Messe- und Ausstellungsberichte

Comic-Salon 2008: Das Messe-ABC

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A

AlleinunterhalterAlleinunterhalter

Wer war der Mensch, der vorm Erlanger Rathaus unter der Überschrift „Import/Export“ am Freitag-Nachmittag wahlweise mit abgefahrener Papp-Roboter-Maske den elektrisierten Keyboard-Derwisch gab oder herzergreifend und dramatisch das Lied vom „Eternal Nerd“ intonierte? Vermutlich werden wir's nie erfahren, denn selbst das Internet schweigt in diesem Fall. Fest steht: Geiler Job! (mof)

Ausführlicher

… findet man einzelne Salon-Programmpunkte in unserem Blog Messe am Draht dokumentiert und bebildert. (fp)

Ausstellungen

… gab's jede Menge in Erlangen verteilt, ich habe leider nur die im Hause mitbekommen. (fp)
Siehe auch „Plumps“ und „Wäscher, Hansrudi“

B

Max und Moritz und das Brot
Wilhelm Busch, Die schönsten
Bildergeschichten für die Jugend, 1960
© Südwest Verlag

Brot vom Tardi, Das

Quizfrage 1: Welcher deutsche Comic-Zeichner wurde einst in flagranti dabei erwischt, das schon nicht mehr ganz so frische Max-und-Moritz-Brot von Jacques Tardi anzuknabbern? (mof)

C

Campingplatz

Selten gebar eine Stadt eine logischere Stadt-Infrastuktur wie Erlangen. Ein typischer Erlangentag mit Start auf dem Campingplatz: sich an der Zeltstange hochziehen, strullern gehen wegen Bierüberschuss am Vorabend, ins gelbe M einfallen zur Nahrungsaufnahme, sich durch die Massen in die Messe kämpfen, auf der Raucherterrasse den Bauch bräunen, bummeln, gegen 19 Uhr in eines der Restaurants um die Ecke juckeln, danach zur gerade angesagten Party spazieren, strullern, gegen 3 Uhr den Schwarzen Ritter betreten und wieder zum Campingplatz torkeln. Eine Art Geographiejojo, denn alles spielt sich zwischen den Fixpunkten Messe und Campingplatz ab. (st)

Kai-Steffen Schwarz nimmt Auszeichnung für Vertraute Fremde entgegenComic des Jahres 2007

Die höchste Punktzahl der von der zehnköpfigen Jury im letzten Jahr bewerteten, auf Deutsch erschienenen Comics im Rahmen des Comics des Jahres erhielt Vertraute Fremde von Jiro Taniguchi – zwei weitere Werke von ihm, nämlich Die Stadt und das Mädchen und Gipfel der Götter, landeten ebenfalls in der Top Ten 2007. Stolze Leistung – und das für einen „Manga-Zeichner“ (über die Jahre wurde der Jury wohl immer mal wieder eine gewissen Ignoranz gegenüber bestimmten Stilen und Genres unterstellt)! Die mit mit interessanten Infos gespickte Laudatio auf den japanischen Zeichner und Autor hielt Christian Gasser, nachzulesen hier. Kai-Steffen Schwarz, Programmleiter Manga bei Carlsen Comics, nahm den Preis entgegen und las ein Dankesschreiben des Künstlers vor; trotz starker Bemühungen seitens der Verlage Carlsen und Schreiber & Leser sowie des Comic-Salons konnte Taniguchi nämlich aufgrund terminlicher Probleme nicht nach Erlangen reisen. Schade – denn dann hätte er auch noch gleich einen Abend später bei der Max-und-Moritz-Preisverleihung auf die Bühne gehen können. (fp)

Comic-Duell, Das

Neben so Sachen wie der Verleihung des Comic des Jahres und der ICOM-Preisverleihung fand am Donnerstag (22.05) auch die Endausscheidung in unserem nicht ganz ernstzunehmenden Wettbewerb statt, moderiert von Eckart Breitschuh, Stefan Dinter und Ans de Bruin. Zum Wettbewerb selber gab's schon genug auf Comicgate zu lesen, deshalb verlinke ich jetzt einfach mal faul. Bei der 4. Runde ist ein Videobeweis eingebunden. (fp)
Siehe auch „Jury“

Was gibt's denn da noch Schönes?
Container

Man glaubt gar nicht, was die Leute so wegschmeißen … Dass wir unsere Kisten erst am Montag abgeholt und Papiermüll in den gleichnamigen Container entsorgt haben, hat sich gelohnt. Waren noch ein paar schöne Sachen dabei. (fp)

D

Diebe

Weg. Und dann zum Glück wieder daSkandal! Ausgerechnet im Pressezentrum hatte sich ein Langfinger scheinbar den kleinen Eee-Laptop von Harald Havas gegrapscht, was natürlich kein besonders gutes Licht auf die anwesenden Vertreter der Journaille warf. Der Vorfall hatte eine Anzeige bei der Polizei zur Folge und auch „die Stimme“ (siehe „S“) schaltete sich ein und forderte per Lautsprecher mehrmals nachdrücklich auf, das Diebesgut wieder rauszurücken. Nach dem Salon ist das gute Stück dann überraschend doch noch unversehrt in einem Lokal in der Nähe des Markgrafentheaters aufgetaucht und wurde Harald Havas nach Österreich hinterher geschickt. Wie der Laptop nun aus seiner Tasche verschwunden war und wo er gesteckt hatte, werden wir wohl nie erfahren. Harald Havas tat es im Anschluss jedenfalls ganz doll leid, dass unschuldige Pressevertreter des Diebstahls verdächtigt wurden und das Salon-Team so im Aufruhr war. Aber Schwamm drüber, wir lieben doch alle ein Happy End. Ebenfalls als falscher Alarm erwies sich der Diebstahl der Trinkbecher von unserem Stand: Daniel hatte sie löblicherweise zum Spülen mitgenommen. Ein Glück für die Jawas (siehe „J“), die sich durch das Herumtragen identischer Becher höchst verdächtig gemacht hatten. (av)


Doof

Riesen Zwölf-Kilo-Laptop? Check! Gußeiserne Maus mit Endlos-Kabel? Check! Netzteil? Check! Netzstecker für den ganzen Mist? *möööööp!* Vom freundlichen Zeichner aus der Nachbarschaft wurde dann netterweise ein passendes Stromkabel zur Verfügung gestellt. Danke, Walter! (mof)

Draußen

Der natürliche Feind jeder Messe traf am Samstag auch den Comic-Salon in voller Härte. Konnte man am Morgen noch annehmen, dass der Tag für alle Stände besonders gut laufen würde ob der Menschenfülle, die man besonders an den strategisch verteilten Flaschenhälsen spürte, war der Salon am Nachmittag so leer, dass man ohne Probleme einen Siebentonner in den Gängen hätte manövrieren können. Die Mischung aus Cosplayvorentscheid, Comicbörse und Kaiserwetter zog einfach zu viele Cosplayer, Schaulustige und notgeile Böcke auf den bald zum Bersten gefüllten Vorplatz. Womit sich einmal mehr zeigt: Es gibt kein richtiges Wetter für eine Messe. (bw)

