Der Juni ist dank der großen Comicfestivals traditionell der novitätenreichste Monat (wobei diese Behauptung jetzt nicht auf einer empirischen Zählung, sondern auf subjektiver Wahrnehmung beruht). Vor allem die kleineren Verlage sparen sich ihre Neuheiten gerne auf, um sie in Erlangen oder, wie dieses Jahr, in München vorzustellen. Aus diesem Anlass gibt es diesmal mehr als nur ein Highlight des Monats, und, weil wir schon wieder ziemlich spät dran sind, eine teilweise etwas gerafftere Form bei den Importen aus Frankreich, USA und Japan.
HIGHLIGHTS DES MONATS
Der italienische Weltenbummler Manuele Fior (der nach Berlin und Oslo mittlerweile in Paris lebt) erzählt in Fünftausend Kilometer in der Sekunde von jungen Italienern, die es ebenfalls in unterschiedlichste Richtungen verschlägt. Eine episodische Geschichte um Liebe, Annäherung und Entfernung, bei der Fior vor allem viel Wert auf den Einsatz von Farben legt. Beim Festival in Angoulême wurde der Comic Anfang des Jahres als Bestes Album 2011 ausgezeichnet, nun erschien die deutsche Ausgabe beim Avant-Verlag. Hier eine PDF-Leseprobe.
Mit Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger von Sarah Glidden erscheint ein anspruchsvoller Comic mit politischem Hintergrund bei einem Verlag, von dem man das nicht unbedingt erwartet hätte, bei Panini nämlich. Auch die US-Originalausgabe hatte mit dem DC-Label Vertigo schon eine eher ungewöhnliche Verlagsheimat für solcherlei Stoffe. Lobenswerterweise hat sich Panini in Sachen Aufmachung, Übersetzung und Pressearbeit bemüht, dass dieser Comic aus der Masse seiner Veröffentlichungen heraussticht. 25 Seiten Leseprobe bei myComics.
Das Eidalon-Label Modern Tales bringt die amerikanische Indie-Serie Local von Brian Wood und Ryan Kelly in einem voluminösen Hardcoverband mit 320 Comicseiten und einem umfassenden Bonusteil. Die reguläre Ausgabe kommt also gleich ausgestattet wie eine Special Edition. Local erschien im Original zwischen 2005 und 2008 als zwölfteilige Maxiserie bei Oni Press. Jedes Einzelheft enthielt eine in sich abgeschlossene Geschichte, die jeweils in einer anderen amerikanischen Stadt spielte. Verbunden sind diese Geschichten durch die Hauptfigur Megan, die in jeder Episode auftritt und jedes Jahr in einer anderen Stadt lebt. Damit erzählt Wood sowohl von der Entwicklung einer Frau als auch vom Leben in den USA innerhalb eines Jahrzehnts. Kostproben gibt es auf dem Blog von Stefan Pannor, der den Band übersetzt hat.
Aus Spanien stammt der Comic Kein Blick zurück von Dani Montero. Das Organisationsduo des Comicfestivals München, Heiner Lünstedt und Michael Kompa, lernte Montero beim Festival in A Coruña kennen, luden ihn nach München ein, wo er im Rahmen des „Comicgastlands Spanien“ eine Ausstellung bekam, und schlugen seine Graphic Novel dem Verlag Edition 52 zur Veröffentlichung vor. Dort erschien nun die Roadmovie-artige Geschichte vom jungen Mann und seinem Hund, die sich gemeinsam auf eine Reise ins Ungewisse begeben. Einen Vorgeschmack gibt es als PDF und in Form dieses sehr schön animierten Trailers:
{source}
<iframe width=“590″ height=“366″ src=“http://www.youtube.com/embed/-yZXzGaa4T4″ frameborder=“0″ allowfullscreen></iframe>
{/source}
Noch bevor Posy Simmonds ihren Comic Tamara Drewe machte, schrieb und zeichnete sie Gemma Bovery. Ebenso wie Tamara Drewe erschien dieses Werk als Fortsetzungscomic in der Tageszeitung The Guardian, verknüpft Comicseiten mit längeren Textpassagen und lehnt sich lose an einen literarischen Klassiker an, in diesem Fall Gustave Flauberts Madame Bovary. Laut Reprodukt „ein vielschichtiges Panoptikum über Ehebruch und seine Konsequenzen, Betrug und Enttäuschung, Träume und Lebenslügen“. Eine Kostprobe daraus ist hier zu sehen.
