man nochmal erklärt, dass die Verhütungspille wegen dem pinken Dingsbums nicht gewirkt hat, was über die Seite, auf der das steht, und die vorherige Seite auch ohne geschriebenes Wort deutlich wird. Da dürfen sich die Herren Graupner und Wüstefeld sich gerne etwas mehr auf ihre Fähigkeiten verlassen.

Papperlapapp. Trotz leichter Abzüge in der B-Note setzen Graupner und Wüstefeld hier eine ganz klare Duftmarke und legen einen der schicksten deutschen Comics seit Jahren vor. Dass das auch noch ein Genrewerk und keine Kunst mit kapitalem K ist, erwärmt mein geschundenes Schundherz nur noch mehr. Ein eindeutiges Upgrade für die deutsche Comicszene. Ick freu mir schon mal auf die nächsten neun Ausgaben.

 wertung8

Das UPgrade 1
von Ulf S. Graupner und Sascha Wüstefeld
Zitty Verlag, 2012
Softcover, farbig, 50 Seiten, 9,90 Euro
ISBN: 978-3-922158-02-8
Leseprobe

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COver Animal Man Vol. 1

WEDERHAKE: Ich verweise an dieser Stelle zunächst mal auf unsere Lobhudelei für das erste Heft der Reihe und rudere dann kräftig zurück. Den spitzenmäßigen Eindruck, den Lemires Tiermann im ersten Heft gemacht hat, kann er leider nicht über das ganze Paperback hinweg halten. Das Problem ist dabei der Fokus der Geschichte: Was im ersten Heft noch wie ein Superheldenfamiliendrama mit Horroreinschlag wirkte, wird leider ziemlich schnell zur Dark Fantasy, was ich als Genre gerne mal abwertend als Horror mit zuviel Erklärung verunglimpfe.

Nicht Buddy Baker ist der eigentliche Held der Geschichte, sondern seine Tochter Maxine, die relativ schnell zum Kwisatz Haderach wird. Altbekannte Genre-Kost: wird in Zukunft mal das mächtigste Wesen überhaupt, noch zu jung, um die Kräfte völlig kontrollieren zu können; wenn sie die Bösen packen, werden sie ihre Macht missbrauchen um ganz, ganz schlimme Dinge anzustellen. Been there, done that. Mich stört vor allem die Ausgiebigkeit, in der Lemire das erklärt. The Red, die Tiermenschavatarverteidiger von allem, was tuffig und super ist, gegen the Rot, die verdorbenen Tiermenschavatarbiester von der anderen Seite. Yadda, yadda, yadda. Zumindest nach Band 1 stinkt das nach altbewährter Dichotomie Gut gegen Böse, nur halt in eine new-age-ige Kosmologie gepackt. Dieser Mystikmumpitz ist schon die eine große Schwachstelle an Lemires Sweet Tooth, und ich hoffe, dass er da noch irgendeine Subversion in petto hat.

Besonders da die damit verbundene neue Interpretation, woher die Fähigkeiten des Animal Man kommen, scheinbar die alte Hintergrundgeschichte erstmal retconnt: Die Aliens, die ihm seine Kräfte gegeben haben, sind tatsächlich nur Agenten dieser Tiermenschavatarbiester. Die haben nur eine Form gewählt, die Buddy besser versteht. So wie Homers Schutzengel damals, als Colonel Klink aufgetreten ist, gell? Die Frage für mich ist: Wenn das ein Neustart ist … warum nicht einfach den Retcon-Teil mit den Aliens weglassen?

Kompetent erzählt ist das bisherige Abenteuer jenseits des Gaia-Geblubbers aber immer noch. Buddy ist glaubhaft als nicht so richtig superer Superheld, der primär daran interessiert ist, seine Familie zu schützen, und seine Tochter, mit der wir dann wohl einiges an Zeit verbringen müssen, schafft es, mir nicht auf den Zwirn zu gehen, obwohl sie ein Kind in einem Superheldencomic ist. Damit ist sie ihrem Bruder Cliff weit voraus, der mit seiner 1990er Nackenfotze und seinem Verhalten irgendwo zwischen Bart Simpson und Willy Beamish herumschwingt, ohne glaubhaftes Profil zu gewinnen. Und wenn man das Tiertotemtrara ausblendet, dann hat man immer noch eine spannende Horrorgeschichte, in der eine Familie vor sich seuchenartig ausbreitenden Zombiedämonenviechern fliehen muss.