E

E-Gitarren

e_wie_gitarren.jpg Sehr gut. Statt wie beim Comicfest München Knochenbrüche mit Dance Dance Revolution zu provozieren, bot der Animexx-Stand dieses Mal zwei Plastikgitarren und Guitar Hero an, um sich vor versammelter Mannschaft zum Affen zu machen. Und mindestens zwei Comicgate-Redakteure kündigten auch das ganze Wochenende vollmundig an, dass sie diese Gelegenheit beim Schopfe packen würden, nur um dann ordentlich primadonnenhaft die Guns N' Roses des Jahres 1992 zu imitieren und einfach nie auf der Bühne aufzutauchen. Anders als in Montreal blieben in Erlangen die Aufstände erboster Fans allerdings aus. Die hätte es wohl auch nur gegeben, wenn die besagten Redakteure versucht hätten, am Karaoke teilzunehmen. (bw)

Wir sind die RoboterEvolution

Nach den Erfolgsjahren 2004 und 2006 hat sich die Comicgate-Redaktion dieses Jahr etwas ganz Neues einfallen lassen. Da die große Masse des content online entsteht, wollte man diesmal in Erlangen auch digital Präsenz zeigen. Aus diesem Grund konnten wir dieses Jahr mit Stolz unsere neuen Mitarbeiter begrüßen.(dw)

Hier zum Vergleich noch einmal die weitaus hässlicheren Vorgängermodelle: Erlangen 2004

F

Feuerzeug

f_wie_feuerzeug.jpgDer Running Gag des Salons: Vor zwei Jahren verlor Elke R. von Laska Grafix ihr Zippo, das sie per Aushang noch immer sucht. Und als zusätzlicher Anreiz, das Original schnell wieder zu finden, wurde ihr dieses Mal angeblich gleich ihr Ersatzzippo kaputt gemacht … so sieht gelebte, internationale Solidarität aus. (bw)


Fleischfarbene BHs

„When worlds collide.“ Dass der Comic-Salon sich dieses Jahr aus vielen Richtungen zusammensetzte, ist ja verbürgt (die klassischen großen Comicverlage, Hochschulen, Indieverlage, Mangaverlage), aber dass ein „Röhrender Hirsch“-Tageblatt scheinbar am Ende junge Frauen dazu verleitete, mitten auf der Messe ihrer Oberkörperhaut etwas mehr Luft zu verschaffen, um in Selbigem zu erscheinen, war dann doch ein Novum. Zum Glück wurde am Ende alles dementiert, denn es war dann doch keine Haut, sondern Textil oder oder oder? Fazit: Thank God for fleischfarbene BHs! (Damit wäre dann auch geklärt, dass die tatsächlich gekauft werden.) (st)

Flüssigkeitshaushalt

Ist ganz wichtig und klappt – wie in Erlangen wieder mal festgestellt – auch, wenn man sich neben Pipi auf Kaffee und Bier beschränkt. (mof)

G

Geekdom

v_wie_vollnerd.jpgAuf einer Comicmesse aufzulaufen hat ja schon von Natur aus etwas geekiges an sich. Den Wil-Wheaton-Lebenswerkpreis für besondere Leistungen im Bereich des Geektums gewannen allerdings die beiden jungen Damen, die auf besagter Comicmesse (Strike I) in voller Cosplay-Montur (Strike II) an einem Tisch saßen und Magic – The Gathering (oder sowas … auf jeden Fall Strike III) kloppten. Diese Leistung in Zukunft zu toppen dürfte schwer werden. (bw)

Geier

g_wie_geier.jpgOder genauer: Longbox-Geier (Gyps longus boxus). Diese Gattung gehört auch zum Comic-Salon. Leider. Der Longbox-Geier hat keinerlei Interesse an den auf der Messe anwesenden Verlagen und ihren Programmen, greift die Freebies aber trotzdem ab, während er sich schon am frühen Morgen auf den Weg in den hinteren Bereich des Salons macht, wo die Ramschhändler mit ihren alten Comics warten. Dort packt er dann eine seit mindestens hundert Jahren verwendete Liste aus (oft auf Butterbrotpapier gekrickelt, fleckig und garantiert zerknittert), auf der alle Comics stehen, die ihm auf den Weg zur Vervollständigung seiner Dazzler-Sammlung noch fehlen. Seine oft immense Leibesfülle und der nicht selten unangenehme Körpergeruch sind natürliche Mechanismen, die der Longobx-Geier entwickelt hat, um potenzielle Konkurrenten aus seinem Revier zu vertreiben, so dass er ungestört die Longboxen nach seiner Beute durchwühlen kann. Sollte sich doch mal ein Konkurrent in seine Nähe wagen, wird diesem sofort die Doppelladung aus bösem Blick und Knurrlaut zugedacht, in der Hoffnung, ihn schnell zu vertreiben. Zudem beginnt der Geier noch mehr Longboxen abzudecken, um den Konkurrenten von diesen fernzuhalten. Könnte ja sein, dass ihm sonst jemand Dazzler: The Movie aus dem Jahre 1984 im nur leicht verklebten Zustand unter der Nase wegschnappt. (bw)

Stände 49,50 und 51 mit signierender Sarah Burrini Gemeinschaftsstand

Weil es mit sieben Mannen eindeutig zu langweilig ist, haben wir uns kurzerhand Gabor von Blotch und Walter vom Cartoonkeller gekrallt und uns zu einem Gemeinschaftsstand zusammengeschlossen. Nächstes Mal wieder, Jungs? (fp)

Gerüchte

Gab's jede Menge. So soll beispielsweise ein prominenter Vertreter der deutschen Comicszene mal Speckheftchen für einen prominenten US-Verlag gezeichnet haben. Oder eine junge Zeichnerin aus Graz Angehörige des berüchtigten esoterischen Ordens von Dagon sein. Oder Comics in erstklassiger Qualität im Internet zu finden sein auch ohne, dass die Verlage sie selber reingestellt haben. So Sachen würden wir aber nie schreiben, wir sind nämlich seriös und veröffentlichen nur Fakten, Fakten, Fakten. Siehe auch „Hirsch, röhrender“. (mof)

Gewinnspiel

In all dem Trubel und Informationsoverload wurde unser Salon-Gewinnspiel von manchen Stand-Besuchern beinahe übersehen. Dabei gab es doch schicke Hardcover wie z.B. Lost Girls abzugreifen. Die drei lumpigen Quizfragen beantworteten sich bei einem Spaziergang über den Comic-Salon eigentlich von selbst, aber schienen für manchen Besucher doch schwieriger zu sein als angenommen. So wurden wir auf die Frage, welcher bekannte deutsche Comiczeichner mit einer Ausstellung zu seinem 80. Geburtstag geehrt wird, mehr als einmal mit der Antwort „Wilhelm Busch“ konfrontiert … (av)

