Langsam fragt man sich, wie das mit dem Dämonenjäger John Constantine weitergehen mag. Schließlich sind in den letzten Bänden die Reihen seiner Freunde und Kollegen arg dezimiert worden. Auch in diesem Band verlassen einige sehr wichtige Personen die Reihe. Hoffentlich verkommt Constantine nicht bald wieder zu einem Helden, der von einem Abenteuer in das nächste strauchelt. Kurze abgeschlossene Gruselgeschichten haben zwar auch ihren Reiz, aber gerade die zwischenmenschlichen Töne und das Leid von John Constantine machen einen sehr großen Teil der Serie aus. Es braucht dringend einige neue Figuren, quasi frisches Blut. Dabei sollten sie langsam eingeführt und nicht direkt verheizt werden. Eine neue Gruppe würde nicht nur den Charakter des Helden stützen, sondern auch neue Aspekte einbringen.
Das alles soll aber nicht heißen, dass dieser Band schlecht sei. Ganz im Gegenteil. Er ist sehr packend und schließt einige lose Handlungsfäden zu einem ordentlichen Paket zusammen. Manche der Fäden reichen noch bis in die Zeit zurück, in der Garth Ennis die Serie schrieb. Die Zeichnungen sind sehr phantasievoll, spielt doch ein Großteil der Handlung in der Hölle selbst. Leider lässt die Tuschezeichnung manche Details etwas verschwimmen, verstärkt aber das Düstere in den sehr dunkel gehaltenen Farben. Es gibt in den Zeichnungen auch manche Anspielungen an Die göttliche Komödie von Dante. Vor allem natürlich, was das Inferno betrifft. Der Humor hingegen wurde etwas heruntergeschraubt. Eigentlich kein Wunder, denn Constantine versucht schließlich die Seele seiner Schwester zu retten. Die besten Sprüche hat diesmal ausgerechnet der Teufel. Und diesmal hat er auch das letzte Wort. Für Fans wird es ein überraschendes Finale geben. Zugreifen.
Hellblazer 8 – Bei den Toten
Panini Comics, April 2010
144 Seiten, farbig, Softcover
Preis: 16,95 Euro