Auch Campbell bleibt seinem eigenen Stil treu. Seine Figuren stehen für Spaß. Diese Philosophie, die bei „Gen 13“ passte, wirkte deplaziert in „Danger Girl“. Mit Wildsiderz ist Campbell endlich wieder in seinem Element: Spaßhelden. Das mag zwar nicht viel sein, aber es ist vollkommen okay, so wie es ist.
Joe Madureria („Battle Chasers“), der dritte im Cliffhanger-Bunde, bleibt verschollen unter einem Berg von Coverillustrationen und Videospielen.
STADT AUS EISEN
Ein Science-Fiction-Robot-Pulp-Noir. So beschreibt Jason Armstrong sein Projekt bei Image: Ferro City. In diese Beschreibung kann man bei der Lektüre der einseitigen Vorschau im Previews nicht sonderlich viel herausholen. Denoch reicht die eine Seite aus, um das Spannungsfeld zwischen Pulp und Noir zu bestimmen. Die Gestik und Mimik des Verfolgten Harry Weston spiegelt dieses Spektrum komplett wieder. Der einzige Comic, der sich wirklich Noir nennen dürfte, ist „Sin City“, doch das will Armstrong auch gar nicht. Sein Comic wirkt viel mehr wie eine Zeichentrickversion von Blade Runner. Somit kann der Leser sich nie auf eine Noir-Geschichte einlassen, sondern muss immer auch in der Lage sein, über das Genre hinauszuschauen.
Ein Science-Fiction-Robot-Pulp-Noir. So beschreibt Jason Armstrong sein Projekt bei Image: Ferro City. In diese Beschreibung kann man bei der Lektüre der einseitigen Vorschau im Previews nicht sonderlich viel herausholen. Denoch reicht die eine Seite aus, um das Spannungsfeld zwischen Pulp und Noir zu bestimmen. Die Gestik und Mimik des Verfolgten Harry Weston spiegelt dieses Spektrum komplett wieder. Der einzige Comic, der sich wirklich Noir nennen dürfte, ist „Sin City“, doch das will Armstrong auch gar nicht. Sein Comic wirkt viel mehr wie eine Zeichentrickversion von Blade Runner. Somit kann der Leser sich nie auf eine Noir-Geschichte einlassen, sondern muss immer auch in der Lage sein, über das Genre hinauszuschauen.
IMAGE VERTIGO
Nachdem man nun schon alte und neue Folgen von „Negative Burn“ bei Image aufgelegt hat, widmet man sich nun einer ganzen Geschichte, einem Comic, der als poetisch und verstörend bezeichnet werden kann. Natürlich wird man bei den Lobeshymnen auf den Comic übertrieben haben, dennoch kann ich nicht anders als den Comic bestellen, wenn die Namen David Lynch und Sylvia Plath in einem Satz genannt werden. Indigo Vertigo von Daniel Schaffer und KatieJane Garside beschäftigt sich mit der Suche nach dem Selbst und der Liebe. Abgedroschen? Vielleicht. Dennoch darf man gespannt sein auf die Comicumsetzung eines eigentlich poetischen Themas.
Nachdem man nun schon alte und neue Folgen von „Negative Burn“ bei Image aufgelegt hat, widmet man sich nun einer ganzen Geschichte, einem Comic, der als poetisch und verstörend bezeichnet werden kann. Natürlich wird man bei den Lobeshymnen auf den Comic übertrieben haben, dennoch kann ich nicht anders als den Comic bestellen, wenn die Namen David Lynch und Sylvia Plath in einem Satz genannt werden. Indigo Vertigo von Daniel Schaffer und KatieJane Garside beschäftigt sich mit der Suche nach dem Selbst und der Liebe. Abgedroschen? Vielleicht. Dennoch darf man gespannt sein auf die Comicumsetzung eines eigentlich poetischen Themas.
TOP COW WEITER AUF KURS
Die Leute bei Top Cow können schon wirklich stolz auf sich sein, da sie ihrem Credo treu geblieben sind: Denn nur dort gibt es seit Jahren nun schon immer wieder dieselben Helden, dieselben Bösewichte und dieselben langweiligen Stories. Ihr neuestes Machwerk The Necromancer macht da keine Ausnahme. Schaut man sich die Bilder an, die der Top Cow Verlag mitliefert, so ist man sofort konfrontiert mit einem Mädchen mit den üblichen Top Cow-Maßen, die vor einem Spiegel sitzt und sich hässlich fühlt. Auf den nächsten drei Seiten folgen dann eine Unterhaltung mit einem Dämon und eine Kampfszene. Man hat das Gefühl, dass Top Cow die Serien herauspresst und sich nicht entwickeln lässt. Viel zu hektisch!
