Welt am Draht

Links der Woche: Mit dem Erika-Fuchs-Haus und einem jungsozialistischen Shitstorm

Unsere Links der Woche, Ausgabe 9/2012:

 

Räte sagen Ja zum Museum
Frankenpost, Andrea Hofmann
Im fränkischen Schwarzenbach an der Saale, nahe der tschechischen Grenze, wird ein Museum zu Ehren von Dr. Erika Fuchs errichtet, der legendären Übersetzerin, die von 1951 bis 1988 zahlreiche Disney-Comics, nicht zuletzt jene von Carl Barks, ins Deutsche übertragen hat. Der Stadtrat des langjährigen Wohnorts von Erika Fuchs hat diese Woche „den Grundsatzbeschluss für den Bau des Museums gefasst“, wie die Lokalpresse berichtet. Circa 4,4 Millionen Euro soll das Museum kosten. Diese werden weitgehend aus verschiedenen Fördertöpfen bestritten, 10 Prozent trägt die Stadt Schwarzenbach. Das Ausstellungskonzept stammt von der Berliner Agentur m.o.l.i.t.o.r., eine Präsentation des Konzepts als PDF steht auf der Website des Museums zur Verfügung.

Offener Leserbrief an den Chefredakteur des Vorwärts Uwe Knüpfer
Juso Blog, Julian Zado
In der SPD-Parteizeitung Vorwärts erscheint auf der satirischen Seite „Das Allerletzte“ regelmäßig ein kurzer Comic von David Füleki. In der aktuellen Ausgabe (hier im Flash-Format abrufbar) streitet sich die Karikatur eines Linksextremisten mit der Karikatur eines Neonazis. Das kommt bei Teilen der Leserschaft gar nicht gut an. Im Blog der Jusos, der Jugendorganisation der Partie, schreibt einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden einen offenen Brief an die Redaktion. Julian Zado erkennt in dem Comic eine „pauschale Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremisten“ und findet „diese Botschaft aus mehreren Gründen geradezu widerwärtig.“ In den Blog-Kommentaren und auch bei Facebook gibt es überwiegend Zustimmung zu dieser Position. Differenzierter äußert sich Kabarettist Martin Kaysh, dessen Kolumne auf der gleichen Seite erscheint, in seinem Kommentar: „Der Comic ist debil, verleumderisch und schlecht, ja. […] Aber natürlich darf Satire alles, sogar scheitern.“ Eine Reaktion der Vorwärts-Redaktion oder des Zeichners steht noch aus. Nachtrag: Wir haben mittlerweile David Füleki zu den Reaktionen befragt, die Antworten könnt Ihr hier lesen.

AFKAT: Die Gewinner
afkat-foerderpreis.de
Der von einer Hamburger Anwaltskanzlei ausgelobte Graphic-Novel-Förderpreis „AFKAT“ hat seine ersten Gewinner: Preisträger sind Tilo Richter und Jan Kottisch für ihren Comic Flash Preußen, außerdem geht ein Sonderpreis an Karin Kraemer für die Brüder-Grimm-Adaption Das Mädchen ohne Hände. Beide Titel werden im April beim Mairisch Verlag erscheinen.

Warten auf Onkel Stan – EinComicLeben auf der London Super Comic Con
EinComicLeben, Jean Fischer
In London fand vor kurzem die erste London Super Comic Convention statt. Wie aus dem Erlebnisbericht von „EinComicLeben“ hervorgeht, drehte sich das Event vor allem um den großen Stargast Stan Lee.

„Eyeshield 21“ Artist Posts Fun, Inventive Manga to Twitter
Crunchyroll, Joseph Luster
Der Onlinecomic der Woche kommt vom Mangaka Yūsuke Murata und wurde zuerst via Twitter veröffentlicht: In Maximum Impact wird ein Mangaautor, dessen Deadline vor der Tür steht, von seinem Redakteur verfolgt, weil er das Manuskript noch nicht abgegeben hat. Die Story beginnt mit einem wortwörtlichen Clliffhanger und nutzt die dritte Dimension auf eine Art und Weise, die man gesehen haben sollte …