Welt am Draht

Links der Woche 13/13: Stay on the scene

Unsere Links der Woche, Ausgabe 13/2013:

 

Aus für Fachmagazin „Comixene“
tagesspiegel.de, Lars von Törne
Die im letzten Herbst erschienene Ausgabe 115 des Fachmagazins Comixene wird die letzte sein, wie Chefredakteur und Herausgeber Martin Jurgeit am Wochenende bekanntgab. Parallel wird die im gleichen Verlag erscheinende monatliche Comiczeitung Comix ab sofort mehr redaktionelles Material enthalten. Mehr Details direkt von Martin Jurgeit gibt es in diesem Diskussionsthread im Comicforum.
[Disclosure: Auch ich habe zwei- oder dreimal für die Comixene geschrieben, habe sie immer gerne gelesen und werde sie durchaus vermissen.]

Roundtable zum Unzuverlässigen Erzählen im Comic
Gesellschaft für Comicforschung, Felix Giesa
Eine Reihe von fünf interessanten Essays zur Frage „Wer ist eigentlich der Erzähler in einem Comic“? Lohnende Lektüre für alle, die sich genauer mit theoretischen Hintergründen der Kunstform Comic beschäftigen wollen.

Kolumne: Frauen an die Comics
Comic-Hive, Jean Fischer
Folge 1 einer neuen Kolumne von Jean Fischer, die auf ihrem Blog Ein Comic Leben schon lange über die Comicwelt (vorwiegend deren US-amerikanischen Teil) aus weiblicher Sicht schreibt: „Frauen und Comics, das ist seltsam, fremd und gehört für viele Fan(boy)s einfach nicht zusammen.“

Uncanny Avengers, X-Men, Rick Remender, And Oppression Comix
4thletter!, David Brothers
Der US-Aufreger der Woche: Im gerade erschienenen Heft Uncanny Avengers 5 hält Havok, der Anführer des Teams, eine Rede, in der er sich dafür ausspricht, das Wort „Mutant“ (das M-Wort, wie er es nennt) in Zukunft nicht mehr zu benutzen. Im Marvel-Universum, wo die Mutanten als Platzhalter für jede Form von mehr oder weniger stark diskriminierter Minderheit gelesen werden können, ist das eine durchaus bedeutende These. Autor Rick Remender hat es vermutlich gut gemeint (im Sinne von „wir sollten uns nicht über Unterschiede definieren und alle sollen gleichberechtigt sein“), die Ausführung scheint jedoch verunglückt, denn sie kann auch anders interpretiert werden: Geht es nach Havok, ist „Mutant“ ein abwertender Begriff, und indem er sich den Begriff verbittet, verneint er Unterschiedlichkeit und die Anerkennung von Unterschieden. Doch jede Minderheit braucht Begriffe, mit denen sie sich selbst und ihre Andersartigkeit in einer positiven, nicht-diskriminierenden Form beschreiben kann. Das führte zu einigen kritischen Reaktionen wie dem oben verlinkten Beitrag oder auch diesem Artikel, außerdem wurde Remender (der selbst keiner Minderheit angehört) auf Twitter stark kritisiert. Dieser reagierte darauf zunächst sehr unsouverän, wofür er sich später auf seinem Blog entschuldigte.

Latest Japanese Schoolgirl Trend: Fake Dragon Ball Attacks
Kotaku, Brian Ashcraft
Wird das nach dem „Harlem Shake“ das nächste große Web-Mem, bei dem jeder dabei sein will? In Japan zumindest ist „Makankosappo“ zur Zeit der heiße Scheiß. Inspiriert durch einen Kampf-Move aus dem Manga Dragon Ball stellen zahlreiche junge Leute vermeintliche Kampfszene auf teilweise sehr beeindruckenden Photos nach, die sich viral durchs Netz verbreiten. Weitere Beispiele gibt es z.B. hier und hier.

CRFF22 – Schwarz, Weiss, Tot
Comic Review, Daniel Raetsch
Zugegeben, wir sind geschmeichelt. Die aktuelle Ausgabe des Podcasts Comic Review (MP3, 11:22 Minuten) bespricht das von uns verlegte Cartoonbuch Schwarz, weiß, tot von Lapinot und unser Printmagazin und ist nahezu restlos begeistert.