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Watchmen & Co.: Comicverfilmungen 2009

 Spätestens seit The Dark Knight im Jahr 2008 sämtliche Rekorde an den US-Kinokassen brach, ist es amtlich: Comicverfilmungen sind zum festen Bestandteil des Mainstream-Kinos geworden, keine Blockbuster-Saison kommt mehr ohne Superhelden aus. Und auch abseits der großen Namen haben sich Comics als Lieferanten für frische Story-Ideen etabliert, bei denen sich die Filmbranche gerne bedient – von großen Hollywoodstudios bis hin zu kleineren Independentfirmen. Dass die lange erwartete Watchmen-Verfilmung in ein paar Tagen ins Kino kommt, dürfte bekannt sein – in unserem Überblick erfahrt ihr, welche Comicfilme uns außerdem im Jahr 2009 ins Haus stehen (bzw. bereits angelaufen sind).

 Watchmen – Die Wächter

Kinostart: 5. März (D), 6. März (USA)

Der Comic: Mit ihrer Maxiserie Watchmen von 1986/87 setzten Alan Moore und Dave Gibbons einen Meilenstein, der das Superheldengenre bis heute beeinflusst. An der Oberfläche ist Watchmen ein Verschwörungskrimi um einen vermeintlichen Serienmörder, der es auf Superhelden abgesehen hat. Aber gleichzeitig ist der Comic ein Kommentar zum Kalten Krieg, eine Aufarbeitung des amerikanischen Superheldenmythos und der Comicgeschichte und ein geniales Spiel mit dem Medium, das nicht nur vorhandene Comicstilmittel virtuos einsetzt, sondern gleich noch neue dazuerfindet. Im Zuge der aufwendigen Marketingkampagne für die Verfilmung verkauft sich der Sammelband von DC Comics wieder ausgezeichnet. Eine deutsche Ausgabe gibt es bei Panini Comics.

Der Film: Lange Zeit galt Watchmen als unverfilmbar, selbst Größen wie Terry Gilliam scheiterten an dem immer wieder von neuem angeschobenen Filmprojekt. Nun wagt sich Warner Brothers (nach ausgestandenem Rechtsstreit mit Konkurrent Fox) doch noch an die Verfilmung. Möglicherweise zum richtigen Zeitpunkt: Erst jetzt, wo Superhelden im Kino selbstverständlich sind, ist ein Film sinnvoll, bei dem es um die Dekonstruktion von Superhelden geht.

Die Macher: Regisseur Zack Snyder hat mit der Verfilmung von Frank Millers 300 bereits eine umstrittene aber sehr erfolgreiche Comicverfilmung im Lebenslauf. Snyder steht für visuelle Wucht, überwältigende Bilder und eine detailgetreue Umsetzung der Comic-Bilder. Das Drehbuch stammt von David Hayter, der auch an den ersten beiden X-Men-Filmen mitgeschrieben hat, wurde aber von mehreren Autoren bearbeitet. Watchmen-Zeichner Dave Gibbons war als Creative Consultant dabei, während Alan Moore von Verfilmungen seiner Comics nichts mehr wissen will. Sein Name wird im Zusammenhang mit dem Film offiziell nicht erwähnt.

Die Aussichten: Zwiespältig. Die Fans des Comics dürften überwiegend zufrieden sein, denn Snyder adaptiert Watchmen mit großer Liebe zum Detail und bleibt der Vorlage extrem treu. Viele Bilder aus dem Comic findet man eins zu eins auf der Leinwand wieder. Die Vielschichtigkeit des Comics geht trotzdem verloren, außerdem dürfte die Komplexität der Handlung mit ihren Rückblenden und Zeitsprüngen einige Zuschauer verwirren, die den Comic noch nicht gelesen haben. Die große Frage, die über den Erfolg des Watchmen-Films entscheiden wird, ist, wie er bei den Nicht-Comic-Fans ankommt. (Eine Rezension des Films gibt es hier in unserer Comicmovie Datenbank, zum Comicgate-Gewinnspiel geht es hier.)
watchmenmovie.warnerbros.com

 The Spirit

Kinostart: 25.12.2008 (USA), 5. Februar (D)

Der Comic: Fragt man einen beliebigen Comiczeichner (erst recht in den USA) nach Vorbildern und Einflüssen, so wird man immer wieder die Namen Will Eisner und The Spirit hören. Diese Serie, die in den vierziger Jahren in den Sonntagsausgaben vieler US-Zeitungen erschien, veränderte die Kunstform Comic und prägt sie bis heute. Die klassischen Spirit-Comics erscheinen in der Reihe Die Spirit-Archive bei Salleck Publications. Vor kurzem gelang Darwyn Cooke für DC Comics eine beachtenswerte, sehr elegante Neubelebung des Comics, die auf Deutsch bei Panini erhältlich ist.