H

Original und KopieHavas, Harald

… hier bei der Moderation der Podiumsdiskussion „Wozu noch Verlage? Comics online“, an der auch Comicgate-Chefredakteur Thomas Kögel teilnahm (aber aufgrund der Masse an Leute nicht wirklich zu vielen Aussagen kam), wurde durch sein Comic Alter Ego Fred wirklich verdammt gut getroffen. (fp)


Hirsch, Röhrender

Piwi und die heiligen drei Dinters in Altersreihenfolge (Matthias, Stefan, Jan) beim Prüfen des aktuellen Hirschs Während des Comic-Salons befindet man sich in einer Art Blase, in der man von jedem externen Stimulus abgeschirmt wird. Alles was man von der Welt mitbekommt, ist das, was einem von der Titelseite der ZEITUNG aus anspringt (offenbar hat Franjo Pooth Kohle für einen Luxusurlaub in Dubai und laut seinen Gläubigern keinerlei Schamgefühl). Während der Messetage könnte sich Deutschland spontan in eine anarcho-stalinistische Ochlokratie verwandeln, man bekäme es nicht mit. Um sich trotzdem seinen täglichen Nachrichtenfix zu geben, verteilt Zwerchfell einmal pro Messetag den Röhrenden Hirsch, die inoffizielle Hauspostille des Salons, die brühwarm all den Klatsch und Tratsch weiterverbreitet, der sich im Verlauf des Vortages angesammelt hat. Von der Erinnerung an den Towel Day bis zum Kieferausrenken beim ersten Blowjob ist da alles dabei, was das Herz begehrt. Vorsicht: ganz heiß!Und ob's der Wahrheit entspricht ist auch egal, die Wahrheit könnten wir doch ohnehin nicht vertragen. Inzwischen hat sich der Hirsch sogar ein Informantennetzwerk angesammelt, das nachrichtenwürdige (oder so empfundene) Ereignisse zeitnah per Mobilfernsprecher an die Redaktion weiterleitet. Und von der Krise im Printbereich merkt der Hirsch auch nichts. Ab 14 Uhr sammelt sich immer eine ganze Blase an Wartenden rund um den Z-Stand, nur um den Redakteuren die neue Ausgabe noch druckerwarm aus den Händen zu reißen und dann enttäuscht festzustellen, dass man es selbst schon wieder nicht in den Hirschen geschafft hat. Es hat zwar Jahrhunderte gedauert, aber dank des Hirsches gibt es zumindest ein Argument dafür, dass die Erfindung der Druckerpresse keine total bescheuerte Idee war. Wer es zumindest digital nachlesen will: Zwerchfell hat alle Ausgaben als PDF online gestellt. (bw)
Die investigativen Investigatoren von Comicgate gelangten übrigens über unseren Agenten in den Besitz der streng geheimen Informationssammlung in Form eines kleinen Notizbüchleins, auf der der RH 2008 basiert. Lasst Euch gesagt sein: Was im Hirschen gedruckt wird, ist nur die Spitze des Eisbergs! Aber Vorsicht: curiosity killed the cat. (fp)

Hotel

Super dieses Jahr! So kann man sich vergnügt in den Salon werfen. Und so einen guten Service – es ging um mein Auto, das nicht mehr so wollte wie ich – habe ich noch nicht erlebt. Ein Hoch auf die inhabergeführten Unterbringungen! (fp)

Hund Links real, rechts im Comic.

Überraschend auf den Hund gekommen war am Donnerstagabend Eckart Breitschuh, der sich im finalen Comicduell-Beitrag von David Füleki als mies gelaunter Comic-Köter wieder fand. Das Publikum und seine beiden Mit-Juroren Ans de Bruin und Stefan Dinter fanden's natürlich toll. (av)
Siehe „Comic-Duell, Das“

I

ICOM Independent Comic Preis

Die Preisverleihung fand am Donnerstagabend statt und soll mit den dotierten Preisen und den nicht dotierten lobenden Erwähnungen die deutschsprachige Comicszene stärken. Diesmal mit Überraschungseffekt: Burkhard Ihme, Mitgründer des Interessenverbandes Comic e.V.(ICOM) und sein Gesicht, erhielt einen Sonderpreis für seine Verdienste. Mehr dazu in unserem Blog-Eintrag.
Die Preisträger (Übersicht mit Comics und den Begründungen auf der ICOM-Seite):
Bester Independent Comic: „Liebe schaut weg“ von Line Hoven
Bester Kurzcomic Funny: „Daniel & Oleg“ von Olli Ferreira und René Roggmann
Bester Kurzcomic Realistisch: „Sperrbezirk“ von Tobi Dahmen
Herausragendes Artwork: „The Secrets of Coney Island“ von Reinhard Kleist
Sonderpreis für eine bemerkenswerte Comicpublikation: „Didi und Stulle 1–7“ von Fil
Sonderpreis für eine besondere Leistung oder Publikation: Burkhard Ihme
Lobende Erwähnungen: „Shôkuhn“ von Harald Kuhn, „Halbstark“ von Spong, „Moresukine“ von Dirk Schwieger und „Kommissar Kötza – Der Tolle von Bülz: Das Harnsteinzimmer“ von Hollers Weyrauch (fp)

Imbiss

Gab's vorm Salon-Rathaus, hat arglosen Leuten Currywurst am Stück verkauft. Was soll denn das, bitte? Gibt es etwa nicht genug Elend auf der Welt? Brauchen wir jetzt auch noch Currywurst am Stück oder was? Und nicht mal Pommes! Glauben die, wir nehmen hier jede Wurst in den Mund?! SCHWEINESTALL! (mof)

J

Jury

t_wie_trommeln.jpgDas Comic-Duell ist schon aus einem simplen Grund extrem sehenswert: Um mal einen Einblick in die Arbeit so einer professionellen Jury zu erhalten. Wenn sich die Herren Dinter und Breitschuh sowie die Frau de Bruin da auf dem Podium gegenseitig den Kopf waschen, über irrelevante Nickligkeiten philosophieren, unter Beweis stellen, dass sie eingereichte Kandidaten bisher noch gar nicht wirklich begriffen haben oder durch schlichtes Alphatierverhalten ihre Favoriten durchtrommeln (siehe Symbolfoto), dann kann man schon erahnen, wie beispielsweise der Papst oder so ein Max-und-Moritz-Preisträger bestimmt wird: wahrscheinlich noch unzivilisierter, findet das doch alles hinter verschlossenen Türen statt. (bw)
Siehe auch „Comic-Duell, Das“

Jedi und Jawas

JawasMan ist von diversen Messen ja schon einiges an skurrilen Gestalten gewohnt, aber dennoch zuckt man etwas zusammen, wenn man vom Klo kommt und in ein Lichtschwert-Duell der zahlreichen anwesenden Jedi-Ritter gerät oder beinahe von einem herumwuselnden Jawa umgerannt wird. Besonders schräg war auch das Gespann aus Vater und kleiner Tochter, die als Obi-Wan und Amidala (oder war es Prinzessin Leia?) kostümiert herumzogen. Interessante Beobachtung am Rande: Die meisten Jedi trugen unter ihren Kutten beachtliche Bierplautzen durch die Gegend. Scheint, man wird träge, wenn man die Macht beherrscht. (av)

K

Keine Kekse ...Kekse?

