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Comicgeschenkideen 2011

alt Hellboy X-MasZu Weihnachten schenkt man lieben Menschen schöne Dinge – das können und dürfen natürlich auch Comics sein. Deshalb hat die Comicgate-Redaktion wieder Ideen gesammelt: Hier sind unsere neuen Geschenktipps, ordentlich nach Zielgruppe sortiert.

All diese Geschenke sind natürlich auch für den eigenen Wunschzettel geeignet. 

Unsere Geschenktipps aus den Vorjahren sind hier zu finden:  2005, 2006, 2008, 2009 und 2010.

Die Comics werden diesmal empfohlen von Andreas Völlinger (av), Benjamin Vogt (bv) Marc-Oliver Frisch (mof), Thomas Kögel (tk) und Christopher Bünte (cb).

(Abbildung: Weihnachtskarte von Dark Horse Comics aus dem Jahr 1998, © Mike Mignola / Dark Horse)

 

 

 

 

 

FÜR DIE ZEIT VOR UND NACH DEM PLATZEN DER FRUCHTBLASE:

Es wird ein HaseEs wird ein Hase
von Till & Cäcilia Felix
Eigenverlag
10 Euro

Im lockeren Skizzenstil hat Till Felix die „gemeinsame“ Schwangerschaft von sich und der Gattin über neun Monate hinweg mit einem täglichen Comicstrip festgehalten. Statt humoristisch schwerwiegender Schenkelklopfer setzt er dabei auf das Festhalten kleiner Alltagsmomente, die mal ganz ordinär, mal geradezu magisch ausfallen und meist mit einer angenehmen Prise selbstironischem Amüsement wiedergegeben werden. Eine feine, entspannte Couchlektüre für alle Menschen, die schwanger sind, waren oder werden wollen. av

Bestellbar nur hier: www.es-wird-ein-hase.de

 

FÜR DEUTSCHLEHRER, LEKTOREN UND ANDERE ORTHOGRAPHIE-FREUNDE:

Der Hartmut kommt, siet unt sigt!Der Hartmut hilft dehm WeinachtzmannDer Hartmut hilft dehm Weinachtzmann
Der Hartmut kommt, siet unt sigt!
von Haggi
Gringo Comics
je 4,50 Euro

Hartmut-Zeichner Haggi ist ein Meister des simplen Zeichenstrichs und es ist immer ein Vergnügen, seine Strichmännchen bei ihren – oft nur auf den ersten Blick – naiv-witzigen Alltagsabenteuern zu begleiten. Meisterlich wird das Ganze aber erst durch die freimütige Verwendung einer ganz eigenwilligen, komplett auf Lautmalerei setzenden Orthographie, die wohl alle jemals in einer Grundschule gemachten Fehler beinhaltet und für sich schon wieder ein kleines humoristisches Kunststück ist. Wer beruflich gegen Rechtschreibfehler ankämpft, wird dieses vergnügliche Sammelsurium verbotener Schreibweisen nach dem ersten Schrecken wohl ganz besonders genießen. av

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FÜR ALLE, DIE MAUS, PERSEPOLIS UND BLANKETS BEREITS IM REGAL STEHEN HABEN:

Stuck Rubber BabyStuck Rubber Baby
von Howard Cruse
Cross Cult
26 Euro 

Stuck Rubber Baby gehört nämlich ganz klar in diese Reihe. Howard Cruse’ in einer schicken Neuauflage nun endlich wieder auf Deutsch erhältliche Comicerzählung über Rassenhass, Homophobie, Liebe und Selbsterkenntnis in den US-amerikanischen Südstaaten der 1960er hat einfach alles, was ein moderner Klassiker braucht. Berührend, intensiv und mit wunderbar anzusehenden akribischen Schraffur-Zeichnungen erzählt – hier ist eine begeisterte Rückmeldung der/des Beschenkten nach der Lektüre so gut wie garantiert. av

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FÜR NAGER: 

