Black Orchid
Black Orchid wird wahrscheinlich so ein Comic sein, der im Laufe der Zeit immer wieder vergessen wird. Denn spricht man über Neil Gaiman, den Autoren des Comics, wird wohl meistens sein Hauptwerk The Sandman genannt. Spricht man über den Zeichner Dave McKean, redet man plötzlich über dessen Hauptwerk, Cages, meinetwegen auch über Arkham Asylum oder seine Mitarbeit an The Sandman. Aber selten über Black Orchid. Black Orchid wird vergessen, vielleicht nicht ohne Grund, schließlich ist die Hauptfigur, eine Superheldin, halb Mensch, halb Pflanze, nicht besonders zugkräftig. Und dennoch: Für Gaiman und McKean war Black Orchid ein wichtiger Comic. Denn als der Dreiteiler 1989 erstmals bei DC Comics erschien, waren Gaiman und McKean noch nicht die Comic-Größen, die sie in den Neunzigern werden sollten. An Black Orchid kann man heute noch sehen, was für ein großes kreatives Potential da noch unentdeckt schlummerte. Und wohin sich der Superhelden-Comic hätte bewegen können. Der Kampf zwischen Lex Luthor und Black Orchid ist da kaum mehr als ein Gerüst, das eine Geschichte über Einsamkeit, Erinnerung, Liebe und Verzweiflung trägt. Manchmal …

Zum Comicfestival in München erschien zum vierten Mal in Folge die Comic-Anthologie Jazam! Versammelt sind hier in erster Linie deutsche Jungzeichner, die ihr Talent zeigen wollen. Aber auch mehrere alte Hasen sind dabei. Das übergeordnete Thema des neuen Bandes lautet „Monster“. Christopher Bünte sprach für Comicgate mit Adrian vom Baur, einem der Erfinder und Macher der Anthologie.
Annies Leben sieht ganz schön beschissen aus. Ihre Mutter ist tot, ihr Vater irgendwo auf Reisen und ihre große Schwester ein fieses Biest der Extraklasse. Gelebt wird in einem Trailer, was die Sache nicht eben besser macht. Auf so engem Raum ist Rückzug beinahe unmöglich. Hausherr Großpapa versucht mit Ruhe und Geduld die zerrissenen Geschwister daran zu hindern, sich gegenseitig zu zerfleischen. So sollte die Welt eines kleinen Mädchens nicht aussehen.
Meine Damen, meine Herren!
Der erste Band der Conan-Serie war ein Kracher. In Die Tochter des Frostriesen betrat ein neuer Conan die Bildfläche, der sich mit früheren Arbeiten – insbesondere mit den erfolgreichen von John Buscema, Barry Windsor-Smith und Frank Frazetta – messen lassen musste. Autor Kurt Busiek und Zeichner Cary Nord ist es zu verdanken, dass sich die neue Serie inzwischen in die Reihe der erfolgreichen Conan-Publikationen der vergangenen Jahrzehnte einfügt. Conan ist und bleibt aktuell. Im Februar erschien der neunte Band auf deutsch bei Panini. Titel: Auf dem Schlachtfeld geboren.
Garth Ennis galt noch nie als intellektueller Schöngeist. Seine Comics sind gewöhnlich derb und bissig. So auch The Boys, die Serie, die DC nicht wollte, vermutlich, weil sie den hauseigenen Superhelden zu sehr zugesetzt hätte. Streicheleinheiten ist nun Ennis' dritter Streich gegen die fliegenden Strumpfhosenträger.