Pustekuchen. In den kleinen, von der Stadt Erlangen bereit gestellten Tütchen, die im Presseraum zum Kaffee gereicht wurden, befand sich irreführenderweise kein lecker Knuspergut, sondern Traubenzucker. Dazu gab's noch Gummibärchen. Anregung fürs nächste Mal: Powerriegel, Red Bull und Koks, um auch das letzte bißchen Effizienz aus der faulen Comic-Journaille herauszukitzeln. Da war definitiv noch Luft. (mof)

Kugelschreiber

Mit einem Kampf um unseren einzigen Kugelschreiber konnte ich zum Amüsement der Comicgate-Herren beitragen. Der Dialog zwischen einem Käufer und mir war aber in Nachbetrachtung schon recht … skurril.

Käufer steckt Kuli in Jackeninnentasche.
Ich: „Den Kuli kannst Du uns aber gerne dalassen.“
Er: „Das ist aber meiner.“
„Nein, unserer.“
„Meiner. Den schleppe ich schon 'ne ganze Zeit lang mit mir rum.“
[Der Ton wird etwas gereizter. Kindergartensprachniveau bahnt sich an.]
„Nee, wir haben nur einen, und der lag eben noch da und sieht genau so aus wie der, den Du gerade eingesteckt hast. Das ist unserer.“
„Ich weiß noch genau, wo ich mir den mitgenommen habe. Letztes Jahr in Essen. Das ist definitiv meiner.“
[Ich werde etwas unsicher, ob der Kuli vielleicht schon geklaut wurde.]
Er: „Aber ich wühl gerne noch mal für Dich in der Tasche.“
Gesagt, getan. Und tatsächlich befördert er ziemlich verdattert einen zweiten Kuli aus der Tasche, ein Zwilling von unserem.
„Ups.“
Hm. Ich war beruhigt, dass ich während der Messe nicht völlig verblödet war.
Und um solchen Situationen vorzubeugen, wurde unser Stand dann flugs danach mit Panini-Kulis bestückt. (fp)

Kollateralschäden

k_wie_kollateralschaden.jpgGab es nicht nur in der Ausstellung (siehe auch „Plumps“) zu vermelden, sondern ebenfalls bei den Nippeshändlern im Kleinen Saal. Dieser Junge wurde einen Sekundenbruchteil nach der Entstehung des Photos von dem Lichtschwert sauber in zwei Hälften geteilt. Das haben wir gerne, Comic-Salon: Den Cosplayern ihre Schaumstoffprügel wegnehmen, aber scharfe Lichtschwerter dürfen offen getragen werden. Dann wiederum: Wer, außer Grand Moff Tarkin, traut sich auch sowas einem Sith zu untersagen? (bw)

L

Lecker

…ist die hausgemachte Pasta in der Spaghetteria „Casa Leone“, die am Samstagabend dem einen oder anderen Comicgate-Mitarbeiter, der sich tagsüber nur von Weingummi ernährt hatte, vor dem drohenden Hungertod rettete. Obwohl: Eigentlich hätte in unserem ausgemergelten Zustand wohl alles geschmeckt, selbst ein altes Max-und-Moritz-Brot. Gell, wirnennenkeinenamen? (av)

 Lederhose
Alan Moore war ja leider nicht körperlich anwesend, sondern nahm den Max-und-Moritz-Preis für sein Lebenswerk per Hightech-Telefonschalte (direkt von Erlangen über die ISS nach Northhampton) entgegen. Zusätzlich zu seiner Stimme schickte er als Dankeschön noch ein hübsches Bild aus der Feder seiner Frau Melinda Gebbie zur Preisverleihung. Auf dieser Zeichnung trägt der Meister Lederhose, stemmt einen Maßkrug und bedankt sich artig auf Deutsch. Trotz der arg abgegriffenen Deutschland-Klischees: Sehr sympathisch, Mr. Moore! (tk)

Liveblogging

So entstand der Live-Mitschrieb bei der Max-und-Moritz-Preisverleihung: Thomas und Björn tippseln fleißig mit. Da merkt man die Blogger-Leidenschaft, dem Kommentieren entkommt man nicht. Der Laptop, ebenfalls ein Asus Eee (siehe „Diebe“) hat übrigens den Salon gut überlebt. (fp)

Björn kommentiert .. ... und Thomas schreibt live mit
Björn kommentiert … … und Thomas schreibt live mit.

M

Manhattan, das

Der Schwarze Ritter des diesjährigen Comic-Salons. Irgendwie. Bei dem warmen Wetter fiel die Entscheidung, in einer engen Kneipe drinnen oder gemütlich draußen zu sitzen, zumindest bis zu einer gewissen Uhrzeit nicht schwer. Und näher zum Comic-Salon war es sowieso.(fp)
Siehe auch „Reprodukt-Party“ und „Zwerchfell-Party“.

Max-und-Moritz-Preis

Der festliche Saal des MarkgrafentheatersDie Gala fand diesmal bereits am Freitag Abend statt, damit nicht nur einen Tag mit den Gewinnern auf dem Comic-Salon geworben werden konnte. Das Zwischenprogramm, die Band The Wright Thing, war bei meiner fünften Anwesenheit bei Max und Moritz zum ersten Mal die erste wirklich gute Unterhaltung. Vorher konnte man nur kategorisieren zwischen „schlimm“ und „nicht ganz so schlimm“. Moderator Denis Scheck, leitete nach 2006 zum zweiten Mal durch das Programm. Bis auf einige komische Momente während der Interviews (zu Isabel Kreitz: „Warum versuchen Sie, vom Comiczeichnen zu leben?“; zu Anke Feuchtenberger: „Sie haben sich doch bestimmt schon mal gefragt, wie es wäre, als Mann zu zeichnen?“) haben mir seine Moderationen gut gefallen.
Die Preisträger bzw. ihre StellvertreterKurz und knapp die Gewinner:
Bester deutschsprachiger Comic-Künstler: Anke Feuchtenberger
Bester Comic-Strip: Flaschko – Der Mann in der Heizdecke
Bester deutschsprachiger Comic: Cash – I see a darkness von Reinhard Kleist
Bester internationaler Comic: Die heilige Krankheit. Geister von David B.
Bester Manga: Vertraute Fremde von Jiro Taniguchi
Bester Comic für Kinder: Der 35. Mai. Als Comic von Isabel Kreitz
Bester Szenarist: Olivier Ka
Spezialpreis der Jury: Hansrudi Wäscher und Hannes Hegen in Würdigung Ihrer Pionierleistung für den deutschen Comic in West und Ost
Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk: Alan Moore
Sonderpreis für eine studentische Comic-Publikation: PlusPlus Comics (fp)
Siehe auch „Moore, Alan“, „Nicht Plopp-Plopp“, „Wäscher, Hansrudi“ sowie der entsprechende Blog-Eintrag in der Messe am Draht

