Kurzrezensionen

Andrax 5: Gnadenlose Jagd

 Michael Rush ist wieder zurück! Zum fünften Mal! Besser bekannt ist der Zehnkämpfer und Zeitreisende allerdings unter dem Namen Andrax. Cross Cult startete im Oktober 2007 die Wiederbelebung des ehemaligen Primo-Helden. Gut anderthalb Jahre später, im März diesen Jahres, legte die kleine Asperger Comicschmiede den Abschlussband vor. In fünf Geschichten werden hier wieder ordentlich Schurken vermöbelt und Phrasen geschwungen (»Freiheit braucht ihre Fesseln!«). Zusammen mit seinem Stichwortgeber Holernes stürmt und stolpert Andrax quer durch die Epochen und Genre, eigentlich vermittelt als die ausgebombte Welt um circa 4000 n. Chr., grandios gezeichnet von Jordi Bernet.

Wir erinnern uns: D-Mark, drei Programme, Ferienlager, und Helmut Schmidt hatte noch was zu tun. Hach, was waren die Siebziger schön! Da durften sich noch Westernhelden schamlos neben Atombomben und Glaskuppeln tummeln! Es scheint lange her zu sein, dass der Unterhaltungscomic seine Naivität verloren hat. Zum Glück gibt es den Retro-Trend! Einleitend grübelt Alexandra Kauka darüber nach, ob Andrax eventuell mit neuen Episoden fortgesetzt wird. Das ist charmant. Aber um jemanden zu finden, der den altmodisch-sperrigen Stil der Serie trifft, müsste sie wahrscheinlich selbst zur Zeitreisenden werden. So bekommt das heute niemand mehr hin.

Andrax 5: Gnadenlose Jagd
Cross Cult, März 2009
144 Seiten, s/w, Hardcover
Preis: 18,- Euro 

ZWEITE MEINUNG: Kritik von Benjamin Vogt bei den auführlichen Rezensionen