Bis vor kurzem hatte außerhalb Japans kaum jemand seinen Namen gehört. Mittlerweile zählt er auch international zu den einflussreichsten japanischen Manga-Zeichnern überhaupt: Yoshihiro Tatsumi. Zu verdanken ist das zum einen dem kanadischen Verlagshaus Drawn & Quarterly, das in den vergangenen Jahren Tatsumis Lebenswerk aufgerollt und im Westen bekannt gemacht hat, zum anderen ihm selbst, denn mit seiner epochalen Autobiografie A Drifting Life (im Original Gekiga Hyôryû) hat sich der Zeichner selbst ein Denkmal gesetzt.
Tatsumi, Jahrgang 1935, ist ohne Frage ein Manga-Urgestein. Seit rund 60 Jahren zeichnet und veröffentlicht er Comics und weist damit eine der längsten Zeichnerkarrieren weltweit auf. Ab den 50er Jahren gestaltete er die Entwicklung des modernen Manga aktiv mit. Berühmt wurde er dadurch, dass er sich bereits am Anfang seiner Laufbahn intensiv für stilistische Experimente und die Adressierung älterer Lesergruppen einsetzte und dafür bereits 1957 einen Begriff prägte, der in die Comicgeschichte einging: Gekiga („dramatische Bilder“).
Für A Drifting Life hat Tatsumi diese prägenden Jahre seiner Karriere akribisch rekonstruiert und in dem rund 850 Seiten umfassenden Mammutwerk zeichnerisch aufgearbeitet. Die Handlung konzentriert sich dabei weitestgehend auf die Jahre 1948 bis 1960. Die Tatsache, dass Tatsumi dabei die letzten 50 Jahre seiner Laufbahn auslässt, um sich auf die einschlägigen Jahre der Nachkriegszeit zu konzentrieren, zeigt, wie viel er über diese Zeit zu erzählen hat. Um möglichst große Objektivität bemüht, erzählt Tatsumi die Geschehnisse streng chronologisch in der dritten Person und gibt sich dabei selbst den fiktiven Namen Hiroshi Katsumi.
Unter dem Einfluss Osamu Tezukas und inspiriert durch seinen älteren Bruder Okimasa beginnt Hiroshi Ende der 40er Jahre selbst zu zeichnen und kurze Gag-Manga an Magazine und Tageszeitungen zu schicken. Tatsächlich findet er schnell Veröffentlichungsmöglichkeiten und trifft sogar sein großes Idol Tezuka, damals selbst erst Anfang 20, welcher zu der Zeit noch unweit von ihm bei Osaka lebte. Von Tezuka angespornt, versucht sich Hiroshi bald selbst an längeren Werken und findet in dem zwielichtigen Osakaer Verlagshaus Hinomaru eine Plattform,die es ihm ermöglicht, seinen eigenen Stil herauszuarbeiten. Zwar beutet Hinomaru seine Zeichner gnadenlos aus, doch ermöglicht es Hiroshi und seinen Kollegen auch stilistische Experimente auf dem damals florierenden Markt der Kurzgeschichtenmagazine und Verleihbuchhandlungen mit der Herausgabe ihres stilbildenden Monatsmagazins Kage („Schatten“). Schon bald erhält er Angebote aus der florierenden Manga-Metropole Tokyo, wo er zusammen mit jungen Kollegen seine rebellische Definition von Manga, die keine Manga sind, entwickelt und den Gekiga-Workshop gründet. Doch zwischen den Verlagen in Osaka und Tokyo entbrennt bald ein Kleinkrieg um die aufstrebenden jungen Künstler, und Hiroshi findet sich gefangen zwischen künstlerischen Ambitionen und der Wirtschaftspolitik der verfeindeten Verlage.
