Bunker 1&2
Vielschreiber Christophe Bec (Carthago, Finsternis, Prometheus) hat mal wieder eine neue Serie aus der Taufe gehoben. Diesmal zusammen mit Stéphane Betbeder, der ihn als Szenarist und Texter unterstützt. Bec bewegt sich auch bei dem auf fünf Bänden angelegten Bunker auf bewährtem, sprich Sci-Fi-Terrain.

Eigentlich war ich von den vergangenen Sammelbänden von Hack/Slash recht angetan, doch mit dem nunmehr sechsten Band „Zeit zu lieben, Zeit zu slashen“, scheint in meinen Augen die Luft ganz schön raus zu sein aus dem Konzept „Sexy Girl jagt mordende Monster“.
Eine junge Frau wird ermordet, ihre Kehle wurde aufgeschlitzt und anschließend vom Täter wieder sauber vernäht. Der für dieses Verbrechen verantwortlich gemachte Mann sitzt bereits in Untersuchungshaft. Nur der Vater des Opfers glaubt nicht an die Schuld des Inhaftierten. Er beauftragt den Expolizisten und Privatdetektiv Giuliano Nero, die Wahrheit hinter dem Vorfall aufzudecken.
Mit Die Bekehrung legt der Schweizer Comickünstler und Architekt Matthias Gnehm sein neuestes Buch vor, an dem er immerhin drei Jahre gearbeitet hat. Über 300 Seiten entstanden im Zuge dessen. Es ist Gnehms Versuch, seine eigenen Erfahrungen mit der Zersiedelung des Schweizer Mittellandes zu verarbeiten und sie in eine emotionale Geschichte über Familie, Religion, erste Liebe und Missbrauch zu verweben.
Joseph Bell, seines Zeichens Chirurg, Kinder- und Militärarzt, inspirierte Arthur Conan Doyle zu seiner Figur des Sherlock Holmes. Der französische Allrounder Joann Sfar konzipierte rund um den Schotten Bell eine Comicserie, die die bislang angeblich unbekannte Seite der realen Person aufdecken soll.
Schade eigentlich. Mit dem vorliegenden zweiten Zyklus von Didier Convards und Jean-Yves Delittes‘ Tanatos verspielt die Serie aus meiner Sicht den Kredit des ersten Zyklus zu einem erheblichen Teil. Tanatos, ein schurkisches Meistergenie, terrorisiert im frühen 20. Jahrhundert weiterhin Frankreich und halb Europa, nachdem er im ersten Band den Ausbruch des 1. Weltkrieges forcierte. Mithilfe eines übergelaufenen Professors hat er es auf eine Waffe von nie da gewesener Zerstörungskraft abgesehen.
Herakles, die sagenumwobene griechische Heldenfigur, ist der Sohn des Zeus und damit ein echter Halbgott. Sein getreuer Begleiter und bester Freund Sokrates ist nach eigenem Bekunden ein Halbhund: halb Hund, halb Philosoph. Dass dieser dabei den Namen eines berühmten philosophischen Vorbildes trägt, ist natürlich ein deutlicher Hinweis auf die Rolle des sprechenden Kläffers in der neuen Serie von Joann Sfar und Christophe Blain.
Liest man ein Werk des Comickünstlers Baru, weiß man mittlerweile, woran man ist. Der Franzose versteht sich auf Milieustudien, er skizziert das Leben in den französischen Vorstädten, berichtet von Losern, gefallenen Champions, Kleinkriminellen und fängt damit die Tragik des gesellschaftlichen Lebens Frankreichs immer wieder aufs Neue so gut ein wie kaum ein anderer Autor.
Beim Verlag Schreiber & Leser hat man bereits seit geraumer Zeit das „Graphic Novel“-Format (für das es freilich keine einheitliche Richtlinie gibt) für sich entdeckt und beginnt jetzt auch vermehrt, Albenreihen in verkleinerten Sammelbänden neu aufzulegen. So jüngst geschehen beim französischen Comicklassiker Largo Winch, einer Serie von Philipe Francq und Jean van Hamme. Der erste vorliegende Sammelband enthält die ersten vier Alben der Serie, und wurde, ebenso wie die Einzelalben in den vergangen Jahren, unter dem Sublabel „Alles Gute“ publiziert.