Die Leute bei Top Cow können schon wirklich stolz auf sich sein, da sie ihrem Credo treu geblieben sind: Denn nur dort gibt es seit Jahren nun schon immer wieder dieselben Helden, dieselben Bösewichte und dieselben langweiligen Stories. Ihr neuestes Machwerk The Necromancer macht da keine Ausnahme. Schaut man sich die Bilder an, die der Top Cow Verlag mitliefert, so ist man sofort konfrontiert mit einem Mädchen mit den üblichen Top Cow-Maßen, die vor einem Spiegel sitzt und sich hässlich fühlt. Auf den nächsten drei Seiten folgen dann eine Unterhaltung mit einem Dämon und eine Kampfszene. Man hat das Gefühl, dass Top Cow die Serien herauspresst und sich nicht entwickeln lässt. Viel zu hektisch!
AUF IN DEN MAGISCHEN WALD!
The Secret Friend Society ist der Titel der Homepage, die Hope Larsons Comic Salamander Dream (Adhouse Books) begleitet. Ein Titel, der sehr infantil klingen mag, doch ein passender. Denn Larsons Comic beschreibt die Geschichte eines jungen Mädchens, die in einem magischen Wald lebt und dort aufwächst. Larson gibt den besten Rat im Prolog des Comics: “Dann zog sie sich die Schuhe aus und rannte in den Wald, denn so war es einfacher, die Magie zu spüren.“
The Secret Friend Society ist der Titel der Homepage, die Hope Larsons Comic Salamander Dream (Adhouse Books) begleitet. Ein Titel, der sehr infantil klingen mag, doch ein passender. Denn Larsons Comic beschreibt die Geschichte eines jungen Mädchens, die in einem magischen Wald lebt und dort aufwächst. Larson gibt den besten Rat im Prolog des Comics: “Dann zog sie sich die Schuhe aus und rannte in den Wald, denn so war es einfacher, die Magie zu spüren.“
EIN ROMANTISCHER VOLLMOND
Auf dem Mond ist immer Vollmond! Das bekommt auch Müllmann Zeke Kirby zu spüren, der mit seinem Team auf dem Mond landet, um dort seine Arbeit zu verrichten. In seinem Jahrhundert ist der Mond eigentlich bevölkert, doch als Zeke dort eintrifft, findet er niemanden vor. Joe Casey beschert Zeke, zusammen mit Caleb Gerard und Damien Couceiro, statt dessen einen ganzen Haufen Werwölfe mit Full Moon Fever (AIT/PlanetLar).
Auf dem Mond ist immer Vollmond! Das bekommt auch Müllmann Zeke Kirby zu spüren, der mit seinem Team auf dem Mond landet, um dort seine Arbeit zu verrichten. In seinem Jahrhundert ist der Mond eigentlich bevölkert, doch als Zeke dort eintrifft, findet er niemanden vor. Joe Casey beschert Zeke, zusammen mit Caleb Gerard und Damien Couceiro, statt dessen einen ganzen Haufen Werwölfe mit Full Moon Fever (AIT/PlanetLar).
“IHRE BÜCHER SIND ÜBERFÄLLIG!”
Nach seinem Erfolg mit „NIL“ hat Autor und Zeichner James Turner die Freiheit, sich seine Themen in aller Ruhe auszusuchen. Und es ist eben die Wahl des Themas, die Rex Libris (Slave Labor Graphics) zu einem herausstehenden Comic macht. Man stelle sich einen Bibliothekar in schwarzem Anzug und dicker Hornbrille vor, der auf einmal seine Waffe zieht und sich auf den Weg macht, überfällige Bücher zurückzuholen. Auch in diesem Comic ist es Turner eigensinniger Zeichenstil, der aus Rex Libris einen etwas anderen Comic macht. Es wird heiß diesen Sommer, wenn der Chef der Städtischen Bibliothek von Middleton die Strafgebühren von Zombies und Außerirdischen eintreibt.
Nach seinem Erfolg mit „NIL“ hat Autor und Zeichner James Turner die Freiheit, sich seine Themen in aller Ruhe auszusuchen. Und es ist eben die Wahl des Themas, die Rex Libris (Slave Labor Graphics) zu einem herausstehenden Comic macht. Man stelle sich einen Bibliothekar in schwarzem Anzug und dicker Hornbrille vor, der auf einmal seine Waffe zieht und sich auf den Weg macht, überfällige Bücher zurückzuholen. Auch in diesem Comic ist es Turner eigensinniger Zeichenstil, der aus Rex Libris einen etwas anderen Comic macht. Es wird heiß diesen Sommer, wenn der Chef der Städtischen Bibliothek von Middleton die Strafgebühren von Zombies und Außerirdischen eintreibt.