Das alles sind nur die Eckdaten des reichhaltigen und detailverliebt aufgearbeiteten Panoptikums der aufblühenden japanischen Manga-Industrie, welches Tatsumi hier entfacht. Aber der wahre Reichtum an A Drifting Life liegt darin, dass Tatsumi es nicht dabei belässt, sondern seine Erzählung mit persönlichen Anekdoten aus seinem Privatleben sowie zeitgenössischen popkulturellen Ereignissen und Nachrichten anreichert, ohne die zahlreichen angeführten Geschehnisse in irgendeine hierarchische Erzählordnung zu zwängen. Folglich war man sich in bisherigen Besprechungen auch alles andere als einig, was A Drifting Life denn nun genau ist. Für die einen ist es in erster Linie Manga-Geschichte, für andere die anekdotische Autobiografie eines späteren Manga-Meisters. Und wieder andere sehen darin den Bildungsroman eines jungen Künstlers, der seinen Weg findet; oder aber eine authentische Rekonstruktion der japanischen Nachkriegsgesellschaft.
Tatsächlich ist A Drifting Life alles und nichts davon. Tatsumi verweigert eine persönliche Entscheidung über die Bedeutung seiner Erzählung und lässt sie, dem Titel gemäß, frei zwischen den verschiedenen Bezugspunkten hin und her treiben und den Leser sich selbst einen Reim auf die Geschehnisse machen. Der Manga bietet dabei aber so unglaublich viel an, dass man bereits bei nur oberflächlichem Interesse an der Thematik (oder besser: den Thematiken) mehr als reichhaltig bedient wird. Die einzelnen Aspekte der Erzählung sind dabei oft ebenso unauffällig wie elegant verwoben. So ist Hiroshis Bruder Okimasa von Beginn an als zentrale Figur vertreten. Zuerst liefern sich beide Konkurrenzkämpfe um in Magazinen abgedruckte Beiträge. Als Hiroshi seinen von Krankheit geschwächten Bruder mit der Zeit hinter sich lässt, reagiert dieser zunehmend verletzend, zerreißt Hiroshis Originalseiten und hinterlässt einen tiefen Riss im Verhältnis der Brüder. Später folgt Okimasa seinem Bruder zum Verlag Hinomaru und wird ebenfalls ein wichtiger Vertreter des jungen Manga. In der zweiten Hälfte nutzt Tatsumi die aus dem Anekdotischen heraus behutsam aufgebaute, komplexe Beziehung der Brüder zwischen Freundschaft und Konkurrenz, um die beiden höchst aufschlussreiche Debatten über die Natur des Manga und Hiroshis Gekiga-Bestrebungen führen zu lassen.
Grundlegende Vorkenntnisse in japanischer Nachkriegs- und Manga-Geschichte sind für das Verständnis der Geschichte nicht zwingend notwendig, bereichern das Leseerlebnis allerdings nicht unwesentlich. Denn Drawn & Quarterly hat dem Buch zwar einen umfangreichen Anhang spendiert, welcher sich allerdings fast ausschließlich auf Übersetzungen auf den Seiten auftauchender japanischer Schrift beschränkt und leider fast keine weiterführenden Informationen zu den im Text erwähnten Ereignissen, Verlagen, Personen oder auch kulturellen Begebenheiten bereitstellt. Nicht jeder Leser wird wissen, was der Begriff „jidai-geki“ im Kontext japanischer Filmgeschichte bedeutet (Film mit historischem Setting), oder wer frühere und spätere Manga-Großmeister wie Noboru Ôshiro oder Takao Saitô waren und welche Bedeutung sie für die japanische Manga-Kultur hatten. Leider liefern auch parallel zum Lesen geführte Suchanfragen im Internet in den seltensten Fällen zufriedenstellende Treffer, denn die frühe Manga-Geschichte ist im Westen weiterhin so gut wie nicht aufgearbeitet.
