Unsere Links der Woche, Ausgabe 39/2013:
Sind Comics Kunst?
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nicolas Mahler/Andreas Platthaus
Im Auftrag des Stuttgarter Literaturhauses, wo er demnächst in der Reihe „Literatur und ihre Vermittler“ auftreten wird, sollte Nicolas Mahler einen „literaturtheoretischen Essay“ erstellen. Diesen hat er in Comicform abgegeben: Wenn die Hölle voll ist, kommen die Germanisten auf die Erde zurück heißt sein Stück über das Verhältnis von Comic, Kunst und Literatur beziehungsweise von Comickünstlern und dem Kunst- und Literaturbetrieb. Die FAZ druckte den Beitrag, begleitet von einem Text von Andreas Platthaus, und stellt ihn auch online zur Verfügung. Unbedingt lesenswert!
Marvel entwirft muslimische Superheldin
Der Tagesspiegel, Marc Röhlig
Marvel Comics hat angekündigt, dass demnächst eine neue Figur ins Kostüm der Superheldin Ms. Marvel schlüfen wird: Kamala Khan ist eine muslimische Studentin pakistanischer Abstammung. Marvel ist mittlerweile sehr gut darin, solche Entwicklungen, die im konservativen Superheldengenre tatsächlich noch etwas Besonderes sind, in cleveren PR-Strategien zu lancieren (siehe auch die Besetzung des Ultimate Spider-Man mit dem Hispanic Miles Morales im Jahr 2011): Die Ankündigung zu dem Comic, der erst im Februar 2014 erscheinen wird, sorgte für ein breites Medienecho (und leider auch zu den üblichen, allzu erwartbaren hässlichen Reaktionen aus der rechtskonservativen Idiotenecke).
Fantagraphics 2014 Spring Season: 39 Graphic Novels & Books
Kickstarter, Gary Groth
Fantagraphics, der wohl wichtigste amerikanische Independent-Verlag, sammelt per Crowdfunding Geld für sein nächstes Frühjahrsprogramm. Der Tod von Co-Verleger Kim Thompson im Sommer diesen Jahres sorgte dafür, dass viele Projekte verschoben werden mussten, so dass es nun eine finanzielle Lücke in der Verlagskasse gibt. Nach wenigen Tagen konnten schon mehr als 130.000 der angestrebten 150.000 US-Dollar eingesammelt werden.
Boy’s Night
Sassquach, Max Landis und AP Quach
Webcomic der Woche: Ein wilder Wochenendtrip von Mickey M., Donald D. und Herrn G., wie ihn das Lustige Taschenbuch eher nicht schildern würde – geschrieben von Comicfan und Filmemacher Max Landis (Chronicle).
Liu Bolin: The Invisible Man
The Atlantic
In einer hübschen Kunstaktion hat sich der Chinese Liu Bolin, der sich gerne so bemalen lässt, dass er mit seiner Umgebung verschmilzt, in einem Comicregal versteckt. Die Bilder 20 bis 28 der verlinkten Fotostrecke zeigen den Entstehungsprozess.