MetaMausMetaMaus
von Art Spiegelman
englisch, Pantheon/Penguin/Random House
etwa 20 Euro

„Komische Sache für eine Maus, von einer Versammlung von Katzen eine Auszeichnung für eine Geschichte zu erhalten, die davon erzählt, wie Katzen Mäuse umgebracht haben.“ Die Rede, die Art Spiegelman hielt, als er im Juni 1990 im Rahmen des Comic-Salons Erlangen den Max-und-Moritz-Preis für seine autobiographische Holocaust-Aufarbeitung Maus entgegennahm, ist nur eines von tausenden Dokumenten, die sich in Spiegelmans neuem Buch MetaMaus oder auf der mitgelieferten DVD-Rom wiederfinden. Den Hauptteil des Bands bilden ausführliche Interviews zu den Kernfragen um Maus, denen sich Spiegelman immer wieder ausgesetzt sieht: Warum der Holocaust? Warum Mäuse? Warum Comics? Angereichert werden die Texte um unzählige Skizzen, Fotos, Comics, Original-Schriftstücke und andere Abbildungen und Exkurse, sowie einen umfangreichen Index. Der Clou an MetaMaus ist jedoch die unscheinbare Silberscheibe im vorderen Buchdeckel. Die enthält nämlich nicht nur eine aufwendig verlinkte und auf Stichwortbasis durchsuchbare Digitalversion der kompletten Maus, die sich kapitel- oder seitenweise durchblättern lässt und dabei passende Bild-, Video- und Tonaufnahmen anbietet, sondern auch eine veritable Schatztruhe an weiteren Dokumenten zu allen Facetten des Themas. So findet man hier etwa mehr als 7.000 Skizzen; vier komplette Notizbücher Spiegelmans aus den Jahren 1983 bis 1990; einen 45-minütigen Dokumentarfilm, den Spiegelman selbst 1987 bei einem Auschwitz-Besuch gedreht hat; den Mitschnitt eines vierstündigen Gesprächs zwischen Art Spiegelman und seinem 1982 verstorbenen Vater Vladek aus dem Sommer 1972, als Maus zu entstehen begann (wem das Anhören zu anstrengend ist, der kann es auch im vierzigseitigen Transkript im Buch oder als Textfile auf der DVD nachlesen); und, und, und.

Wer sich auch nur im Ansatz für Maus, für Geschichte oder Geschichten, für Comics, fürs Erzählen oder schlicht für Menschen interessiert, der kommt um MetaMaus nicht herum. Dankeschön for this book, Herr Spiegelman. mof

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FÜR KOMISCHE VÖGEL:

Walt Disney’s Donald Duck: “Lost in the Andes”Walt Disney’s Donald Duck: „Lost in the Andes“
von Carl Barks
englisch, Fantagraphics Books
etwa 20 Euro

Gerade in Deutschland braucht man sich über eine mangelnde Wertschätzung des bekanntesten und stilprägendsten Disney-Zeichners Carl Barks (1901-2000) nicht zu beklagen. Seit 1984 werden dessen Geschichten aus Entenhausen hierzulande von Ehapa in immer neuen Editionen gesammelt und veröffentlicht. Von 1992 bis 2004 brachte es die umfangreichste davon, die Barks Library, auf insgesamt über 130 Bände. Wer neben den markanten deutschen Übersetzungen von Erika Fuchs aber auch die US-amerikanischen Originale lesen wollte, der hatte es bisher ungleich schwerer. Zwar wurden auch diese über die letzten Jahrzehnte immer wieder bei den unterschiedlichsten US-Verlagen in Heft- oder Buchform nachgedruckt, aber eine Edition, die es an Vollständigkeit und Qualität mit der von Ehapa aufnehmen kann, suchte man bislang vergebens. Das soll sich nun ändern. Seit einigen Wochen liegt mit Walt Disney’s Donald Duck: „Lost in the Andes“ die erste Ausgabe einer neuen englischsprachigen Barks-Edition vor. Verantwortlich zeichnet diesmal Fantagraphics, eine der ältesten und renommiertesten Adressen in den USA, wenn es um liebevoll aufgemachte Independent-Comics oder Archiv-Editionen klassischer Comic-Strips geht. Man hat sich was vorgenommen bei dem in Seattle ansässigen Verlagshaus: Es soll schlicht und ergreifend „alles“ veröffentlicht werden, über 30 Bände insgesamt, mit einer Frequenz von zweien pro Jahr.