Was wuchtig bleibt, sind die Zeichnungen von Travel Foreman, für dessen Stil ich ja schon die Peter-Chung-Analogie bemühte: Das ist gekonnte Hässlichkeit, die den Aspekt des Body Horrors in Lemires Geschichte richtig stark ausspielt. Deformierte Köpfe und Körper, halbverweste Monster, Blut, Muskeln, Sehnen, Innereien. All das setzt Foreman gekonnt widerlich und alptraumhaft um. Einzig im fünften Heft fehlt es mir teilweise an Textur und Schattierungen, die bis dahin so gut gewirkt haben. Hat da der Inker gewechselt? Ist das Zeitdruck geschuldet? Das würde auch erklären, warum die Mehrheit des sechsten Heftes ein von John Paul Leon gezeichneter Filler ist, der einen Teil jenes Filmes zeigt, in dem Buddy Baker laut Interview im ersten Heft ja die Hauptrolle gespielt hat. Und wenn der Rest des Filmes auch ein so öder Kick-Ass-Verschnitt ist, dann hoffe ich, dass man uns den nicht in einem weiteren Einzelheft zeigen wird.

Am Ende fahren Buddy und seine Familie dann dem großen Familientreffen mit Scott Snyders Ding aus dem Sumpf entgegen, womit DC es hier immerhin geschafft hat, ein halbes Jahr zu warten, ehe sie die alte Crossover-Pest wieder ausbrechen lassen. Auch dafür gibt es von mir Abzüge in der B-Note. Schade. Animal Man hat auf höchstem Niveau begonnen, stürzt dann aber aufgrund der benannten Schwächen relativ zügig ins bessere Mittelmaß ab. Immer noch interessant genug, um den nächsten Band zu kaufen, aber nicht mehr der unbedingte Kauftipp, den ich nach Heft 1 prognostizierte.

wertung6

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FRISCH: Animal Man ist – aufgrund des starken ersten Hefts – eine der „New 52“-Serien, die ich bis zur sechsten Ausgabe gelesen habe. Schon das sind aber mindestens drei zuviel, denn der erste Band, der diese Hefte zusammenfasst, bringt es fertig, sämtliche guten Ansätze, die im ersten Kapitel enthalten sind, geflissentlich zu ignorieren und stattdessen einen strunzlangweiligen, völlig uninspirierten Genre-Käse anzurühren.

Wenn so das Plädoyer aussieht, wieso Animal Man mal wieder seine eigene Serie gebraucht hat, kann er von mir aus gleich wieder in der Versenkung verschwinden.

Die von John Paul Leon gezeichnete Story „Tights“ aus Heft 6, die du ansprichst, gefällt mir dabei sogar noch am besten. Ich sehe darin keinen Kick-Ass-Verschnitt, sondern eher The Wrestler mit einem Superhelden, und das ziemlich gekonnt auf gerade einmal 17 Seiten. Das mag auch nicht der originellste Ansatz der Welt sein, aber ich nehme Lemire und Leon die Geschichte ab, und sie greift thematisch wenigstens die Dinge auf, die das erste Heft so vielversprechend gemacht haben.

Leider ist „Tights“, wie du sagst, mehr Füller als alles andere, denn die restlichen vier Kapitel bestehen aus einer öden, vorhersehbaren, wenn auch weitgehend kompetenten 08/15-Geschichte, die mindestens doppelt so lang ist, wie sie hätte sein müssen. Spätestens in Ausgabe 3 ist da nichts mehr, was mich noch an den Figuren oder ihrer Welt reizen würde.

Du lobst Foremans Zeichnungen, aber die entfalten ohne Tuschezeichner Dan Green leider auch nicht mehr so ihre Wirkung wie im ersten Kapitel. Hier und da sieht es aus, als würde sich Foreman mal für eine oder zwei Seiten richtig Mühe geben, wenn es an die Umsetzung der „The Red“- oder „The Rot“-Dämonen (oder was auch immer) geht; das sieht dann richtig schick aus. Insgesamt liefert er hier aber Standard-Vertigo-Kost ab: nicht schlecht, aber eben auch nicht großartig. Am ehesten mag ich noch die Farben von Lovern Kindzierski – oder eben den von John Paul Leon erzählten Abschnitt.

Als hätte ich am Ende nicht schon genug Gründe, gelangweilt und genervt zu sein, stellt sich die Story auch noch als Sprungbrett für ein Crossover heraus. „Only the SWAMP THING can save us now!“, heißt es ganz dreist auf der letzten Seite der Hauptstory. Offenbar werden die nachfolgenden Kapitel so fad, dass eine Serie allein dafür nicht mehr gereicht hat.

wertung4

Animal Man: The Hunt
von Jeff Lemire, Travel Foreman, John Paul Leon, Steve Pugh, Dan Green, Jeff Huet, Lovern Kindzierski und Jared K. Fletcher
DC Comics, 2012
Softcover, englisch, farbig, 120 Seiten, 14,99 USD
ISBN: 978-1-4012-3507-9

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Abbildungen: © Ulf S. Graupner/Sascha Wüstefeld/Zitty Verlag und DC Comics