Unsere Links der Woche, Ausgabe 30/2014:
In Frankfurt wird nicht mehr für Comics getrommelt
Titel Kulturmagazin, Andreas Alt
Frankfurter Beobachtungen
dreimalalles.info, Christian Maiwald
Die Frankfurter Buchmesse, die vor einer Woche zu Ende ging, fand in diesem Jahr erstmals seit 2000 ohne ein eigenes Comic-Zentrum statt, beziehungsweise nur noch mit ein paar Resten davon. Die beiden hier verlinkten Artikel beschreiben Messebesuche aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: Andreas Alt geht seit Jahren als Besucher auf die Messe und beklagt die “gespenstische Stille” in jenem Bereich, der einmal das Comic-Zentrum war. Christian Maiwald, lange bei Reprodukt beschäftigt und nun als Freiberufler in Sachen Comics auf der Messe unterwegs, schreibt dagegen: “Wenn man sich aber von der Besucherperspektive verabschiedet, ist das Auseinanderfallen des Zentrums wenig überraschend”, und erklärt, was Verlage motiviert, an einem Comic-Zentrum auf der Buchmesse teilzunehmen oder eben nicht.
Finnische Fantasie verzaubert Frankfurt
n-tv, Markus Lippold
In Finnland, dem diesjährigen Gastland der Buchmesse, gibt es eine sehr vielfältige und spannende Comicszene, deren Werke auf der Messe auch durchaus prominent präsentiert wurden. Markus Lippold stellt einige der finnischen Comics vor, die in den letzten Wochen und Monaten auf Deutsch erschienen sind. Zum gleichen Thema gibt es auch einen kurzen Fernsehbeitrag, der bei 3sat zu sehen war und vom “Mediacontainer” auf YouTube archiviert wurde. Aushängeschild sind natürlich die Mumins von Tove Jansson.
Kawergosk – 5 Sterne
Arte Info, Reinhard Kleist
Auf der Website Arte Info, die zum Onlineangebot des deutsch-französischen TV-Senders gehört, gibt es einen großen Themenbereich “Refugees”, der sich multimedial mit Flüchtlingen befasst. Hier erschien die 20-seitige Comicreportage von Reinhard Kleist, der im Dezember 2013 im Nordirak war und dort das Flüchtlingslager Kawergosk besuchte. Auf süddeutsche.de erschien dazu ein Interview, das Daniel Wüllner mit Kleist führte.
#ComicGate und die Sexismusdebatte in der Comicwelt
Der Buddelfisch, Dirk M. Jürgens
Dirk M. Jürgens beschäftigt sich in einem (durchaus streitbaren) Kommentar mit der Frage, wie sexistisch die Comicwelt ist – ein Thema, das neulich für kurze Zeit auch unter dem Schlagwort #ComicGate diskutiert wurde, womit mit Sicherheit nicht diese Website hier gemeint ist.
Comic Books Are Still Made By Men, For Men And About Men
FiveThirtyEight, Walt Hickey
Die US-Website FiveThirtyEight, die sich hauptsächlich mit Politik beschäftigt, untersucht das Geschlechterverhältnis in der Comicbranche und stellt fest, dass diese immer noch extrem männerdominiert ist, wobei sich die Verhältnisse langsam aber sicher ändern. Dabei geht es weniger um das Geschlecht von LeserInnen oder AutorInnen, sondern vor allem um das der Figuren, die in den Comics auftreten. Der Artikel, der auch ein paar interessante Infografiken enthält, bezieht sich allerdings ausschließlich auf den amerikanischen Superheldenmainstream und dessen zwei Schwergewichte, die Verlage Marvel und DC. Betrachtet man das Comicfeld weiter und bezieht zum Beispiel Independentverlage, Autorencomics und Webcomics mit ein, sieht es mit dem Frauenanteil schon wieder ganz anders aus.
Mighty Boy
Javier Yañez
Der spanische Filmemacher Javier Yañez hat eine frühe Kurzgeschichte von Star-Mangaka Naoki Urasawa (Pluto, Billy Bat) als 15-minütigen Kurzfilm adaptiert. Es geht um einen jungen Mann, der als Stuntman für eine TV-Serie im Stil der Power Rangers arbeitet und darüber sein Studium vernachlässigt. Seiner Freundin gefällt das allerdings gar nicht. Der komplette Kurzfilm ist bis zum 4. November auf der Website des spanischen Filmfestivals FIBABC zu sehen. Den Trailer gibt’s gleich hier:
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