✶
EIGENPRODUKTIONEN
Winnetou – Hommage an Karl May und Helmut Nickel ist ein Sammelband mit kurzen Beiträgen von zahlreichen deutschen Comicmachern, entstanden als Hommage an den Ehrengast des Münchner Comicfestivals und erschienen bei Edition 52. Wie schon vor zwei Jahren bei einem ähnlichen Projekt für Hansrudi Wäscher trommelte Herausgeber Gerhard Schlegel eine illustre Runde von sehr verschiedenen Zeichnern zusammen, die sich auf unterschiedlichste Weise mit Nickel und/oder Winnetou beschäftigen.
Sarah Burrinis Das Leben ist kein Ponyhof startete vor gut zwei Jahren und mauserte sich in der Zwischenzeit zu einem der beliebtesten deutschen Webcomics. Nun ist bei Zwerchfell die erste gedruckte Ausgabe erschienen. Darüber freuen wir uns nicht zuletzt deshalb sehr, weil zu den Vorläufern dieses „semi-autobiographischen Comicstrips“ auch die kleine Serie längerer Geschichten zählt, die hier bei Comicgate erschienen sind.
Mingamanga, die bayerische Multikulti-Story von Robert Platzgummer, hat zwar viel mit Minga (also München), aber nichts mit Manga zu tun. Vielmehr ist sie in einem klassischen frankobelgischen Funnystil gehalten, hatte ihren Ursprung im Münchner Fanzine Comicaze und wurde später als Fortsetzungsgeschichte im ZACK-Magazin gedruckt. Bei der ZACK Edition erschien nun ein erstes Album namens „Kruzitürk und Sowobinibayer“. Mehr Infos zum Comic gibt es in diesem Auszug aus ZACK 128.
Stephan Hagenow veröffentlicht bei Gringo Comics in schneller Folge immer neue Bände seines Norddeutschland-Krimis Kommissar Fröhlich. Eine Nebenfigur dieser Serie bekommt nun ihren eigenen Spin-Off: Bei Tumba, benannt nach dem Assistenten des Kommissars darf es etwas mehr in Richtung Mystery und Paranormales gehen als beim bodenständigen Fröhlich. Anders als bei der Hauptserie macht Hagenow bei Tumba nicht alles selber: Tusche und Graustufen übernimmt Kollege Geier (Horst), was den Seiten deutlich anzumerken ist. Bei myComics gibt es die ersten elf Seiten zu lesen.
Beim Kleinverlag Epsilon erscheinen immer wieder Eigenproduktionen von Newcomern, die bisher niemand auf dem Schirm hatte. Ein solcher ist der Österreicher Christoph Pirker mit seinem Projekt Mazehopper, dessen erstes Album „Die fünfdimensionale Karte“ jetzt erschienen ist. Die skurrile Fantasygeschichte über eine Gruppe seltsamer Gestalten, die versucht, aus einem riesigen Labyrinth zu entkommen, erinnert ein wenig an Lewis Trondheims Donjon-Saga, der Autor beschreibt’s als „Funtasy Fiction mit hohem Jump-and-Run-Faktor“, „als hätte Alf Poier den Herrn der Ringe geschrieben“ (Leseprobe bei myComics).
Ganz anders, aber auch ein wenig skurril, erscheint das Comicprojekt Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois, das vom Kulturamt des Landkreises Forchheim herausgegeben wurde. Dort, im oberfränkischen Gräfenberg, entstand Anfang des 13. Jahrhunderts das mittelhochdeutsche Heldenepos namens Wigalois von Wirnt von Grafenberg. Der Gräfenberger Autor Manfred Schwab hat dieses nun zu einem Comic umgearbeitet, und dessen Freund Peter Wiechmann vermittelte den Kontakt zum spanischen Comicon-Studio, wo die (nicht gerade modern wirkenden) Zeichnungen herstammen. Die Entstehung des Projekts lässt sich im Comicguide-Forum nachverfolgen.