Moore, Alan

Andreas Mergenthaler nimmt Preis für Alan Moore entgegen Bekam den Preis für das Lebenswerk auf der Max-und-Moritz-Preisverleihung. Eigentlich sollte seine Frau Melinda Gebbie, die als Gast für den Salon angekündigt war, die Auszeichnung entgegennehmen, aber diese musste aufgrund ihres angegriffenen Gesundheitszustandes absagen. So sprang der etwas missmutig dreinschauende Verleger Andreas Mergenthaler als Vertretung der Vertretung ein. Immerhin konnte das Publikum live am Telefon Moores fünfminütiger, enthusiastischer Dankesrede lauschen. Hatte aber irgendwie auch was, ich hab mir bis jetzt Moore eher als grummelnde Persönlichkeit vorgestellt. Die anfängliche Frage des Moderators Denis Scheck zum Gegensatz zwischen seiner Liebe zu Comics und seiner Abneigung gegen die vermarktende Industrie wurde abgeschmettert mit „Ich kann Sie ganz schlecht verstehen, die Verbindung ist nicht gut.“ Komischerweise verstanden wir den Herrn ausgezeichnet. (fp)
Siehe auch „Lederhose“

Moga MoboMoga Mobos

Sahnten mit dieser Deko mal wieder die allgemeine Anerkennung für das schönste Standdesign ab, auch wenn sie natürlich Glück hatten, dass der olle Castro immer noch nicht den Löffel kommunistisch-fair abgegeben hat (Hey, Fidel! Eigentum ist Diebstahl!) und obwohl die Positionierung leider unglücklich war. Viele Besucher marschierten direkt am Stand vorbei, da er in einer reinen Durchgangszone lag. Was nichts an der Gelungenheit von Stand und Motto (Comix para todos!) ändert. Wir sind schon gespannt, was die Jungs in zwei Jahren zum Besten geben. (bw)

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

N

Nicht Plopp-Plopp

Sondern Plus Plus heißt der Anthologie-Comic, dessen erste Ausgabe in Erlangen den Max-und-Moritz-Preis für die „beste studentische Publikation“ abstaubte. Nachdem eine Ausgabe gekauft und mit einer bezaubernden Zeichnung der noch viel bezaubernderen Nachwuchs-Cartoonistin Julia Marti verschönert worden war, konnten wir uns dann auch den eigentlich eher unkomplizierten Titel merken. (mof)

O

Organisation

So schön das auch alles geklappt hat bei diesem Comic-Salon. An einer Stelle hat die Organisation nicht nur geschlafen, sondern sich spontan in ein selbstinduziertes Wachkoma versetzt: Obwohl seit ewig und drei Tagen bekannt war, dass am Donnerstag Abend erst ein unbedeutender Kleinpreis (siehe auch: „Icom Independent Preis“) und dann ein knapp vor dem Oscar rangierender Award (siehe auch: „Comic-Duell, Das“) vergeben würden, weshalb noch jede Menge Menschen (und andere Messebesucher) in der Halle verbleiben würden, weigerte man sich, ab Punkt 20 Uhr noch ein einziges Bier zu verkaufen, da die Messe offiziell für diesen Tag als beendet galt. Vor zwei Jahren ging das doch auch, dass man jemanden mit einer Kiste vor den Saal stellte und dann Kaltgetränke verscheuerte und daran verdiente. Wenn das nicht geschieht, dann muss die Comicwelt halt selbst tätig werden: Total überteuertes Bier bekommt man schließlich auch beim Dönermann gegenüber der Messehalle … (bw)

P

Panini-Sammelalbum, Das

s_wie_sammelbilder.jpgDas sieht aber noch mau aus – und das am Sonntag!… sorgte dafür, dass viele Leute, die den Stand sonst nicht mit dem Hintern angeguckt hätten, an denselbigen kamen, um Sticker einzusammeln.
Obwohl, Moment … mit dem Hintern haben sie die dargebotenen Produkte meist immer noch nicht angeguckt. Die typische Handbewegung (grapsch mal alles ab, was nahe an der Kante liegt, auch wenn da bei kleinen Ständen schon mal was zum Bezahlen mit dabei war) sowie die verzweifelten Eltern, die hinter ihren Kindern hertrabten, barg schon eine gewisse Tragikomik in sich. Sozial hochinteressant war auch der Unterschied, mit dem Leute an die Sache rangingen. Manche fragten tatächlich höflich, ob sie welche mitnehmen könnten. Es gibt sie also doch noch, die Menschen, die mal eine gute Erziehung genossen haben! Erleichterung. Die Welt geht doch noch nicht mit Pauken und Trompeten unter.
Trotz mancher Genervtheit war es eine tolle Idee und Werbemöglichkeit, das Sammelfieber hat auch einen Teil unserer Jungs von Sekunde 1 an gepackt.
Unsere zwei Sticker haben übrigens die Nummer 146 und 147 und zeigen unser Logo und das Cover des neuen Printmagazins. (fp)
Siehe auch „Umweltschutz“ und „Tauschbörsen“

signiertes Panik Elektro 6Panik Elektro 6 – 10.1.08

Die vorletzt letzte Ausgabe der von Wittek betreuten Anthologie Panik Elektro ist zum Comic-Salon 2008 erschienen (Wittek möchte sich jetzt erstmal vorrangig auf ein eigenes Projekt konzentrieren). Eigentlich wollte ich mir meine Ausgabe einfach von ihm signieren lassen – als ich es am nächsten Tag abholte, hatten sich insgesamt neun (!) Zeichner gar wunderlich drin verewigt. Besten Dank! Ist wegen Zeitmangels mein einzig so richtig signierter Comic geworden dieses Mal, umso schöner das Ergebnis (wobei – beim Anblick rechts oben stürmte ich erstmal voller Entsetzen zu Ivo Kircheis – ohne vorher seinen Beitrag gelesen zu haben. Danach war klar, was es damit auf sich hatte). (fp)