Sicherlich hätten ausführliche Anmerkungen zu den unzähligen auftauchenden Personen den Rahmen des Buches endgültig gesprengt. Vielleicht wäre es da besser gewesen, Drawn & Quarterly hätte die Aufteilung der japanischen Ausgabe auf zwei Bände übernommen und dafür die Anhänge erweitert. Aber anscheinend wollte man A Drifting Life als Gesamtwerk betonen, um den Anschluss an die aktuellen Erfolge autobiografischer Comics nicht zu verlieren. Dies verschleiert allerdings nicht den durch und durch episodischen Erzählstil Tatsumis. Der Manga ist streng in Einzelkapitel von fast durchgängig 20 Seiten unterteilt. Jedes Kapitel eröffnet mit einer Kapitelillustration und endet mit einem extrem clever gesetzten Cliffhanger, der es dem Leser alles andere als einfach macht, das Buch vorzeitig aus der Hand zu legen. Diese bewusst episodische Erzählweise ist es dann auch, die schlussendlich aufzeigt, dass Tatsumis Begriff „Gekiga“ eben nicht mit Eisners „Graphic Novels“ gleichzusetzen ist, denn ob Gekiga oder Manga – die Grundbestimmung des japanischen Comics liegt in den unzähligen Wochen- und Monatsmagazinen und nicht im Buchmarkt. Zudem macht Tatsumi im Buch auch keinen Hehl um seine Einflüsse, die ihn letztendlich seinen Gekiga-Stil entwickeln ließen: Es war hauptsächlich das Kino, das ihm und seinen Kollegen als Inspirationsquelle für ihre dynamischen, an Filmmontagen angelehnten Erzähltechniken diente.
Einige Feinheiten wie diese gehen dem Leser unter Umständen verloren, wenn er sich nicht ein bisschen mit der Entwicklung des Manga auskennt, denn da Tatsumi sich offensichtlicher Bewertungen der Geschehnisse enthält, muss an einigen Stellen zwischen den Zeilen gelesen werden. So nennt Tatsumi sein erstes Kapitel „The Birth of Manga“ und setzt mit den ersten Tezuka-Manga ein, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Markt kommen. Damit positioniert sich Tatsumi gegen das japanische Kulturministerium, das in den Jahren seit dem großen internationalen Erfolg japanischer Comics Manga als genealogisch typisch japanisch propagiert und dabei auf den begrifflichen Ursprung in der Holzschnittkunst des frühen 19. Jahrhunderts verweist. Diese hat mit dem modernen Manga freilich nicht viel gemeinsam, und erst Tezuka sollte, stark beeinflusst von den Werken Disneys, den Manga letztlich von seinem Dasein als kurze Gagstrips in japanischen Zeitungen befreien und als ernstzunehmendes Erzählmedium etablieren. Im bewegenden Epilog, der Hiroshi bei einer Trauerfeier zum siebten Todestag Tezukas zeigt, betont Tatsumi Tezukas Bedeutung für ihn und die gesamte Mangaindustrie nach einmal nachhaltig.
Auch der Schluss der eigentlichen Haupthandlung ist alles andere als beliebig gewählt. Tatsumi endet seine Erzählung mit zwei eng miteinander verknüpften Ereignissen: Zum einen die ab etwa 1960 verstärkt auftretenden Massendemonstrationen japanischer Studenten, ausgelöst durch das US-japanische Sicherheitsabkommen, sowie die Ankunft Sanpei Shiratos auf dem japanischen Manga-Markt. Dessen Fortsetzungsserie Ninja Bugeichô (Handbuch der Ninja-Kampfkünste – leider nie außerhalb Japans erschienen) mit ihrem unverhohlen revolutionären Gestus wurde rasch zur Kampfschrift der Protestbewegung. Der Samen für „gekiga“ war offensichtlich gesät. Tatsumis Bestrebungen, einen Manga-Markt zu erschließen, der nicht auf Magazine für Kinder oder Zeitungsstrips für Erwachsene eingeschränkt ist, sondern auch Jugendliche und junge Erwachsene mit intensiven und anspruchsvollen Geschichten unterhalten kann, hatte letztendlich zum Erfolg geführt. Selbst der große Tezuka ließ sich für seine späteren Arbeiten, etwa Adolf oder Kirihito (beide bei Carlsen erschienen) von Tatsumi und seinen Gekiga beeinflussen.
