Monate: Januar 2013

Frisch aus der Druckerei: Dezember 2012

Der Dezember war ein Monat mit relativ wenigen Neuerscheinungen auf dem deutschen Comicmarkt. Das gibt uns die Gelegenheit, nach einer viel zu langen Pause wieder tief Luft zu holen und einen neuen Anlauf für diese Kolumne anzugehen. Thomas Kögel blickt wieder zurück auf die wichtigsten und interessantesten Novitäten des Vormonats, der Focus liegt wie gewohnt auf Einzelbänden und Serien-Neustarts.

Links der Woche 2/13: Nothing Compares 2 U

Diese Woche gab es nicht so wahnsinnig viel Neues, daher ist diesmal auch Platz für ein paar schöne Comics, die schon einige Wochen alt, aber immer noch sehr verlinkenswert sind. Unsere Links der Woche, Ausgabe 2/2013:   U-Comix startet durch – Interview mit Steff Murschetz Comic-Report, Matthias Hofmann Das Underground-Magazin U-Comix, das in den 1970er und 80er Jahren zuerst beim Volksverlag, später bei Alpha Comic erschien, kommt zurück. Initiator ist der Comiczeichner Steff Murschetz, der schon seit einer Weile das Webportal undergroundcomix.de betreibt. Im Interview spricht er über seine Pläne und amüsiert mit ein paar humorigen Antworten. Comic-Leser bleiben dem Papier treu Buchreport Das Branchenblatt Buchreport berichtet über die Umsätze im Comic-Markt 2012. Demnach werden die größten Umsätze nach wie vor im Pressegrosso, also an den Kiosken, gemacht. Mit einem Anteil von 20% schiebt sich der Buchhandel auf den zweiten Platz und überholt damit den Comicfachhandel. Was digitale Comics angeht, spricht der Buchreport von geringer Nachfrage und stellt fest: „Zumindest vorerst bleibt der deutsche Comic-Leser ein höchst konservativer Konsument.“ Der Crumbathon tagesspiegel.de, Thomas Hummitzsch Thomas …

Deutsch-deutsche Geschichten: Interview mit Thomas Henseler und Susanne Buddenberg

Interview mit Thomas Henseler und Susanne BuddenbergThomas Henseler und Susanne Buddenberg dürften aufmerksamen Comicfans durch ihre beiden dokumentarischen Comics zur deutsch-deutschen Vergangenheit, Grenzfall und Berlin – geteilte Stadt, ein Begriff sein. Bis vor kurzem war eine ihrer Kurzgeschichten zum Thema Berliner Mauer in der Berliner U-Bahn zu besichtigen, nicht weit vom ehemaligen „Tunnel 57“. Diese exklusive Ausstellung ist inzwischen abgehängt, aber bereits diesen Monat wird es in einer Vernissage des Berliner avant-Verlags gleich mehrfach Gelegenheit geben, die beiden Künstler und ihr Werk näher kennenzulernen.

Frenchman

Der französische Zeichner, Autor und Kolorist in Personalunion, Patrick Prugne, konnte in den letzten Jahren die deutsche Leserschaft schon mit mehreren Alben für sich gewinnen: sowohl Canoe Bay als auch Die Herberge am Ende der Welt (sowie der etwas ältere Comic Fol) wussten die geneigten Betrachter mit ihren Aquarellbildern zu fesseln. Prugnes Sujets waren den breit angelegten Panels, die man für Aquarelle benötigt, damit diese Technik gut wirken kann, auf gelungene Art und Weise angepasst. Canoe Bay spielte in den frühen Siedlungszeiten der USA, also vor der Epoche, die gemeinhin als Western gilt, und Die Herberge am Ende der Welt spielte an einer Küste und wusste mit beeindruckenden Meereseindrücken zu punkten. Man konnte also gespannt sein, wohin Prugne seine Leser diesmal mitnimmt.

Kililana Song 1 – Eine Kindheit in Kenia

Angesichts des Zweiteilers Kililana Song, dessen erste Hälfte letzten Herbst erschienen ist, ist es nahezu ein Wunder, dass noch keiner der Comics von Benjamin Flao auf Deutsch vorliegt. Abgesehen von einem kleinen Beitrag in der Anthologie Bob Dylan: Revisited aus dem Carlsen Verlag ist jedenfalls mir keine deutsche Veröffentlichung von Flao bekannt. Man kann man hier also wahre Entdeckung machen.