Penetrant

Quizfrage 2: Welcher Comicgate-Mitarbeiter fiel unangenehm auf, als er beim Standbesuch des Eidalon Verlags mehrfach, eindringlich und überdies völlig ungefragt einen anwesenden Verleger darauf hinwies, dass das Eidalon-Programm hundertprozentig genau auf seinen Geschmack zugeschnitten sei, er aber dennoch keinerlei Lust verspüre, etwas davon zu kaufen, weil er all die schönen Sachen doch lieber gleich auf Englisch lesen wolle? (mof)

Undankbarer Job, wenn alle nur auf den Einlass warten Nee, der Typ sucht nix auf der Bühne, der gehört zur BandPornophonique

Bevor die Zwei-Mann-Band (Kai an der Gitarre und Felix am Gameboy) am Abend bei Zwerchfell aufschlug, unterhielt sie bereits am Mittag die auf Einlass wartenden Comicfans. Die Jungs haben gut zu tun bei Comicveranstaltungen!
Gameboyer zu sein unterbindet nur leider die Kontaktaufnahme zum Publikum. Viele Groupies hat der Kerl wohl nicht. Und weia, was muss der Rücken am Abend weh getan haben. (fp)
Siehe auch „Zwerchfell-Party“

Plumps

a_wie_ausstellung.jpgZu den Highlights des Salons gehörte mit Sicherheit die Manhua-Ausstellung im Großen Saal. Comic-Experte Paul Derouet hatte im Vorfeld chinesische und deutsche Kulturbehörden links liegen gelassen und direkten Kontakt mit insgesamt 17 chinesischen Künstlern aufgenommen, deren Arbeiten in beeindruckender Kulisse ausgestellt wurden: Gedimmtes Licht, gewundene Holzstege, die um ein Wasserbecken führten, atmosphärische Musik, viel Grünzeug, eine Videoinstallation und Trockennebel am Boden. Für einige Besucher war das eindeutig zuviel an Eindrücken, denn wie die nassen Fußspuren verrieten, war der eine oder andere vom Weg abgekommen und mit den Füssen im Wasser gelandet. Ein älterer Herr plumpste sogar komplett vom Steg und zog sich eine Kopfverletzung zu, die verarztet werden musste. Kunst ist gefährlich! (av)

Podcast

Mehr als doppelt so lang wie üblich ist Episode #35 unseres Lieblings-Podcasts Zettgeist, dem geschmackvollen Audiomagazin vom Zwerchfell-Verlag. Schließlich mussten darin vier Tage Erlangen verarbeitet werden. Sascha Thau hatte auf dem Salon stets seinen iPod im Anschlag, um O-Töne einzusammeln. Das Ergebnis ist für die, die da waren, ein schönes Erinnerungsstück zum Hören, sei aber auch denjenigen empfohlen, die es nicht geschafft haben. Genauso relaxt und entspannt wie der Salon. (tk)

Q

 Wittek unter Q

Sagte das Nuff. (bw)

R

Relaxed

… so war der Comic-Salon dieses Jahr – meinten zumindest alle die man darauf ansprach. Das sorgte zwar für weniger Geld in den Kassen mancher Verlage und machte manche Anstehschlange überschaubar, auf der anderen Seite konnte man sich darum auch mal so richtig in der tollen Comicstimmung suhlen ohne nach dem Salon erstmal 14 Tage an die eiserne Lunge gehängt werden zu müssen. (st)

Reprodukt-Party, Die [auch: graphic-novel.info-Party]

… am Samstag war eigentlich die Zwerchfell-Party (siehe: „Z“) ohne Pornophonique. Und das reichte offenbar vollkommen aus, um ab Mitternacht zahlreiche Leute von der exklusiven Ehapa-Party wegzulocken, nachdem sie sich genug an Buffet und Freigetränken bedient hatten. (av)

S

Scheck, Der

Hätte jetzt natürlich den Rahmen gesprengt. Deshalb: Hier geht's lang. (mof)

Schenk, Der

Siehe „Scheck, Der.“ (mof)

Jan Dinter tankt Kraft für den nächsten AbendSchlaf

Na? Müde? Warum schläfst du? Wo ist dein Hemd? Wasch dich mal, damit du nicht aussiehst wie ein Schwein vor deinem Standgericht! Schlaf: Eine Ressource, die auf so einem Comic-Salon seltener ist als die Zähne einer Henne (Ausnahme: Fack) und darum von denen, die irgendwo eine bestimmte Menge Schlaf (Maßeinheit: Kiloschnarch) entdecken können, sofort konsumiert wird. Im Kern kann man davon ausgehen, dass man über vier oder fünf Tage verteilt locker seine acht bis fünfzehn Stunden Schlaf bekommt. Was man während des Salons dank einer gesunden Mischung aus Adrenalin, Traubenzucker (siehe auch: „Kekse?“), Koffein und der Erkenntnis, das es ungesund sein könnte in einer Umgebung einzuschlafen, wo jeder einen Edding hat, auch ohne weiteres wegstecken kann … nur nach der Messe kann … es … passieren, dass man sie erleidet, die… *yawn*… plötzlichen Müdigkeitseinbrzgbhzghbtb (bw)

DIE Stimme des Comic-Salons Stimme, Die

Die wunderbare Stimme, die den verwirrten Salon-Besucher immer wieder mit hilfreichen Ansagen unterstützt und zu diesem Festival gehört wie der Röhrende Hirsch zu Repr Zwerchfell, hat auch einen Namen und ein Gesicht. Barbara besucht hier unseren Gemeinschaftsstandler Walter und wurde auch abends auf diversen Veranstaltungen gesichtet. Danke, dass Du fast jeden Scheiß professionell mitmachst und so dem Salon seinen ganz eigenen Charme verleihst. 🙂

Schlümpfe, Die

Erlangen entkommt dem Comic-Salon nicht! Und das ist gut soDie blauen Kerlchen feiern ihr 50-jähriges Jubiläum. Dementsprechend wurde Erlangen überrannt von weißen Klumpfüßen und abends regelmäßig von einem Schlumpfzeppelin überwacht. (fp)

Schwarze Ritter, Der

… hatte dieses Jahr angeblich verminderten Zulauf – das Manhattan-Kino machte Konkurrenz mit lange draußen sitzen und Grillgut zu mehr als fairen Preisen erwerben. Als frühmorgendliche Alternative wurde er natürlich immer noch genutzt. Nettes Detail: auch vom Ritter galt es einen Sticker für das Panini-Sammelalbum zu ergattern. (fp)
Siehe „Manhattan, Das“

Die fatale Flasche – anscheinend im nicht mehr ganz nüchternen Zustand aufgenommenStandgas