Der Film: Keine direkte Adaption von Eisner-Geschichten, sondern ein eher loser Umgang mit der Vorlage, die in einer ähnlichen Optik präsentiert wird wie Sin City. Neben dem kaum bekannten Hauptdarsteller Gabriel Macht spielen Hollywood-Stars wie Samuel L. Jackson, Scarlett Johansson und Eva Mendes mit.

Die Macher: Frank Miller dürfte jedem ein Begriff sein, der sich für Comics interessiert. Und seit seine Comics Sin City und 300 so erfolgreich verfilmt wurden, kennt man ihn auch im Filmgeschäft. Inzwischen ist er nicht mehr nur Comicautor und -zeichner, sondern auch Regisseur, seit ihn Robert Rodriguez am Set von Sin City zum Co-Regisseur gemacht hat. Look und Technik jenes Films greift Miller nun auch beim ersten Film auf, bei dem er selbst Regie führt. Auch das Drehbuch stammt von Miller.

Die Aussichten: Da der Film schon läuft, kann man nicht mehr von Aussichten sprechen. Kurz gesagt: Der Film hat seine Momente, ist über weite Strecken unterhaltsam, hat einen halbwegs interessanten Look und schöne Frauen. Insgesamt aber ist Frank Miller gescheitert: Sein Film hat keinerlei roten Faden, findet nie zu einem einheitllichen Ton und ist ein unausgegorener Mix aus Neo-Noir, Fantasy, Action und übertriebener Comedy. Eine ausführliche Comicgate-Besprechung von Jan Dinter gibt es hier.
www.mycityscreams.com

 The Punisher: War Zone

Kinostart: 5.12.2008 (USA), auf unbestimmte Zeit verschoben (D)

Der Comic: Der Punisher alias Frank Castle ist als waffenstarrender Vollstrecker seit 1974 im Marvel-Universum aktiv. Anders als die meisten seiner Marvel-Kollegen besitzt er keine Superkräfte, hat dafür aber auch keinerlei Skrupel, die Bösewichte umzulegen. Nach ersten großen Erfolgen in den 80er Jahren und einem Abstieg in den Neunzigern gelang es Autor Garth Ennis ab dem Jahr 2000, den Punisher wieder populär zu machen: zunächst mit überdrehter Gewalt-Comedy, später mit düsteren, noch gewalttätigeren Stories bei Marvels MAX-Label.

Der Film: Nach der 1989er-Verfilmung mit Dolph Lundgren und dem 2004er-Film mit Thomas Jane ist dies bereits der dritte Anlauf. Diesmal wird der Mann mit dem Totenkopf-T-Shirt von Ray Stevenson gespielt, der durch die TV-Serie Rome bekannt wurde. Erstmals bekommt es der Kino-Punisher mit seinem Erzfeind Jigsaw zu tun.

Die Macher: Zwei überraschende Tasachen: Der Regisseur von The Punisher: War Zone ist weiblich und kommt aus Deutschland. Lexi Alexander stammt aus Mannheim und war zunächst als Karate- und Kickbox-Kämpferin aktiv, ehe sie ins Filmgeschäft einstieg und dort als Stuntfrau arbeitete. Mit Action kennt sie sich also aus. Ihr erster größerer Film war Hooligans mit Elijah Wood.

Die Aussichten: An den amerikanischen Kinokassen war der Film ein Flop und spielte deutlich weniger Dollars ein als der Vorgänger. Ob der Film in Deutschland überhaupt ins Kino kommt, ist zweifelhaft. Der geplante Starttermin kurz vor Weihnachten 2008 wurde von Sony kurzfristig gestrichen, ein neuer Termin ist bislang nicht bekannt. In Filmforen wird spekuliert, dass dies auch mit der FSK und möglichen Schnittauflagen zu tun hat, denn wie schon seine Vorgänger spart auch dieser Punisher-Film nicht mit expliziten Gewaltdarstellungen. Könnte also sein, dass dies eine Direct-to-DVD-Veröffentlichung wird. Und möglicherweise wird dies der Qualität des Films auch gerecht.
www.punisherwarzonemovie.com

 X-Men Origins: Wolverine

Kinostart: 30. April (D), 1. Mai (USA)