Mehr als sechs Jahre hat es gedauert, bis die hochgelobte Wolfgang-Hohlbein-Adaption Die Chronik der Unsterblichen von Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant (Ehapa Comic Collection) endlich fortgesetzt wurde. Das lag vor allem daran, dass von Kummants Artwork sehr zeitaufwendig und als Fulltime-Job kaum finanzierbar ist. Mit Unterstützung des Lizenznehmers aus Frankreich, wo das erste Album ebenfalls ein großer Erfolg war, gelang nun doch eine Fortsetzung (PDF-Leseprobe), und wie man hört, sollen dies noch nicht der letzte Comic dieser Reihe gewesen sein. Ein bisschen Background zur Finanzierungs-Situation findet man im ZACK-Interview mit Benjamin von Eckartsberg, das in Auszügen hier zu lesen.
✶
AUS GROSSBRITANNIEN
Der Kanadier Patrick McEown arbeitet schon lange im Comicbereich (u.a. zeichnete er Kurzgeschichten für Dark Horse und Vertigo und die Miniserie Grendel: War Child von Matt Wagner). Seine erste abgeschlossene Graphic Novel Hair Shirt, die er sowohl schrieb als auch zeichnete, erschien ursprünglich beim britischen Indieverlag SelfMadeHero (die u.a. auch Comics von Mawil, Reinhard Kleist oder Arne Bellsdorf auf Englisch veröffentlichen) und liegt nun bei Avant auf Deutsch vor. Es geht um zwei junge Erwachsene, John und und Naomi, die sich schon als Kinder kannten, sich nun wieder treffen und ineinander verlieben. Anstelle einer romantischen Lovestory ist Hair Shirt aber eher ein düsteres, alptraumhaftes Drama und eine alles andere als leichte Kost. Bei Broken Frontier heißt es in einer Rezension: „McEown zeigt 120 Seiten lang keine Gnade und belädt seine Protagonisten mit so viel emotionalem Ballast, dass es einem beinah körperliche Schmerzen bereitet.“ Dieser Trailer gibt einen recht guten Eindruck:
{source}
<iframe src=“http://player.vimeo.com/video/22122912?title=0&byline=0&portrait=0″ width=“400″ height=“225″ frameborder=“0″></iframe>
{/source}
Der Zwerchfell Verlag, der ja fast ausschließlich heimische Eigengewächse verlegt, hat von seinen jährlichen London-Besuchen einen britischen Import mitgebracht. Lizz Lunney heißt die Künstlerin aus Birmingham, die ziemlich schräge und humorvolle Minicomics und Cartoons zeichnet, die online bei TopShelf und auf lizzlizz.com zu sehen sind. Die deutsch übersetzte Auswahl dieser Arbeiten trägt den Titel Ich liebe Katzen und Katzen lieben mich, was ein bisschen nach süßlichem Geschenkbuch klingt. Diese Befürchtung kann allerdings entkräftet werden, wenn man Lunneys kindlich-reduzierten Strich und die lakonisch-seltsamen Inhalte sieht.
✶
AUS FRANKREICH
Von dem heute in Frankreich lebenden Norweger Jason erschienen 2003 zwei Comics (Psssst! und Hey, warte mal…) beim Verlag Schwarzer Turm. Seitdem war der Zeichner äußerst produktiv, sammelte international Preise und Kritikerlob, nur bei uns erschienen keine weiteren Titel. Reprodukt verspricht nun endlich Abhilfe und startet mit Hemingway, einer Geschichte, deren Hauptfiguren die berühmten Schriftsteller Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald, James Joyce sind, die im Paris der 20er Jahre ein Bohème-Leben führen. Allerdings haben sie hier Hundeköpfe und sind Comiczeichner! Hier eine Leseprobe.
Mit B. Traven – Porträt eines berühmten Unbekannten beschreibt der französische Comickünstler Golo Leben und Werk des deutschen Schriftstellers, dessen bekanntestes Werk der von Hollywood verfilmte Abenteuerroman Der Schatz der Sierra Madre ist. Über den Autor jedoch, dessen erste Werke in den 1920er Jahren erschienen, der zahlreiche Pseudonyme benutzte und aus Deutschland nach Mexiko auswanderte, weiß man nur wenig, vieles ist Gegenstand von Spekulationen. Eine gezeichnete Biographie wirkt da umso passender (PDF-Leseprobe).
Mit Hot Rock vom Zeichner Lax erweitert Schreiber & Leser sein Noir-Label. Der Comic ist die Adaption eines Krimiromans von Donald Westlake (der auch als Richard Stark bekannt wurde). Die erste von mehreren Stories um den Dieb John Dortmunder, die von einem missglückten Diamantenraub handelt, wurde bereits in den siebziger Jahren mit Robert Redford verfilmt, die Comicversion stammt aus dem Jahr 2008. Hier eine Leseprobe.
