DARK HORSE:
Das beeindruckendste Comeback dieses Monats hat Zeichner und Autor Paul Chadwick geschafft. Der Gewinner von mehreren Harvey- und Eisner-Awards kümmert sich nach sechs Jahren Abstinenz wieder um Concrete, seinen steinernen Koloss. In Concrete: The Human Dilemma bespricht Chadwick das Thema Überbevölkerung. Selbst wenn man diesem Thema nichts abgewinnen kann, sollte man sich dennoch die Zeit nehmen, denn Chadwicks Erzählungen haben ihre ganz eigene Dynamik und ihren eigenen Charme.
Beim zweiten
Dark-Horse-Titel diesen Monat bleibt abzuwarten, ob es sich lohnt, ihn zu ordern. Denn obwohl Ron Marz in Comickreisen bekannt ist, liegt der Schwerpunkt von>
Samurai: Heaven and Earth wohl eher auf der graphischen Darstellung. Die Leseprobe, die uns der
Previews mitliefert, ähnelt mehr einem Conan-Comic. Inwieweit es dem „Green-Lantern“-Team Marz und Ross gelingen wird, die Welt der Shogun wiederauferstehen zu lassen, bleibt fraglich.
Sir Arthur Conan Doyle trifft Charles Dickens trifft H.P. Lovecraft. So umständlich lässt sich die Handlung von The Irregulars TPB beschreiben. Denn während John Watson, dem Helfer von Sherlock Holmes, Morde angehängt werden, die er nicht begangen hat, schickt der Großmeister kleine Jungen auf die Straßen von London, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Leider gibt es noch keine Ausschnitte von der Kunst von Zeichner Bong Dazo. Aber bei einem solchen Namen…
DC COMICS:Auch
DC will unbedingt mit neuen Titeln aufwarten. Zu diesen gehört der neue
Deadshot #1, bei dem man sich überlegen muss, ob man 2,95 nur für ein Ordway-Cover ausgeben möchte. Der zweite Neustart trägt den Titel
The Legion of Super Heroes #1. Mit Mark Waid, Barry Kitson und einer Horde populärer Charaktere an Bord sollte dieser Titel den gewünschten Erfolg erzielen. Der dritte Titel ist dann wirklich in der Lage, unsere Gemüter zu besänftigen: mit einer neuen Miniserie aus dem Hause „Astro City“ machen sich Kurt Busiek und Brent Anderson auf in die 70er Jahre der Superheldenstadt.
Astro City: The Dark Age wird insgesamt aus vier dreiteiligen Storybögen, also insgesamt 12 Heften, bestehen.
Auch John Constantine ist nun in der Lage, das Format von 24 Seiten monatlich durch die Präsenz des neuen „Hellblazer“-Films zu durchbrechen. Wir können uns daher auf einen 128-Seiten-Comic, John Constantine: Hellblazer – All his Engines HC, freuen, der in sich alles vereint, was Hellblazer groß gemacht hat. Leider wirken die Zeichnungen von Leonardo Manco etwas einseitig, was aber auch an der Auswahl der Szenen liegen mag, die uns der Previews präsentiert.
Und wieder scheint Vertigo seinen Konkurrenten einen Schritt voraus zu sein. Mit
Trigger #1 schafft es ein Comic endlich wieder, sowohl eine gute Story als auch eine überzeugende graphische Umsetzung dieser zu erschaffen. Man muss sich nur die Bilder ansehen, die der
Previews mitliefert. Da sehen wir ungewöhnliche Kameraperspektiven, krank wirkende Farbspektren, Actionsequenzen und eine Narration, die das Gefühl vermittelt, selbst gejagt zu werden.
IMAGE:
Was auf den ersten Blick aussieht wie Damon Albarns Band Gorillaz im Comicformat, stellt sich beim zweiten Blick als nichts anderes dar. Mark Smith und Dan Hipp erzählen die Geschichte von The Amazing Joy Buzzards, einer Rockband, die gegen böse Dämonen kämpft und Musik macht. Um dem ganzen noch den Flair des echten Rock’n’Roll zu geben, hat man sich für das Cover keinen anderen als Jim Mahfood geholt.
Für alle die die „God’s Army“ für einen guten Film hielten – ich gehöre zu selbigen – kann es sich nur lohnen,
Image’s neue Graphic Novel
Ascend zu kaufen. Keith Arem und Scott Cuthbertson beschreiben die Geschichte dreier gefallener Engel, die gezwungen sind, ihr „Leben“ auf der Erde zu verbringen. Während die Engel Sebastian and Seraphine sich damit abfinden, als Menschen zu leben, sucht ihr Bruder Gideon nach einem Weg, den Himmel zu stürmen.
Auch bei Image traut und vertraut man nun dem Konzept der Anthologie. Die neueste ist die erste Publikation des neuen Labels „Desperado Publishing“ und trägt den schönen Namen Desperado Primer. Unter den beteiligten Künstlern sind u.a. Paul Jenkins, Phil Hester und Tony Harris.
Was beim ersten Hinsehen wie eine Comicadaption eines Literaturklassikers aussieht, ist gar keine. Bei der
Quixote Novel haben wir es mit einem illustrierten Roman zu tun, der die Geschichte von Don Quixote in die heutige Zeit verlegt. Die Autoren sind Michael Avon Oeming (“Powers“) und Bryan J.L.Glass.
Hier gibt es eine Leseprobe.
TOP COW:Es langweiligt mich, über
Top Cow zu schreiben. Das mag jetzt sehr harsch klingen, aber die Titel und die Charaktere sind leider irgendwo in den Achtzigern stecken geblieben. Da hilft es auch nichts, David Lapham (“Stray Bullets“) und Superman persönlich zu Rate zu ziehen. Lapham darf als Autor und Layouter bei
Darkness #18 ran, während der Stählerne im Crossover
Darkness/Superman auftritt.