EINE COMICWOHNGEMEINSCHAFT
Für alle diejenigen, die „L´auberge espagnol“ gesehen haben, wird die Idee hinter The Building Opposite (Ponent Mon) nicht allzu neu sein. Es handelt sich um ein Wohnhaus und seine Mieter und um ihr Zusammenleben. In diesem Fall hat sich aber der Künstler Vanyda etwas mehr einfallen lassen. Der Comic lässt sich am besten zusammenfassen als „Nouvelle Manga“, übersetzt: die europäische Ausnutzung japanischer Erzählkunst. Der Künstler selbst bezeichnet es als Manga in französischer Sauce.
Für alle diejenigen, die „L´auberge espagnol“ gesehen haben, wird die Idee hinter The Building Opposite (Ponent Mon) nicht allzu neu sein. Es handelt sich um ein Wohnhaus und seine Mieter und um ihr Zusammenleben. In diesem Fall hat sich aber der Künstler Vanyda etwas mehr einfallen lassen. Der Comic lässt sich am besten zusammenfassen als „Nouvelle Manga“, übersetzt: die europäische Ausnutzung japanischer Erzählkunst. Der Künstler selbst bezeichnet es als Manga in französischer Sauce.
LOLA
Nach seinem Erfolg mit „The Copybook Tales“ ist J.Torres schon seit längerer Zeit auf der Suche nach weniger autobiographischen Geschichten. Der Verlag Oni Press lässt ihm Freiraum, um eben diese Geschichten zu erzählen; von Erzählungen über imaginierte Motown Bands wie in „Days like This“ oder eben wie in Lola. Die Handlung beschränkt sich auf den Protagonisten Jesse, der in der Lage ist, Tote und andere unheimliche Dinge zu sehen. Auf der kleinen Philippineninsel ist nur eine weitere Person mit einer solche Gabe: Jesses Großmutter. Die Zeichnungen von R’John Bernales erwecken Erinnerungen an eine alte Langspielplatte, der man den Zahn der Zeit schon ansieht, die den Song aber immer noch perfekt abspielt.
Nach seinem Erfolg mit „The Copybook Tales“ ist J.Torres schon seit längerer Zeit auf der Suche nach weniger autobiographischen Geschichten. Der Verlag Oni Press lässt ihm Freiraum, um eben diese Geschichten zu erzählen; von Erzählungen über imaginierte Motown Bands wie in „Days like This“ oder eben wie in Lola. Die Handlung beschränkt sich auf den Protagonisten Jesse, der in der Lage ist, Tote und andere unheimliche Dinge zu sehen. Auf der kleinen Philippineninsel ist nur eine weitere Person mit einer solche Gabe: Jesses Großmutter. Die Zeichnungen von R’John Bernales erwecken Erinnerungen an eine alte Langspielplatte, der man den Zahn der Zeit schon ansieht, die den Song aber immer noch perfekt abspielt.
SPIRALBINDUNG
Spiral-Bound, das kennt man sonst nur von Uniblöcken in karo oder liniert. Doch diesmal handelt es sich um den Comic des Newcomers Aaron Renier, der mit seiner Geschichte bei Top Shelf untergekommen ist. Leider kann man anhand der Bilder noch nicht sagen, ob es wirklich spiral-gebunden ist oder nicht. Reniers Charaktere sind Tiere, was ja im ersten Moment nicht aus der Comicwelt heraussticht, dennoch schafft es Renier – in der Tradition von „Pogo“ – mehr als nur naive Tiere zu zeigen. Nur mit den Farben Blau und Braun bewaffnet haucht der Künstler jedem Tier seine eigene Persönlichkeit ein.
Spiral-Bound, das kennt man sonst nur von Uniblöcken in karo oder liniert. Doch diesmal handelt es sich um den Comic des Newcomers Aaron Renier, der mit seiner Geschichte bei Top Shelf untergekommen ist. Leider kann man anhand der Bilder noch nicht sagen, ob es wirklich spiral-gebunden ist oder nicht. Reniers Charaktere sind Tiere, was ja im ersten Moment nicht aus der Comicwelt heraussticht, dennoch schafft es Renier – in der Tradition von „Pogo“ – mehr als nur naive Tiere zu zeigen. Nur mit den Farben Blau und Braun bewaffnet haucht der Künstler jedem Tier seine eigene Persönlichkeit ein.
Frage des Monats:
Warum mussten wir so lange auf einen neuen Film von Terry Zwigoff und Dan Clowes warten?
Warum mussten wir so lange auf einen neuen Film von Terry Zwigoff und Dan Clowes warten?
ABKÜRZUNGEN:
GN: Graphic Novel
TPB/TP: Tradepaperback
SC: Softcover
HC: Hardcover
Vol.: Ausgabe
(…): Vorherige Titel des Künstlers
TPB/TP: Tradepaperback
SC: Softcover
HC: Hardcover
Vol.: Ausgabe
(…): Vorherige Titel des Künstlers