Erstaunlicherweise haben auch viele der angeführten Motive wenig von ihrer Aktualität eingebüßt. Der auch aus Tezukas Lebensgeschichte überlieferte Klassiker des Manga-Zeichners, der sich nach überschrittener Deadline vor seinem Redakteur versteckt, wurde beispielsweise auch kürzlich im Manga Bakuman! (Tokyopop), welcher im Umfeld des Shônen JUMP-Magazins angesiedelt ist, zitiert. Der Kampf um Auflagenzahlen der konkurrierenden Magazine und das Zurückstecken künstlerischer Ambitionen im Angesicht von Überarbeitung und Verkaufsdruck sind nicht nur für Manga nach wie vor zeitlose Themen. Tatsumis früher Kampf gegen Vorurteile der Öffentlichkeit im Angesicht dessen, was Manga zeigen darf und was nicht, ist unlängst wieder so aktuell geworden wie in den 50er Jahren, seit Tokyos unrühmlicher Bürgermeister Ishihara letztes Jahr damit begann, intensiv gegen Manga mit für ihn schändlichem Inhalt vorzugehen und damit eine beispiellose Protestwelle japanischer Publisher hervorrief.
Zur Bedeutung seiner persönlichen Rolle innerhalb der Entwicklung des Manga hält sich Tatsumi freilich bescheiden bedeckt und überlässt es dem Leser, sein Lebenswerk einzuschätzen. Auch stilistisch hält sich Tatsumi vornehm zurück. Von den formalen Experimenten, die sein Frühwerk auszeichneten, ist 50 Jahre später nicht viel geblieben, wäre aber auch der Sache hier nicht dienlich gewesen, da sie sich zu sehr in den Vordergrund gedrängt und die Ereignisse nicht mehr für sich selbst hätten sprechen lassen. So wird der Panelrahmen ganz Manga-untypisch fast nie verlassen und die Character Designs geben sich ausgesprochen einfach und ohne unnötige Stilisierungen. Der Zeichenstil wird sicherlich eher Leser aus der Graphic-Novel-Ecke als eingefleischte Manga-Fans ansprechen. Tatsumi gibt sich hier ganz klar als Mangazeichner der alten Schule, der mit den abenteuerlichen Grafik-Exzessen beispielsweise eines Oh! Great oder den extrem idealisierten und realitätsfernen Figuren-Designs moderner Manga im Allgemeinen nicht sonderlich viel am Hut hat.
Das macht Tatsumis Zeichentechnik aber nicht weniger faszinierend. Wieder einmal ist es Tatsumis extrem detailverliebte Recherchearbeit, die den Handlungsraum von A Drifting Life auf so intensive Art zum Leben erweckt. Der Leser erhält während der Lektüre ein unbeschreiblich lebendiges Gefühl für die Lebensumstände der Manga-Schaffenden in der Nachkriegszeit, wie es ein aufwendiges Bio-Pic nicht besser hätte erwecken können. Historische Ereignisse und die zahlreichen im Comic erwähnten Filme werden von Tatsumi extrem realistisch nachgezeichnet und setzen gekonnt Akzente im sonst eher einfach gehaltenen Artwork. Die zahlreichen Figuren sind allesamt mit wenigen Strichen geführt und doch zu jeder Zeit problemlos wiedererkennbar.
Die Seiten wurden unter der Aufsicht von Tatsumi selbst aufwendig gespiegelt, umgesetzt und an die westliche Leserichtung angepasst. Wüsste man es nicht besser, würde man meinen, der Manga wurde ursprünglich in westlicher Leserichtung gezeichnet. Plötzlich zum Linkshänder verkommene Figuren oder gespiegelte Schriftzeichen sind nirgends zu sehen. Keine Ahnung, wie sie das hinbekommen haben, aber es funktioniert ausgezeichnet und wird auch japanophile Verfechter der Originalleserichtung nach kurzer Zeit überzeugen.
Alles in allem eine wirklich runde Veröffentlichung, die Pflichtprogramm für wirklich jeden ist, der sich auch nur annähernd für Comicgeschichte, Japan oder autobiographische Künstlererzählungen interessiert. Einige Namen der japanischen Comicgeschichte werden selbst historisch interessierte Mangaleser nicht zuordnen können, aber A Drifting Life bietet auch abseits davon mehr als genug Informationsfutter für interessierte Leser, da Tatsumi die Bedeutung bestimmter kultureller Ereignisse und Zeichner in der Regel direkt mit der Erwähnung kommentiert, auch wenn er jedwede Einschätzungen dem Leser überlässt. A Drifting Life schwankt geschickt zwischen Altersweisheit auf Seite der Schöpfers und dem jugendlichem Enthusiasmus seines Protagonisten, welche beide ein und dieselbe Person sind, und lässt dem Leser dabei genug Luft, sich selbst zu den Geschehnissen zu positionieren und das aus dem Comic herauszuziehen, was für ihn interessant und produktiv ist. Eines der ganz großen Comicwerke der Gegenwart!