Wurde man irgendwie nie so ganz los, nachdem man sich auf einen Schlafzyklus von 4:30 bis 9:15 Uhr eingependelt hatte. Favorit unter den angebotenen Alkoholika: Held Bräu, das – wie schon das Logo und der kultige Aufdruck „HELL“ auf dem Flaschenhals beweisen – offiziell von Dark Horse Comics und Mike Mignola lizensierte Bier zum Film Hellboy 2. (mof)

Stickerjagd

Schon genug zu geschrieben bei „Panini-Sammelalbum, Das“, „Tauschbörsen“ und „Umweltschutz“. (fp)

T

Tauschbörsen

t_wie_tauschen.jpg Jeder hatte so seine eigene Methode, um sein Panini-Album voll und dafür dann einen Preis (USB-Stick, T-Shirt, feuchten Händedruck) zu bekommen. Wärend die meisten Messegänger panisch durch die Gänge liefen und an jedem Stand fragten, ob es noch Sticker gäbe, guckten andere einfach, wo jemand gerade seine eigene Stickersammlung abgelegt hatte und suchten sich dann da die Fehlexemplare raus. Bei CrossCult ließ man sich die Sticker zutragen und ausgerechnet die Paninis selber mussten am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn einem diese letzten paar Sticker fehlen. Dass man dann tauscht ist ja okay, aber drei Dinge gilt es doch zu bedenken: I.) Da fehlt ein „r“, II.) hat man die Gelegenheit versäumt, einen Bort-Witz zu machen und III.) ausgerechnet den Sticker vom Schwarzen Ritter als Tauschobjekt anzubieten, ist schon ziemlich dreist. Den muss man sich nämlich eigentlich irgendwann ab Mitternacht schon selbst verdienen. (bw)

U

Umweltschutz

u_wie_umweltschutz.jpgSchneller voll, als man gucken kannTotal begeistert von der Idee mit den Panini-Stickern (siehe auch: „Panini-Sammelalbum, Das“) zeigte sich auch Mutter Natur, die alte Schabracke, die im besoffenen Zustand gedacht hat, dass das Schnabeltier eine total dufte Idee wäre. Denn frei nach dem Motto „Warum 'nen Mülleimer suchen? Ich lebe in der Zukunft, das machen schon die Hartz-IV-Schimpansen weg!“ wurden die nicht einklebbaren Teile der Sticker einfach achtlos auf den Boden geworfen, wo sie sich zum Teil in derart beachtlich Höhen auftürmten, dass man Sherpas und ein Basislager brauchte, um von einer Seite des Altpapierbergs zur anderen zu kommen. Kleiner Tipp, wie man diese Müllberge beim nächsten Mal verhindert: Einfach vorher erklären, dass auch die Rückseiten der Sticker mal begehrte Sammlerstücke werden und schon kann man sicher sein, dass man den Restmüll in Zukunft auf dem Salon nicht mehr auf dem Boden liegend, sondern fein säuberlich eingeschweißt und in garantiert mintem Zustand auf den Händlertischen findet. (bw)

Untergrundmusik, menschenverachtende

u_wie_untergrundmusik.jpg Das haben wir gerne, liebe Comiczunft. Comics über Spexwichser und seltsame Highfield-kompatible Musikanten machen und den halben Salon mit den T-Shirts von irgendwelchen hörenswerten Indiekapellen rumlaufen (Cake, Decemberists, Mogwai) … und dann am Freitagabend im Schwarzen Ritter die Jukebox auf eine Musikstrecke programmieren, mit der man jede Ü40-Party so richtig in nostalgische Stimmung versetzen könnte. Okay, Queen und die dünne Lisbeth stellen nun kein Problem dar, damit kann man am späten Abend durchaus vergnügliche Stimmung herstellen. Aber wenn man dann irgendwann nach Mitternacht allen Ernstes von Pur aufgefordert wird, mit ins Abenteuerland zu kommen und das dann – nach kurzem Schulterzucken – auch noch wirklich tut, dann kratzt man doch schon am Boden des Fasses. Die Verantwortlichen für den musikalischen Niveabsturz sind bis heute nicht bekannt (Ans de Bruin, die zu diesem Zeitpunkt vor der Jukebox stand, erklärte sich für unschuldig), aber ganz sicher am nächsten Tag wieder mit irgendwelchen hippen Bandshirts rumgelaufen. (bw)

MüdigkeitUnterkunft

Jugendherberge und Zeltplatz sind ab sofort nur noch für Schwächlinge und solche, die denken, das wäre cool. Ist nur leider nicht mehr. Cool dagegen ist ausgedehntes Frühstück und Küche im Appartment, die man eh nie benutzt. Cool ist es ausserdem, wenn im Hotel Kollegen absteigen, wie z.B. der avant-Verlag mit seinem beiden norwegischen Mitarbeitern (Lars Friske und Steffen Kverneland, Olaf G.), die stets eine leichte Müdigkeit mit sich trugen. Der Name des Hotels darf leider wegen des günstigen Preises nicht an Dritte weitergegeben werden.(dw)


Unter Volldampf

Ein Comicgate-Mitarbeiter aus Saarbrücken zweifelte am Montag nach dem Salon zunächst an seinem Geisteszustand, als er – immerhin noch deutlich unter dem Eindruck der letzten Tage stehend – das Abendprogramm durchzappte und in einer Kochsendung bei Vox den Angestellten eines großen deutschen Comicverlags zu entdecken glaubte. Also erstmal Augen zukneifen, etwas frische Luft schnappen, einen Schluck Wasser aus der großen Pulle nehmen. Und dann ein neuer Anlauf. Aber tatsächlich: Dem Herrn, der da als „Comic-Redakteur“ gerade Spargelpastetchen kredenzte, war man am frühen Samstagmorgen noch im Schwarzen Ritter zu Erlangen begegnet. Nach einer wechselhaften Woche (zwei Tagessiege und – Sendungspremiere? – eine Entschuldigung bei den Gästen für das vertrocknete Hauptgericht) schaffte der Hobbykoch dann einen passablen dritten Platz. Respekt! (mof)

V

Verkäufe

Dieses Jahr hatten unser Stand eine deutlich bessere Position als letztes Mal (doofe Lage und bechernde Nachbarn), was sich in den Verkäufen bemerkbar machte. Diesmal konnten wir fast doppelt so viele Magazine an den Lesern bringen wie 2006 und 2007 in München. Hey! Merci. (fp)

W

Wäscher erhält den Spezialpreis bei der Max-und-Moritz-Preisverleihung 2008 Wäscher, Hansrudi