Bei Salleck Publications startet die neue Albenserie Esteban von Matthieu Bonhomme (Der Marquis von Anaon). Sie erzählt von einem jungen Indianer, der im Jahr 1900 auf einem Walfängerschiff anheuert. Der erste deutsche Band enthält die beiden ersten französischen Alben, „Auf dem Walfänger“ und „Gejagt“.
Von dem „Science-Fiction meets Zombies“-Comic Cryozone von Denis Bajram und Thierry Cailleteau erschien 1997 nur einer von zwei Bänden im Carlsen Verlag. Die auf das Abschließen unvollendeter Serien spezialisierten Finix Comics bringen nun in ihrer „Edition Solitaire“ die komplette Geschichte als Gesamtausgabe in einem Band, hier eine Leseprobe.
Zwei neue Albenreihen mit Noir-Feeling gibt es beim Splitter Verlag: In Smoke City geht es um einen großen Raubzug à la Oceans Eleven (Leseprobe) und der Plot von Schmetterlingsnetzwerk erinnert ein wenig an den Nicolas-Cage-Film 8 Millimeter, allerdings mit Steampunk-Elementen (Leseprobe hier, CG-Rezension da).
Bei Epsilon erschien der erste Band von Golden Cup, einer Spin-Off-Reihe zu Daniel Pecqueurs Serie über die Tiefseestadt Golden City, in der ein Rennfahrer und seine Autorennen im Mittelpunkt stehen. myComics bietet eine Leseprobe.
✶
AUS DEN USA
James Sturm arbeitet seit den späten 80ern im Comicbereich, wirkte u.a. an Art Spiegelmans RAW mit, gewann einen Eisner Award für die Marvel-Miniserie Fantastic Four: Unstable Molecules und ist Mitbegründer und Direktor der Comicschule Center for Cartoon Studies Die Graphic Novel Markttag ist sein erstes Werk, das (bei Reprodukt) auch auf Deutsch veröffentlicht wird. Es geht vordergründig um einen jüdischen Teppichknüpfer, der eines Tages feststellen muss, dass es für seine künstlerisch wertvollen Arbeiten keinen kommerziellen Markt mehr gibt und die Händler und Käufer lieber auf Billigware setzen. Was sich als Metapher natürlich bestens für alle Formen der Künste (auch die der Comics) lesen lässt. Mehr dazu in unserem Interview mit James Sturm und in der Leseprobe.
Der Bocola Verlag, allseits gelobt für seine hervorragende Prinz Eisenherz-Gesamtausgabe, widmet sich mit Lance von Warren Tufts einem weiteren, weit weniger bekannten Zeitungscomic-Klassiker, der stilistisch ähnlich ist, aber Western- statt Rittergeschichten erzählt. Eine Leseprobe (PDF) steht hier, bei Comicgate wurde Band 1 bereits besprochen.
Cross Cult feiert sein 10-jähriges Bestehen. Los ging es im Jahr 2001 mit der schwarz-weißen Ausgabe von Mike Mignolas Hellboy im ungewohnten, heute zum Verlags-Markenzeichen gewordenen A5-Format. Das immer weiter expandierte „Mignolaverse“ begleitet den Verlag bis heute, doch nicht jede der zahlreichen Spin-Offs und One-Shots rund um Hellboy und die B.U.A.P., die in den USA erscheinen, sind auf dem deutschen Markt erfolgsversprechend. Deshalb packt Cross Cult einen großen Teil dieser Nebenreihen (Lobster Johnson: Der Eiserne Prometheus, B.U.A.P.: 1946 und 1947 sowie Abe Sapien: Ertrinken) in den extradicken Jubiläumssonderband Geschichten aus dem Hellboy-Universum in limitierter Auflage, der mit 608 Seiten die Form eines Ziegelsteins hat und mit 50 Euro nicht mal überteuert ist. (Leseprobe)
Splitter bringt in seinem „Books“-Format den Sammelband einer amerikanischen Miniserie, die im Original beim kleinen Verlag Radical Publishing erschienen ist und in Kürze als Film mit Sam Worthington auf die Leinwand kommen soll (ein Weg, der bei Radical von vornherein Teil der Verlagsstrategie ist). The Last Days of American Crime, geschrieben von Rick Remender (Punisher), ist eine klassische Heist-Geschichte um einen total genialen Coup, angesiedelt in einer nahen Zukunft, in der die US-Regierung ein Signal auszusenden plant, das alle Menschen daran hindert, Gesetzwidrigkeiten zu begehen. Das Artwork von Greg Tocchini kann sich, siehe Leseprobe, durchaus sehen lassen und spart nicht mit Sex und Gewalt.
