Unheimlich ist eine Horror-Heftchen-Serie aus Deutschland. Verlegt wird sie in Zusammenarbeit mit Edition 52. Das erste Heft kam im Juni 2006 heraus. Federführend hinter dem Projekt stehen Alexander Fechner und Miguel E. Riveros Silva (Millus). Inzwischen gibt es fünf Ausgaben von Unheimlich: Drei der regulären Serie, eine asiatische und ein Sonderheft. Weitere sind – wenn man dem Netz Glauben schenken möchte – bereits in Arbeit. Thematisch und formal bewegt sich Unheimlich in der Nähe der Hammerharten Horrorschocker aus dem Hause Weißblech. Der Vergleich muss gestattet werden: Beide Serien sind Horror, beide haben ein Kleinformat, beide kommen aus der deutschen Indie-Szene.
Jüngst (will heißen: Anfang Dezember 2009) ist die dritte Ausgabe von Unheimlich erschienen. Sie trägt den Titel „Die Toten“ und stammt aus der Feder von Millus. Es geht darin um eine Reihe von Selbstmorden in Köln und eine Gruppe Ermittler, die mehr hinter der Sache vermutet, als es zunächst den Anschein haben mag. So sehr man sich auch über jedes Pflänzchen im deutschen Comic-Garten freuen mag und so sehr auch die Qualitäten von Unheimlich in Sachen Layout und Material ins Auge fallen: Es gibt noch viel zu tun. Das Storytelling von „Die Toten“ ist solide und liefert eine runde, abgeschlossene und stets verständliche Geschichte. Für das Nehmen dieser Hürde dankbar, hätte sich der Leser auch noch über ein paar weitere Dinge gefreut. Ein bisschen spannender hätte es schon sein dürfen. Ein bisschen mehr Tiefe hätte den Figuren gut getan. Zeichnerisch: Anatomie, Physiognomie und Perspektive hätten ebenfalls noch einen Zahn zulegen dürfen. Und mehr Tentakel. Mehr Tentakel auf jeden Fall. Schließlich steht Lovecraft vorne auf dem Cover.
Unheimlich – Lovecraftian Horror 3
Edition 52, Dezember 2009
40 Seiten, farbig, Softcover
Preis: 4,- Euro