Entgegen meiner sämtlicher Vorurteile, die nur auf seinen bekannten Comicfiguren und abfälligen Kommentaren gegenüber seiner Comics beruhten, machte der ältere Herr einen sehr freundlichen, entspannten und bescheidenen Eindruck. Den Max-und-Moritz-Spezialpreis 2008 „in Würdigung Ihrer Pionierleistung für den deutschen Comic in West und Ost“, den er sich mit Hannes Hegen teilt, nahm er freudig entgegen und seine Antworten zeugten von einem wachen Geist. Zusätzlich geehrt wurde er auf dem Comic-Salon anlässlich seines 80. Geburtstags durch eine hervorragend kommentiert Ausstellung, die auch nicht mit kritischen Anmerkungen sparte. Dass man die Alten und die Jungen zusammenbringt, ist den Erlangenern hoch anzurechnen. (fp)

Eindrücke der Ausstellung:

Eingang Wäscher-Ausstellung Comic-Salon 2008 Ausstellungsstück in Hansrudi-Wäscher-Ausstellung Comic-Salon 2008
Eingang Wäscher-Ausstellung auf
dem Comic-Salon 2008
Was für Zeiten damals …
Beispiel Kommentar in Wäscher-Ausstellung Beispiel für die Inszenierung Wäschers Bilder
Beispiel Kommentar in
Wäscher-Ausstellung
Beispiel für die Inszenierung
Wäschers Bilder

Der Weck vom DienstWeckdienst

Erlangens neueste High-Tech-Sensation ist auf jeden Fall der neue Weckdienst. Über den geht gar nichts. Wenn man am Abend zuviel von dem dunkeln Bier, das einem die Bedienung im Manhattan aufgeschwatzt hat, getrunken hat, dann freut man sich sicherlich an seinem Stand zu stehen, pardon, sitzen und von diesem freundlichen Männlein/Weiblein auf Japanisch geweckt zu werden: „Guten Morgen“ gibt es uns durch sein kleines Schild zu verstehen. (dw)

X

XX-Chromosom

Menschen mit einem Doppel-X-Chromosom sind zwar auf dem Salon noch immer in der Minderheit, aber längst nicht mehr in der absoluten. Die jüngeren Ausgaben lassen sich dabei leicht an ihren kunterbunten Kostümen erkennen. (Beim Cosplay-Vorentscheid traten drei Kerle und gefühlte dreißigtausend Mädchen an.) Auf der Reprodukt-Party am Samstag allerdings merkte man die Überzahl an XY-Chromosomen doch … immer dann, wenn man mal dringend auf den Orkus musste und dann erleben durfte, dass sich die Schlange hier vor der Herrentoilette bildete, während die anwesenden Frauen (und Tobi) von den unbeschlangten Da(h)mentoiletten profitierten. Man versuche so ein Bild mal irgendwo anders zu finden. (bw)

Y

Stolzer BesitzerYes

Große Momente in der Comicgeschichte: Comicgate-Auslandskorrespondent Marc-Oliver fehlt jetzt nur noch eine Ausgabe um seine Dazzler-Sammlung zu vervollständigen. Stolz wie Oscar (der aus der Sesamstraße, lebt in einer Mülltonne) präsentiert der Jäger und Sammler (siehe auch: „Geier“) hier die erbeutete vorletzte Ausgabe, nach der er zehn Jahre gesucht hatte und die er nun für läppische zwei Euro erwarb. Glückwunsch. (Und immer dran denken: Nur Spießer rechnen nach, wieviele Seuchen man hätte bekämpfen können, mit der Zeit und dem Geld, das in so einer durchschnittlichen Comicsammlung steckt.) (bw)

Z

z_wie_zeichner.jpgZeichnen

Sie sitzen auf einer Messe hinter einem Tisch? In Ihrer Nähe liegen Stift, Papier und ein paar Sketches? Dann müssen Sie ein Zeichner sein. Zumindest der Logik der Messebesucher nach, die einfach alles um einen Sketch anflehten, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Um die treuen Fans nicht zu enttäuschen, soll sogar der ein oder andere Comicgate-Redakteur den Stift geschwungen und sich als großer Künstler ausgegeben haben (“You're right! I'm Rob Liefeld and I'd loooove to sketch you something.“). (bw)

Zeichnen (II)

Unter Bezugnahme auf den Punkt „Zeichnen“ möchten wir uns hiermit in aller Form bei dem kleinen Louis entschuldigen. Haftungsansprüche für eventuelle Spätfolgen sind weiterhin ausgeschlossen. (mof)

Zu spät

c_wie_cosplay.jpgEinen Tag zu spät dran war definitiv Mawil. Der bekannteste Bob-Denver-Imitator der Comicszene hatte am Sonntag ganz offensichtlich geplant mit seinem überzeugenden Gilligan-Kostüm den Vorentscheid der Cosplay-Regionalliga Süddeutschland zu gewinnen … dumm nur, dass der Vorentscheid schon am Samstag stattgefunden hatte. Vielleicht war das auch besser so, wenn ein Preuße (im lokalen Jargon: Saupreiß) das Ding im Frankenländle (im lokalen Jargon: Bayern) gewonnen hätte, dann hätte es sicher Ausschreitungen gegeben, gegen die die Woodstock III gewirkt hätte wie Woodstock I. Unklar bleibt, wer der Skipper zu Mawils Gilligan gewesen wäre. (bw)


Zwerchfell-Party

Der Zwerchfell-Verlag feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Wir wollen gar nicht wissen, wie oft sich die Jungs bereits unter's Messer gelegt haben, denn sooo alt sehen die nun auch wieder nicht aus. Glückwunsch, gut gehalten! Aus diesem Anlass gab es eine relativ spontane Party am Donnerstag Abend im Manhattan. Essen und Trinken musste man zwar selber zahlen (wir sind schließlich nicht bei Ehapa!), aber dafür gab's musikalische Unterhaltung von dem weiblichen Elvis-Imitator Preslisa, die mir persönlich etwas zu quietschig war, den wunderbaren Pornophonique (bereits Stammpersonal bei Comicevents) und laut diversen Fotos auch von Eckart Breitschuh. Letzteren hat ein Großteil von uns leider verpasst – was mussten wir auch am Premierenabend in Indiana Jones IV gehen. War aber auch schön. Und danach wieder zurück zu Zwerch. (fp)


Zu guter Letzt

Das war's ...Tja, und am Ende wird man dann doch herausgefegt, auch wenn man sich innerlich mit Händen und Füßen wehrt. Vier tolle Tage waren's wieder, viele nette Leute haben wir wiedergetroffen bzw. kennen gelernt, massig Komplimente gab's (von denen wir jetzt erstmal zehren müssen, denn das schreibfaule Volk zögert ja mit schriftlichem Feedback ;( ), DANKE! Wir bedanken uns ebenfalls bei allen Freunden, Künstlern, Gemeinschaftsständlern und natürlich unseren Lesern! Ihr seid toll. (fp)
(die Fotomontage (jepp, es ist eine) stammt übrigens von Stefan Dinter :D)

Zum Schlussschluss: Nicht vergessen!

Bis zum nächsten Mal!


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Alle Fotos © Comicgate-Redaktion