Der Comic: Seit Mitte der 70er Jahre gehört der Kanadier mit den Klauen und dem Skelett aus Adamantium zur Stammbesetzung der X-Men, bis heute ist er oft parallel in mehreren gleichzeitig laufenden Comicserien vertreten. Im Gegensatz zu anderen X-Men ist Wolverine kein Mutant, sondern das Produkt eines geheimen Forschungsprojekts der Regierung mit Namen „Weapon X“.
EDIT: Der letzte Satz war Quatsch (danke an den Hinweis von J. Felix in den Kommentaren!). Wolverine ist, wie die anderen X-Men auch, ein Mutant. Daher hat er die Fähigkeit, dass sein Körper stets sehr schnell wieder heilt. Zusätzlich wurde ihm bei dem Projekt „Weapon X“ ein Skelett implantiert, das ihn quasi unzerstörbar macht.

Der Film: Nach dem großen kommerziellen Erfolg der drei X-Men-Filme macht Hollywood genau das, was in der Comicwelt gang und gäbe ist und in diesem Fall bei Marvel schon 1982 passierte: Es gibt ein Spin-Off. Wolverine, der populärste der X-Men, bekommt seinen eigenen Film. Dieser spielt ca. 20 Jahre vor dem ersten Teil von X-Men und erzählt von Wolverines Herkunftsgeschichte und dem „Weapon X“-Projekt. Für den nötigen Star-Appeal sorgt Hauptdarsteller Hugh Jackman, der die Rolle schon in allen drei Team-Filmen spielte und inzwischen zu den ganz großen Namen in Hollywood zählt.

Die Macher: Regisseur Gavin Hood stammt aus Südafrika und gewann im Jahr 2005 den Auslandsoscar für seinen Film Tsotsi. Später wechselte er nach Hollywood und drehte dort den Politthriller Machtlos (Rendition). Auch der Drehbuchautor ist nicht ganz unbekannt: David Benioff schrieb das Skript zu Wolfgang Petersens Troja und zur Verfilmung des Romans Drachenläufer.

Die Aussichten: Dank Hugh Jackman hat Wolverine gute Chancen, ein großer Kassenerfolg zu werden. Die ersten Trailer, die veröffentlicht wurden, sehen nach einem ordentlichen Film aus, der im Vergleich zu den drei X-Men-Filmen etwas bodenständiger und weniger phantastisch ausfallen dürfte.
www.x-menorigins.com

 Dragonball Evolution

Kinostart: 8. April (USA), 9. April (D)

Der Comic: Die actionreiche Manga-Serie von Akira Toriyama gilt als Auslöser für den Mangaboom in Deutschland. 1997 war Dragonball bei Carlsen der erste Manga, der in der originalen japanischen Leserichtung veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt steht der affenschwänzige Held Son-Goku, der mit seinen Freunden insgesamt sieben Dragonballs einsammeln muss, um damit einen heiligen Drachen zu beschwören. Dabei kommt er ganz schön in der Welt herum und hat etliche Bösewichte zu bekämpfen.

Der Film:
Nach mehreren Anime-Serien und -Filmen und einem chinesischen Realfilm aus dem Jahr 1989 kommt nun erstmals eine große Realverfilmung aus Hollywood zu dem weltweit erfolgreichen Phänomen Dragonball ins Kino, um die Geschichte von den sieben Bällen zu erzählen. Ursprüngllch hätte der Film schon im Sommer 2008 starten sollen, es gab jedoch noch einige Nachdrehs und Änderungen.

Die Macher:
Regisseur und Drehbuchautor James Wong ist Erfinder der erfolgreichen Filmreihe Final Destination. Als Produzent ist auch Hongkong-Superstar Stephen Chow (Kung Fu Hustle) mit an Bord. In der Hauptrolle als Goku ist Justin Chatwin zu sehen, der in Steven Spielbergs Krieg der Welten den Sohn von Tom Cruise spielte.

Die Aussichten:
Auch wenn der Film ein teures Multimillionen-Projekt ist, kann man sich nur schwer vorstellen, dass Dragonball als Realfilm funktioniert. Im besten Fall wird es ein poppig-buntes Spektakel für Martial-Arts-Freunde, im schlimmsten ein übler Trashfilm zum Fremdschämen.
dbthemovie.com

 Whiteout

Kinostart: 11. September (USA), unbekannt (D)

Der Comic: Whiteout erschien 1998 als Miniserie beim Indieverlag Oni Press, geschrieben von Greg Rucka, der später mit Queen & Country bekannter wurde und heute viel für DC schreibt, und gezeichnet von Steve Lieber. Basis des Comics ist eine Krimigeschichte, die ihre Besonderheit vor allem aus dem Schauplatz speist: Sie spielt auf einer Forschungsstation in der Antarktis. Auf deutsch liegt Whiteout (und das Sequel Whiteout: Melt) als Hardcover-Sammelband bei Cross Cult vor.

