Kurzrezensionen

Das Große Spiel 1 – Ultima Thule

 1945, der Zweite Weltkrieg ist gerade vorbei, ansonsten ist alles anders. Frankreich und Großbritannien gingen als Sieger aus dem Krieg hervor, aber Deutschland und die Sowjetunion stehen weiterhin im Konflikt miteinander. Nestor Serge, ein französischer Journalist, soll den Absturz des Zeppelins „Charles de Gaulle“ untersuchen und gerät dabei in eine mysteriöse Verschwörung.

Bis hierhin ist dieser Comic vom Kreativteam Jean-Pierre Pécau und Leo Pilipovi ein historischer Thriller in einem fiktiven Europa. Die beiden haben etwas verworrene zeitgeschichtliche Veränderungen vorgenommen, was sicherlich legitim ist. Sehr seltsam wird es, als der deutsche Comicheld und Kostümträger „Streitaxt“ sich als reale tödliche Person herausstellt und Serge von Nazi-Werwölfen verfolgt wird. Wie derlei Dinge nun in den geschichtlichen Kontext der Serie passen, bleibt erstmal offen. Angedeutet wird in Band 1 lediglich, dass in der Welt von Das Große Spiel Magie zu existieren scheint. 

Zugegeben, die übernatürlichen Elemente in diesem Comic wirken beim ersten Lesen völlig deplatziert und extrem idiotisch in ihrer Ausführung. Andererseits weiß man bislang so gut wie gar nichts über deren Herkunft oder Gewichtung für die übergeordnete Handlung. Von daher bin ich zwiegespalten, auch weil allein der dreiste Kitsch mit dem Nazi-Comichelden irgendwie einen gewissen Charme versprüht. Es bleibt abzuwarten, wie sich das noch entwickelt oder gar steigern kann.

Das Große Spiel 1 – Ultima Thule
Bunte Dimensionen, November 2009
48 Seiten, Hardcover
Preis: 14,- Euro

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