MARVEL: Wie in einer schlechten Sitcom hört sich die Beschreibung von
Ultimates Season 2 an: „Ein Jahr nach der Alien-Invasion werden die Dinge nun wirklich schlimm für die Ultimates; neue Kostüme und neue Mitglieder…“ Wer soll so was noch ernst nehmen? Da muss man Bryan Hitch schon eine saftige Pauschale angeboten haben, damit der den Mist zeichnet.
Dagegen sehen die neuen What if…? Titel ja noch lustig aus. Aber vergeht einem nicht die Laune, wenn alles, was als „What if…?“ angedacht war, schon in einer anderen Serie „wirklich“ passiert ist?
Selbst die Idee der „Young Guns“ kann die Ideen, die sich
Marvel als Weihnachstspektakel ausgedacht hat, nicht retten. Da ist es interessanter, sich nur die Zeichnungen im
Young Guns 2004 Sketchbook anzuschauen. Dort entgeht man hoffentlich allen Auswüchsen des Marvelmonsters.
INDEPENDENT PUBLISHERS: Hier sind wir nun an den Punkt angekommen, an dem man wirklich merkt, dass ich aus Amerika schreibe. Denn mein Comicladen hier,
Green Brain (von dem es bald mehr zu hören gibt) hat diesen Comic schon länger im Programm.
Skyscrapers of the Midwest #1 (
AdHouse Books). Kein Wunder, wenn man im mittleren Westen, Michigan, wohnt. Es ist eine niedliche Sammlung von Minicomics, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Dann sollte man sich, auch wenn man nicht auf Mangas steht, sein eigens Stofftier inklusive Barbecue besorgen. Das geht bei
ADV Films. Für 20 Dollar bekommt man entweder eine Robbe oder ein Katze mit dem dazugehörigen Grill.
Der
Atomeka Verlag wird hier zurecht ordentlich gepusht. Nicht nur war die erste Ausgabe von „A1“ ein großer Erfolg, darüber hinaus schreibt der Autor und Produzent Mark Verheiden (“Smallville“, „The Mask“) zusammen mit Jan Strnad (“Lazarus Churchyard“) einen Comic, der durch seine simple Darstellung das Augenmerk auf die Alltagswelt der Zukunft lenkt:
Stalkers One-Shot.
Knee Deep Press höre ich zum ersten Mal, seit ich diese Kolumne schreibe, aber der Name gefällt mir. Was auch gefällt, ist der Name des Comics:
Don’t eat the electric Sheep. Dahinter verbirgt sich ein Mensch, der eigentlich eine Maschine ist. Er wird in eine Irrenanstalt gesetzt und beobachtet. Und ich beobachte mit.
Schön, dass es immer noch
Oni Press gibt. Die Jungs und Mädchen bringen Comics raus, denen man trauen kann. Genauso auch
Wet Moon GN. Der Künstler Ross Campbell (“Spooked“) beginnt seine Geschichte in einem Gothic-Setting, endet aber bei normalen Problemen: Sex, Freundschaft und Verrat. Er umwickelt dann alles noch mit etwas Netzstrümpfen und malt es mit schwarzem Lippenstift an.
Der Cartoonist, der als erster etwas zum elften September und zu Präsidentenwahl 2000 gesagt hat, war Aaron McGruder. Was folgte, war ein Aufschrei und die Absage vieler Zeitungen, seinen Strip zu drucken. Dennoch hat er bei Random House eine Nische gefunden, seine Strips in gesammelter Form zu veröffentlichen: Birth of a Nation: A Comic Novel HC.
BOOKS:Ein Buch von Frauen über Frauen und Kunst:
Scheherazade: Stories of Love, Treachery, Mothers and Monsters TP (
Soft Skull Press). Megan Kelso schreitet voran und liefert ein Forum für Künstlerinnen in der Szene. Diese waren nämlich auch schon präsent, als Robert Crumb Undergroundcomics gemacht hat, und sind es auch heute noch.
). Megan Kelso schreitet voran und liefert ein Forum für Künstlerinnen in der Szene. Diese waren nämlich auch schon präsent, als Robert Crumb Undergroundcomics gemacht hat, und sind es auch heute noch.
). Megan Kelso schreitet voran und liefert ein Forum für Künstlerinnen in der Szene. Diese waren nämlich auch schon präsent, als Robert Crumb Undergroundcomics gemacht hat, und sind es auch heute noch.
Wenn Ihr Euch jetzt endlich die „Adventures of The Escapist“ durchgelesen und Euch danach sogar getraut habt, den Roman „The Amazing Adventures of Kavalier and Clay“ zu lesen, dann dürfte es für Euch kein Problem mehr sein, Michael Chabons neuestes Werk,
Final Solution HC (
Harper Collins), zu lesen. Andernfalls müsst Ihr zurück auf Start und zuerst oben genannte Werke lesen. Tut mir leid.
APPAREL:
Und noch eine weitere Flut an Retro-T-Shirts. Diesmal sollte man sein Augenmerk vor allem auf „America is the coolest“ (mit Captain America) und „Good Guys Get the Girl“ (mit Spider-Man) lenken. Die G.I.-Joe-T-Shirts sind mir dann doch ne Spur zu heftig.
ABKÜRZUNGEN:
GN: Graphic Novel
TPB/TP: Tradepaperback
SC: Softcover
HC: Hardcover
Vol.: Ausgabe
(…): Vorherige Titel des Künstlers