Der Film: Die menschenfeindliche Szenerie des ewigen Eises dürfte auch auf der Leinwand gut aussehen – gedreht wurde allerdings nicht in der Antarktis, sondern im kanadischen Manitoba. Die Hauptrolle der Polizistin Carrie Stetko spielt Underworld-Star Kate Beckinsale, ihr zur Seite steht Gabriel Macht, den man gerade als Spirit im Kino sehen kann (siehe oben).

Die Macher: Obwohl sein erster Film (Kalifornia mit Brad Pitt) im Jahr 1993 gleich relativ erfolgreich war, hat Regisseur Dominic Sena seitdem erst zwei weitere Filme gemacht, beides eher mittelprächtige Action-Mainstram-Kost: Nur noch 60 Sekunden mit Nicolas Cage und Passwort: Swordfish mit John Travolta.

Die Aussichten: Die Vorlage eignet sich durch Stimmung, Länge und Handlung sehr gut für einen atmosphärischen Krimi. Etwas bedenklich ist allerdings die Tatsache, dass die Dreharbeiten schon seit Sommer 2007 abgeschlossen sind. Langes Herumdoktern an eigentlich fertigen Filmen ist meist kein gutes Zeichen.

 The Surrogates

Kinostart: 25. September (USA), 22. Oktober (D)

Der Comic: Beim kleinen, eher künstlerisch angehauchten Verlag Top Shelf erschien 2005 die Miniserie von Robert Venditti und Brett Weldele. Die Story spielt im Jahr 2054 in einer Welt, in der alle Menschen zurückgezogen zuhause leben. Interaktion mit der Außenwelt findet nur noch durch künstliche Ersatzkörper, die sogenannten Surrogates, statt. Es entspinnt sich eine Krimihandlung, als mehrere Surrogates ermordet aufgefunden werden. Eine Fortsetzung soll im Sommer 2009 erscheinen, rechtzeitig zum Filmstart wird es den Comic auch auf deutsch bei Cross Cult geben.

Der Film: In der Hauptrolle des ermittelnden Cops wird Bruce Willis zu sehen sein. Viel mehr weiß man noch nicht über die Filmversion. Szenenbilder oder Ausschnitte wurden noch nicht veröffentlicht.

Die Macher: Regie führt Jonathan Mostow, den man vor allem als Regisseur des dritten Terminator-Films Rebellion der Maschinen kennen dürfte. Auch die Drehbuchautoren, Michael Ferris und John Brancato, sind die gleichen wie bei T3.

Die Aussichten: Schwer zu sagen. Ein Science-Fiction-Krimi, basierend auf einer interessanten Idee, hat durchaus Potential. Vom Film ist bislang noch nicht viel zu sehen, es gibt aber eine Marketing-Website namens chooseyoursurrogate.com – die Fake-Website des Unternehmens Virtual Self, das die Surrogatkörper verkauft.

 Largo Winch

Kinostart: 17.12.2008 (FRA), unbekannt (D)

Der Comic: In Frankreich zählen die Largo Winch-Alben von Jean Van Hamme und Philippe Francq zu den Bestsellern auf dem Comicmarkt. Die klassische Abenteuerserie erzählt von einem reichen Unternehmer, der in internationale Verwicklungen gerät. Seit 1990 sind 16 Alben erschienen. Auf Deutsch gibt es  Largo Winch bei Schreiber & Leser. Noch vor den Comics allerdings gab es in den späten Siebzigern eine gleichnamige französische Romanreihe (ebenfalls von Van Hamme geschrieben). Wenn man ganz streng ist, ist Largo Winch also keine eindeutige Comicverfilmung.

Der Film: Nach einer Fernsehserie im Jahr 2001 gibt es nun auch einen Kinofilm mit Largo Winch. Dieser basiert auf den ersten vier Alben der Comicreihe.

Die Macher: Regisseur Jérôme Salle drehte 2005 den Thriller Anthony Zimmer mit Sophie Marceau. Die Hauptrolle spielt Tomer Sisley, der in Frankreich als Komiker recht bekannt ist. Außerdem ist Kristin Scott Thomas mit dabei.