Durch die Panini-Neuheiten des Juni hangeln wir uns einmal kurz im Schnelldurchlauf und beginnen mit der Simpsons-Abteilung: Dort startete die dreiteilige Miniserie Der Tod des Comic-Typs mit dem „Comic Book Guy“ in der Hauptrolle und vollgepackt mit mehr oder weniger hintergründigen Anspielungen und Seitenhieben auf das Comicbusiness. Autor Ian Boothby erhielt hierfür eine Eisner-Nominierung als „Best Writer“, außerdem war die Miniserie für „Best Humor Publication“ nominiert.
Im Marvel-Bereich gab es eine Neuveröffentlichung von Spider-Man Blue von Jeph Loeb und Tim Sale, erstmals als Sammelband. In der DC-Ecke: Green Lantern: Secret Origin, eine (hoffentlich) einsteigerfreundliche Neuerzählung der Ursprünge von Green Lantern aus der Feder von Geoff Johns. Der Sammelband Batman: Die Rückkehr von Bruce Wayne enthält die Miniserie, in der Grant Morrison mit verschiedenen Zeichnern den scheinbar verstorbenen Bruce Wayne durch verschiedene Epochen (u.a. die Piratenära, der Wilde Westen und die Zeit der Puritaner) reisen lässt, bis er wieder ins Gotham City der Gegenwart zurückkehren kann. Und im Batman Sonderband 31: Der lange Weg zurück kann man dann lesen, was währenddessen die Nebenfiguren des Batman-Kosmos so treiben, also Red Robin, Batgirl, die Outsiders, Catwoman und andere.
Außerdem brachte Panini das TopCow-Crossover Artifacts von Ron Marz (featuring Figuren aus Witchblade, Angelus und The Darkness) und die Videospieladaption God of War, bei der immerhin Altmeister Marv Wolfman als Autor fungierte.
✶
AUS ASIEN
Mit Monster Hunter Orage hat Carlsen Manga einen Bestsellerkandidaten. Die Reihe basiert nicht nur auf einem bekannten Videospiel, sondern wird auch vom bekannten Mangaka Hiro Mashima gezeichnet, der mit Fairy Tail eine sehr erfolgreiche Serie geschaffen hat.
Psychic Detective Yakumo heißt die neue Tokyopop-Serie von Kaminaga Manabu und Suzuka Oda um einen jungen Detektiv, der die Fähigkeit hat, die Seelen von Verstorbenen sehen zu können. Basiert ursprünglich auf einer Romanreihe, auch eine geleichnamige Animeserie gibt es.
EMA startet den Zweiteiler Kiiri, eine Mysterygeschichte über zwei Teenager, die (schon wieder!) Geister sehen können. Außerdem gibt es den erotisch-romantischen One-Shot Gothic Love und die neue Serie Adekan, die auf den ersten Blick wie ein x-beliebiger Boys-Love-Titel aussieht, aber verschiedenste Genres (Action, Drama, Mystery, Horror, Humor und Shonen-Ai) so wild mischt, das etwas Besonderes herauskommen könnte.
✶
SEKUNDÄRLITERATUR
Dass sich ausgerechnet Andreas C. Knigge in einem umfangreichen Buch mit Leben und Werk von Hansrudi Wäscher beschäftigt, kann man durchaus als Überraschung werten. Schließlich gehörte Knigge zu seiner Zeit als Comixene-Herausgeber zu jenen „jungen Wilden“, die gegen nostalgisch verklärte Sammler anschrieben, die sich nur für die altbackenen Comics ihrer Jugend interessieren. Das führt zu dem angenehmen Umstand, dass bei Allmächtiger! Hansrudi Wäscher – Pionier der deutschen Comics eben kein unkritischer Fanboy am Werk ist, sondern ein distanzierter, aber neugieriger und aufgeschlossener Comicexperte. Siehe dazu auch dieses Interview bei Spiegel Online. Zwei Vorschauen gibt es, wenn man sich angemeldet hat, hier und hier bei issuu.com.