READ OF THE MONTH:
Vom Zeichner von „Watchmen“ kommt nun… Aber lassen wir das. Man sollte nicht versuchen, einen Zeichner nach seinem fast zwanzig Jahre alten Comic zu beurteilen. Lieber sollte man am Free Comic Book Day sich die ersten Bilder von The Originals HC (DC/Vertigo) ansehen. Eine in schwarz und weiß gehaltene Geschichte über Mods und Hass. Ein wirklich interessantes Comic, das sich nicht an alle Erzählkonventionen hält.
READ OF THE MONTH:
Und da haben wir schon wieder einmal einen neuen Titel von Sam Kieth. Leider ist es diesen Monat keinem anderen Titel als Ojo #1 (Oni Press) vergönnt, ganz oben auf meiner Liste zu stehen. Immer auf dem schmalen Grat zwischen Kinderbuch und Horrorcomic bewegt sich der Schöpfer von „The Maxx“: Die kleine Annie kann leider nicht mit normalen Haustieren umgehen. Doch als es das Monster Ojo entdeckt, haben sich zwei gefunden.
READ OF THE MONTH:
Nach dem unbeschreiblich schönen „Blankets“ hat sich Craig Thompson an einen neuen Comic gemacht. Carnet de Voyage heißt das schöne Stück und erzählt von Thompsons Reise durch Europa. Es wechseln sich spontane Skizzen und Tagebucheinträge ab und schaffen so ein intimes Bild von Ländern, Kulturen und einem wandernden Künstler. Dazu veröffentlicht Top Shelf auch noch den passenden Soundtrack zu „Blankets“. Mit der Band Tracker produzierte Thompson ein kleines Album, das seine Graphic Novel begleiten soll.
READ OF THE MONTH:
Da kann es diesen Monat nur einen Comic geben, der diesen Titel verdient. Das mag jetzt für einige von Euch ungerecht klingen bei so vielen Comics, aber Sam Kieth ist meiner ganz persönlichen Meinung nach immer noch ein Genie. Mit der Miniserie Scratch schafft er wieder einmal den Sprung in DCs erste Reihe. Es ist vor allem die Gestaltung der Panels, die dem Leser die Möglichkeit nehmen, eine „normale“ Lesegeschwindigkeit beizubehalten. Vielmehr zwingt Kieth sie dazu, sich seinem Erzählrhythmus anzupassen.
Eine kleine Einleitung für Neulinge:
Seit ungefähr neun Monaten ist der Newsletter des Münchner Comicladens ComicCompany mein Baby, und ich biete Euch ab jetzt hier jeden Monat eine kleine Auswahl von neuen Artikeln aus dem Previews, die meiner Meinung nach interessant für Euch sein könnten. Natürlich kommt es bei über 1000 Produkten oft dazu, dass nicht alle Bereiche abgedeckt werden. Dennoch hoffe ich, Euch ein gute Auswahl zu präsentieren. Leider habe ich auch nur denselben Einblick in die Ankündigungen des Previews wie Ihr. Deshalb handelt es sich bei meinen Dreizeilern NICHT um Rezensionen, sondern nur um Comicvorwissen und etwas Fantasie. Oftmals lohnt es sich auch, im Internet noch einmal nach den Comics zu suchen, die Euch speziell interessieren. Oft bieten die Verlage oder die Künstler auf ihren Websites ein paar Seiten als Leseproben an.
ich wollte mich noch einmal dafür entschuldigen, dass es in letzter Zeit zu ein paar Unlänglichkeiten meinerseits kam. Dazu passt das neueste Cover von The Losers #26 ganz gut: Cover-Künstler Jock hätte in meinem Fall die amerikanische Spritze umdrehen müssen, so dass sie die Energie aus mir herauszieht. Doch da ich jetzt wieder in Deutschland bin, sollte alles wieder zur Normalität zurückkehren. Vor etwa einem Monat saß ich an meinem Schreibtisch und starrte diesen 582 Seiten dicken, blau-weißen Ziegelstein an. Dies soll kein Angriff sein, sondern mehr ein Versuch, denen, die es noch nicht kennen, Blankets zu beschreiben. Es handelt sich dabei um eine autobiographische, illustrierte Geschichte über Religion, erste Liebe und das Heranwachsen eines Comic-Künstlers. Nachdem ich dieses … Buch – wir müssen immer noch versuchen, es genauer zu definieren – zum dritten Mal gelesen habe, war ich noch neugieriger darauf, mehr über die Entstehung und die Reaktion der Leser zu erfahren. Deshalb gab es nur eine Möglichkeit: Ich musste den Autor Craig Thompson fragen.
READ OF THE MONTH:
Marvel hat es schon seit langem nicht mehr geschafft, in mir einen Brechreiz hervorzurufen. Langweilige Comics zu produzieren und so zu tun, als wäre man die Crème de la Crème, ist ja in Ordnung. Aber zwischen die Superhelden dann einen Comic mit dem Titel Combat Zone: True Tales of GIs in Iraq zu schmuggeln ist pervers. Was Dan Jurgens (“Thor“) mit diesem Projekt zu tun hat, bleibt mir schleierhaft. Was bitte schön hat Karl Zinsmeister, ein „eingebetteter Berichterstatter“ – der Beruf alleine ekelt mich schon an – in der Welt der Comics verloren? Das ist nun wirklich das Letzte.