Welt am Draht

Mehr einheimische Künstler bei Splitter

Der Splitter-Verlag gehört mit einem Ausstoß von monatlich acht bis zehn neuen Alben inzwischen schon fast zu den großen Comicverlagen in Deutschland. Das Programm, das bislang fast ausschließlich aus Lizenzcomics aus Frankreich besteht, soll im kommenden Jahr um mehrere heimische Eigenproduktionen erweitert werden. Splitter stellt das Jahr 2011 unter das Motto „Made in Germany“. Neben der bereits laufenden Serie Das Wolkenvolk nach den Romanen von Kai Meyer und der im Sommer 2010 erschienenen Graphic Novel Die Reise mit Bill kündigt Splitter für das neue Jahr vier weitere Neuheiten an, die nicht aus dem Ausland eingekauft wurden:

  • Ria von Thorsten Kieker wurde zum Comic-Salon 2010 bereits als Album im Eigenverlag veröffentlicht (hier unsere Rezension). Nun erscheint Band 1 dieser Serie noch einmal bei Splitter, und zwar in einer „erweiterten und optimierten Fassung“. Neu im Kreativteam ist dabei übrigens Comicgate-Redakteur Andreas Völlinger, der nicht nur eine neue Übersetzung des ersten Bandes (welcher auf Englisch produziert wurde) liefern wird, sondern auch bei Anpassungen an die (Hintergrund-) Story der Serie mitarbeitet.
  • Annas Paradies stammt von einem Künstler, der bisher im Comicbereich nicht bekannt ist: Der Kölner Daniel Schreiber hat den Comic als Albenreihe angelegt, die ersten Zeichnungen, die daraus zu sehen sind, sehen äußerst vielversprechend aus.
  • Frostfeuer wird nach Das Wolkenvolk die zweite Adaption eines Stoffes von Kai Meyer, die bei Splitter erscheint. Den phantastischen Jugendroman, der im Russland der Zarenzeit spielt, adapatiert wieder Yann Krehl, der damit schon sein drittes Meyer-Projekt umsetzt (auch die Adaption der Wellenläufer bei Ehapa, die nicht abgeschlossen wurde, stammte von ihm). Die Zeichnungen kommen überraschenderweise von einer Künstlerin, die man bisher als Mangaka kannte: Marie Sann hatte zuletzt zusammen mit Guido Neukamm Krähen für Tokyopop gemacht.
  • Perry Rhodan – Im Sternenozean von Robert Feldhoff, Dirk Schulz und Horst Gotta ist ein schon etwas länger bekanntes Projekt, das 2011 in Form von zwei Alben erscheinen soll. Die Story stammt vom inzwischen verstorbenen Perry-Rhodan-Chefautoren Robert Feldhoff, die grafische Umsetzung besorgen die beiden Verlagsgründer persönlich.

Um diese Projekte schon während der Entstehungszeit zu präsentieren, hat der Verlag gestern ein Blog-Netzwerk vorgestellt, auf dem die jeweiligen Zeichner und Autoren regelmäßig Einblick in ihre Arbeit geben sollen. Dabei erhält jeder Künstler sein „eigenes“ Blog, die Inhalte lassen sich aber auch zentral via blog.splitter-verlag.eu ansteuern. Einen Überblick über sämtliche „Made in Germany“-Projekte gibt es hier.