Unsere Links der Woche, Ausgabe 26/2014:
Aus Politik und Zeitgeschichte 33-34/2014: Comics
Bundeszentrale für politische Bildung
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte beschäftigt sich ausführlich und tiefgründig mit dem Thema Comics. Nach einer Einführung in Comicform (ein Auszug aus Scott McClouds Comics richtig lesen) gibt es Aufsätze renommierter Autoren wie Andreas C. Knigge, Thierry Groensteen, Dietrich Grünewald und Jaqueline Berndt. Unter anderem geht es um die Frage, ob und wie Comics politisch sind und wie sie in der Geschichtsdidaktik eingesetzt werden können. Das 56 Seiten starke, aus Steuergeldern finanzierte Heft liegt nicht nur als Beilage der Zeitung Das Palament bei, sondern kann auch kostenlos bei der Bundeszentrale für politische Bildung bestellt werden. Außerdem kann man sie gratis auf der Webite lesen und in verschiedenen Formaten (PDF, epub) herunterladen.
Scanlations – Ein Problem?
Dreimalalles, Christian Maiwald
Anlässlich der kürzlich gestarteten japanischen Anti-Piraterie-Initiative “Manga-Anime Guardians Project” (siehe Links der Woche 25/14) spricht Carlsen-Manga-Programmleiter Kai-Steffen Schwarz im Interview über die Rolle von “Scanlations” (von Fans selbst erstellte Manga-Übersetzungen, die urheberrechtswidrig im Netz angeboten werden) und den Umgang seines Verlags damit.
FluxFM Spreeblick mit Reinhard Kleist
FluxFM, Johnny Haeusler
Seit fast zwei Jahren talkt Radiomacher und Spreeblick-Blogger Johnny Haeusler auf dem ohnehin sehr empfehlenswerten Sender FluxFM jeden Sonntag zwei Stunden lang mit einem prominenten Gast. Letzte Woche war erstmals ein Comiczeichner zu Gast. Die Sendung mit Reinhard Kleist kann man online nachhören oder direkt als MP3 (63 Minuten) downloaden.
ZACK-Redakteur Gigi Spina gestorben
Comic-Report, Volker Hamann
Ein Nachruf auf Luigi “Gigi” Spina, der am 4. August mit 79 Jahren in Hamburg verstarb. Spina arbeitete in den 1970er Jahren als Comic-Redakteur beim Bastei-Verlag und entwickelte das Konzept für ein Comicmagazin für jugendliche Leser nach französischem Vorbild. Daraus wurde dann das ZACK, das ein Jahrzehnt lang eine ganze Generation von Comiclesern prägte.
Advice to the mid-career cartoonist who has failed to build an audience
Mike Dawson
Mike Dawson, Podcaster und Comiczeichner, der mit seinen Graphic Novels Freddie and Me und Troop 142 durchaus eine gewisse Bekanntheit im amerikanischen Independentcomic-Sektor erlangte, lässt die Hosen runter und verkündet seine Verkaufszahlen, die vor allem für sein aktuellstes Buch ziemlich enttäuschend sind. Selbstkritisch merkt er an, dass er vor allem dabei versage, sich ein Publikum für seine Comics aufzubauen. Was bleibt ist Frustration und die an sich selbst gestellte Frage, wozu er das eigentlich mache. Das Blogposting wurde in der letzten Woche viel verlinkt und kommentiert, z.B. in ziemlich angriffslustiger Weise von Abhay Khosla, der fragt “Wie sah eigentlich dein Businessmodell (für diese Comics) aus?” Daraufhin schrieb Dawson ein zweites Posting, in dem er seinen Ausgangspunkt noch einmal genauer erklärt, z.B. dass es ihm nicht ums Geldverdienen gehe. Andere Reaktionen kommen von Zeichnerkollegen, die sich mit ähnlichen Problemen plagen, etwa das pessimistische Posting von Sam Henderson, der lange für Nickelodeon, u.a. an Sponge Bob gearbeitet hat.
What’s been happening in the Randy Queen Situation and what the Timeline was
Escher Girls, Ami Angelwings
Auf dem Tumblr-Blog Escher Girls sammelt Ami Angelwings Bildbeispiele dafür, wie Frauen oft in Comics, Videospielen und anderen Medien dargestellt werden, nämlich unnötig stark sexualisiert und/oder in anatomisch völlig unmöglichen Posen, die möglichst “sexy” sein sollen. Unter den dort geposteten Bildern waren auch welche von Randy Queen, der in den 1990er Jahren als Schöpfer der Serie Darkchylde bekannt wurde. Weil er um seinen Ruf fürchtete, forderte er die Firma Tumblr unter Verweis auf sein Urheberrecht auf, die Einträge mit seinen Bildern zu löschen, was auch umgehend geschah. Weitere Drohungen, juristische Schritte gegen die Betreiber des Blogs zu unternehmen, folgten. Der Schuss ging allerdings ziemlich nach hinten los, denn eine nicht ganz kleine Online-Öffentlichkeit (u.a. Twitter-Prominenz wie John Scalzi und Will Wheaton) ergriff Partei für die Escher Girls und der Streisand-Effekt ließ sich wunderschön beobachten. Schließlich entschuldigte sich Queen einige Tage später auf Facebook und musste zugeben, falsch reagiert zu haben. Der oben verlinkte Text fasst die Ereignisse aus Sicht der Escher-Girls-Betreiber zusammen.
Armed Animals Don’t Invent Themselves
The New York Times, Dave Itzkoff
Der neue Marvel-Film Guardians of the Galaxy ist in den USA höchst erfolgreich gestartet. Eine eigene Privatvorführung bekam dabei Bill Mantlo, der die Figur des Rocket Racoon erfunden hat und seit einem Unfall vor einigen Jahren schwer krank ist. Der Artikel in der New York Times erinnert daran, dass all die Comicfiguren, die nun in millionenschweren Kinoblockbustern auftreten und jede Menge Geld einspielen, von Zeichnern und Autoren geschaffen wurden, die aufgrund ihrer Verträge heute nur sehr selten angemessen von ihrer kreativen Leistung (die meist viele Jahre zurück liegt) profitieren können. Im Falle von Bill Mantlo konnte dessen Bruder wohl eine zufriedenstellende Einigung mit Marvel erzielen, allerdings nur, nachdem ein gewisser juristischer und öffentlicher Druck aufgebaut wurde.
Fun Home! The Musical!
Seven Days, Alison Bechdel
Alison Bechdels autobiografischer Comic Fun Home wurde inzwischen als Musical adaptiert. Für das Vermonter Magazin Seven Days hat Bechdel – in Form eines Comics – notiert, wie es sich anfühlt, die eigene Geschichte, die eigene Person, die eigenen Eltern auf einer Musicalbühne zu erleben.
The Myriad Monikers of Gotham’s Villains 2.0
Pop Chart Lab
Alle Batman-Schurken fein säuberlich sortiert und kategorisiert in einer massiven Infografik!
Seht alle 30 Superhelden-Filme bis 2020 in einer Liste!
Moviepilot, Christoph Dederichs
Die Startkalender-Planung der Hollywood-Studios für die nächsten Jahre.