Wer über A Drifting Life hinaus Lust auf Yoshihiro Tatsumi bekommen hat, darf sich freuen: Carlsen hat für August 2011 eine deutsche Ausgabe mit Tatsumi-Kurzgeschichten aus den 70er Jahren namens Existenzen und andere Abgründe angekündigt. Zudem gibt es noch weitere zahlreiche Veröffentlichungen bei Drawn & Quarterly. Ergänzend sei besonders das letztes Jahr erschienene Black Blizzard erwähnt. Tatsumi zeichnete diesen Band 1956 für Hinomaru Bunko. Er spielt auch in A Drifting Life eine zentrale Rolle und gilt als eines der frühen Meisterwerke des damals 21-jährigen Zeichners.
Black Blizzard erzählt die Geschichte zweier Verbrecher auf der Flucht: eines brutalen, mehrfachen Mörder und eines sensiblen Pianisten, der einen Mann umgebracht haben soll. Beide flüchten in einen Schneesturm, mit Handschellen aneinander gekettet. Schnell ist ihnen klar: Sie können nur getrennt entkommen. Einer von ihnen muss seine Hand opfern …
Der artverwandte McQueen/Poitier-Filmklassiker Flucht in Ketten erschien erst zwei Jahre später. Tatsumi gibt aber offen zu, von einer japanischen Pulp-Geschichte zu Black Blizzard inspiriert worden zu sein. Die zu Beginn etwas naiv wirkende Erzählung erreicht besonders im letzten Drittel unglaublich viel Spannung und wartet mit gleich mehreren Twists und Finten auf. Die extreme Intensität der Story wird auch durch einen höchst innovativen Trick im Artwork begünstigt: Tatsumi setzt fast durchweg auf starke Diagonalen in den Zeichnungen, die den Leser geradezu in das Geschehen hinein saugen. Wer eine Illustration von Tatsumis formalen Experimenten in seinem frühen Schaffen sucht, findet in Black Blizzard ein wirklich erstaunliches Beispiel dafür.
Insgesamt sind die Zeichnungen natürlich sehr einfach gehalten und werden modernen Standards nicht mehr gerecht. Aber Tatsumi hat den knapp 130-seitigen Band nach eigener Aussage in nur 20 Tagen gezeichnet, ohne die Hilfe von Assistenten. Vor diesem Hintergrund ist das clever ausgetüftelte Ergebnis mehr als beeindruckend.
Ein wirklicher Hingucker ist auch die englische Ausgabe von Drawn & Quarterly. Der Manga ist ebenso wie A Drifting Life aufwendig an die westliche Leserichtung angepasst. Zudem hat man sich extrem viel Mühe gegeben, das Büchlein alt aussehen zu lassen. Die Seitenaußenränder wurden abgedunkelt, was das Buch von außen vergilbt aussehen lässt. Das Artwork wurde originalgetreu übernommen, mit allen Druckfehlern, Unsauberkeiten und Verschmutzungen. Die Seitenzahlen sind betont altmodisch gehalten, und die Farbseiten reproduzieren geschickt das originale Vierfarbdruckverfahren. Eine tolle Publikation und die perfekte Ergänzungslektüre zu A Drifting Life!
Der Verlag hat Yoshihiro Tatsumi übrigens eine Portalseite eingerichtet, von der aus man Neuigkeiten, Leseproben aller Veröffentlichungen und mehr ansurfen kann.
Wertung:
Einfach ein Meisterwerk, nicht nur für Mangaleser!
A Drifting Life
Drawn & Quarterly Publications, April 2009
Text und Zeichnungen: Yoshihiro Tatsumi
Englisch, 858 Seiten, schwarz-weiß, Softcover
Preis: 29,95 USD
ISBN: 978-1897299746
Leseprobe (PDF)
Abbildungen © Yoshihiro Tatsumi, der engl. Ausgabe: Drawn & Quarterly Publications