Die Aussichten: Von einem deutschen Kinostart ist bislang nichts bekannt, aber auf DVD dürfte der Film ziemlich sicher auch bei uns veröffentlicht werden. Dem Trailer nach zu urteilen ist es ein solider, etwas trashiger Action-Thriller. In Frankreich ist bereits eine Fortsetzung im Gespräch.
www.largowinch-lefilm.com

 Astro Boy

Kinostart: 23. Oktober (USA)
Der Comic: Die legendäre, langlebige Mangaserie von Osamu Tezuka aus den 50er und 60er Jahren gehört zu den berühmtesten japanischen Comics. Im Mittelpunkt steht der künstlich geschaffene Androidenjunge Astro Boy, der über Superheldenkräfte verfügt und fliegen kann. Bereits 1963 gab es eine Anime-Fernsehserie (in schwarz-weiß), die laut Wikipedia „die erste Anime-Fernsehserie mit fortgesetzter Handlung“ war. Weitere TV-Serien (Zeichentrick und real) folgten.

Der Film: Die in Hongkong sitzende Firma Imagi Animation Studios, die zuletzt eine Neuverfilmung der  Teenage Mutant Ninja Turtles (TMNT) auf den Markt brachten, produziert einen aufwendigen, digital animierten Trickfilm in 3-D.

Die Macher: Als Regisseur wurde der Brite David Bowers verpflichtet, ein erfahrener Animationskünstler, der zuletzt bei Aardman Animations (Wallace & Gromit) arbeitete und dort bei Flutsch und weg Regie führte. Als Sprecher werden u.a. Nicolas Cage und Donald Sutherland mit am Start sein.

Die Aussichten: Es gibt einen ersten Teaser-Trailer, der aber noch nicht viel Aufschluss über den Inhalt gibt. Sieht nach einem technisch aufwendigen Trickfilm aus, der wohl vorwiegend Kinder ansprechen wird, und der vermutlich nicht den großartigen Charme der Pixar-Produktionen mitbringt.
www.astroboy-themovie.com

WAS KOMMT NOCH?

Einige Comicverfilmungen befinden sich derzeit in der Pre-Production-Phase oder werden gerade gedreht. Ob diese Filme noch 2009 erscheinen werden, ist offen. In der Mache sind u.a.:

Scott Pilgrim Vs. The World, nach den Comics von Bryan Lee O’Malley, adaptiert von Edgar Wright, dem Regisseur der Kultfilme Shaun of the Dead und Hot Fuzz. Die Hauptrolle spielt Michael Cera aus Juno.

Kick-Ass, nach dem gewaltreichen Comic von Mark Millar und John Romita Jr. Als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur fungiert Matthew Vaughn, Gatte von Claudia Schiffer, der zuletzt die Neil-Gaiman-Geschichte Stardust verfilmt hat.

Red Sonja, die knapp bekleidete Schwertkämpferin, die zuerst in einem Conan-Comic auftauchte und in den 80ern von Brigitte Nielsen verkörpert wurde (was der eine Goldene Himbeere einbrachte), wird neu verfilmt, diesmal produziert von Robert Rodriguez (Sin City) mit Rose McGowan in der Hauptrolle.

DIE WEITEREN AUSSICHTEN

Weltweit gespannt ist man auf die Verfilmung von Hergés Tim und Struppi, nicht zuletzt wegen der großen Namen hinter dem Filmprojekt: The Adventures of Tintin: Secret of the Unicorn wird produziert von Peter Jackson (Der Herr der Ringe) und Steven Spielberg, mit Spielberg als Regisseur. Ins Kino kommt der 3-D-Animationsfilm aber erst im Jahr 2011.

Für 2010 sind bereits einige große Superheldenverfilmungen angekündigt, z.B. Iron Man II und Thor. Aus Frankreich kommt nächstes Jahr eine 3-D-Version der Schlümpfe.

Außerdem tummeln sich dutzende von Comics in Hollywoods „Production Hell“ (z.B. Y – The Last Man, The Losers, The Umbrella Academy, Black Hole). Die Rechte sind verkauft, an Filmskripts wird geschrieben, mögliche Darsteller und Regisseure werden gerüchteweise gehandelt. Manche dieser Filme werden vielleicht nie erscheinen, bei anderen werden noch mehrmals Autoren, Regisseure und Besetzung ausgetauscht werden. In jedem Fall werden Filme, die auf Comics basieren, in den nächsten Jahren fester Bestandteil der Spielpläne bleiben.