Links der Woche 1/13: And the world remembers his name

Neues Jahr, neue Nummerierung, neue Überschriften (ich versuche, passende Songzeilen zu finden. Mal sehen, wie lang das gutgeht). Unsere Links der Woche, Ausgabe 1/2013:   Zeichnen, um zu überleben Spiegel Online, Stefan Pannor Keiji Nakazawa 1939 – 2012tagesspiegel.de, Lars von Törne Historische Aufklärung in der populären KunstFrankfurter Allgemeine Zeitung, Martin Jurgeit Keiji Nakazawa, 1939-2012The Comics Journal, Matt Thorn An Weihnachten wurde bekannt, dass am 19. Dezember der japanische Comickünstler Keiji Nakazawa gestorben ist. Er wurde mit seinem Manga Hadashi no Gen (Barfuß durch Hiroshima) berühmt und ist mit diesem Werk mitverantwortlich dafür, dass japanische Comics auch im Westen Fuß fassen konnten. Hier eine Auswahl aus den zahlreichen Nachrufen. Große Götter und kleine Mädchen Telepolis, Ulrike Heitmüller Die Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen hat eine Broschüre über „Religiöse Themen in der Manga-Literatur“ veröffentlicht. Telepolis führte ein Interview mit dessen Autor, dem österreichischen Religionswissenschaftler Franz Winter. Die Jahresend­weihnachtsgala Yay, Comics!, Carlito und Mike Ein Comic-Jahresrückblick zum Hören. Der Podcast Yay, Comics! hat zahlreiche Comicmenschen (u.a. Sarah Burrini, Stefan Dinter, Naomi Fearn, Comicgate-Pilotin Frauke Pfeiffer und die Mannschaft des Groben Unfug) zu …

Topcomics 2012 – Die Favoriten der Redaktion

Das Jahr 2012 ist endgültig vorbei, und damit wird es auch für uns Zeit, noch einmal zurückzuschauen auf die besten Comics, die im vergangenen Jahr erschienen sind. Die Comicgate-Redakteure haben wieder ihre ganz persönlichen Listen mit ihren Lieblingscomics des letzten Jahres zusammengestellt. Ganz subjektiv, mal mit und mal ohne Reihenfolge, mal drei, mal fünf, mal zehn Nennungen – hier sind unsere Topcomics 2012!

Interview with Colin Wilson

Colin Wilson is a comic book artist connecting continents. He was born in New Zealand, lived in England an France in the 1980s and 1990s and moved to Australia in 1997. His first professional comics appeared in the British anthology 2000 AD, since then he made comic books for both sides of the anthology: He worked for Frech and Belgian publishers (The Young Blueberry, Bullet in the Head) as well as American publishers (Point Blank, Star Wars: Invasion). When New Zealand was guest of honour at the Frankfurt Book Fair in 2012, he was invited by German publisher Panini to do some signings in Germany. We met him at a comics store in Hanover for the following interview.

Interview mit Colin Wilson (OmU)

Colin Wilson ist ein Comiczeichner, der die Kontinente verbindet: Geboren und aufgewachsen in Neuseeland, lebte er in den 1980er und 90er Jahren erst in England, dann in Frankreich und seit 1997 in Australien. Seine ersten professionellen Comics entstanden für das britische Magazin 2000 AD, bis heute arbeitet er sowohl für den frankobelgischen (Die Jugend von Blueberry, Blei im Schädel) als auch für den amerikanischen Markt (Point Blank, Star Wars: Invasion). Zur Frankfurter Buchmesse, deren Gastland Neuseeland war, lud ihn Paninicomics nach Deutschland ein und schickte ihn auch auf eine kleine Signiertour in verschiedene Städte. Bei seinem Signiertermin in Hannover traf ihn Stefan Svik zum Interview. 

Goliath

Der schottische Zeichner, Autor, Illustrator und Cartoonist Tom Gauld ist hierzulande nicht sonderlich bekannt. Ganz im Gegensatz zu seiner Heimat, wo er wöchentliche Comicstrips für den Guardian zeichnet, in diversen Anthologien publizierte und kleinere Buchveröffentlichungen aufweisen kann. Goliath ist sein erster längerer Comic, und die Idee dahinter ist sehr überzeugend.