Die erste Kostprobe weiß zu überzeugen. Der Band enthält Geschichten aus den Jahren 1948 und 1949 und beginnt mit dem 30-seitigen „Lost in the Andes“, das Barks‘ Lieblingsstory gewesen sein soll. Es handelt sich um ein dezent satirisches Abenteuer Swift’scher Prägung, in dem Donald und seine drei Neffen mit einer Expedition in die Anden reisen, um einem spektakulären Fund auf den Grund zu gehen: eckige Eier! Dabei stoßen sie auf eine vergessene Zivilisation, die höchst merkwürdige Sitten pflegt. Hinzu kommen noch drei weitere längere Stories, mehrere Kurzgeschichten und Gag-Einseiter, sowie eine fundierte Einleitung und ein Anhang mit diversen anderen Textbeiträgen. Die Comics selbst sind dabei zwar nicht unbedingt besonders ausgefeilt oder anspruchsvoll in Punkto Handlung, Pointen oder Figuren, fallen aber auch nicht durch Peinlichkeiten oder übertriebene Albernheit auf. Der eine oder andere Schmunzler bleibt nicht aus, und unterm Strich wirken die Stories überraschend zeitlos, was die transportierten Werte und Vorstellungen angeht. Im Mittelpunkt stehen aber natürlich Barks‘ unverwechselbarer Zeichenstil und seine bemerkenswerten Instinkte als Comic-Erzähler. Auch wenn die Strips teilweise in kreativer Fließbandarbeit entstanden und als Teil der heilen Disney-Welt an gewisse inhaltliche Spielregeln gebunden sind, macht das Lesen durchaus Spaß. Dazu trägt auch das unaufdringlich attraktive Gewand bei, welches das Fantagraphics-Team um Kolorist Rich Tommaso und Cover-Designer Jacob Covey dem Buch verpasst hat. Passend zur Saison enthält „Lost in the Andes“ mehrere Geschichten mit Weihnachtsthematik, gibt aber nicht nur deshalb ein feines Geschenk ab. mof

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FÜR KLEINE FÜCHSE:

FennekFennek
von Lewis Trondheim und Yoann
Reprodukt
12 Euro

In Fennek, einem schier unglaublich frechen Comic des französischen Gespanns von Autor Lewis Trondheim und Zeichner Yoann, geht es, wie der Titel andeutet, um einen kleinen Wüstenfuchs. Die Handlung ist schnell erzählt. Der kleine Fennek wird ständig von Schlangen verfolgt, was ihn sehr betrübt. „Blöde Schlangen!“, denkt er sich. „Könnte ich sie doch alle umbringen!“ Um dies zu bewerkstelligen, hat der pragmatische Spitzbube bald einen verflixt schlauen Plan parat: Er muss einfach nur das Halsband des Schamanen finden, um es damit monatelang regnen zu lassen. „Und ohne Sonne, bye-bye Schlangen!“ Also auf ins Abenteuer. Wer nun pädagogisch wertvolle Lektionen von der Stange à la Disney erwartet, der ist ganz schön schief gewickelt. Der Fennek ist ein Fuchs, er ist frech wie Rotz, und er schert sich einen Pups um menschliche Moralvorstellungen. Wenn der Fennek Hunger hat oder sich ärgert, dann beißt er schon mal andere Tiere tot, am liebsten die mit langen dünnen Hälsen. Dabei ist ihm Bösartigkeit aber ebenso fremd wie ein schlechtes Gewissen. Was sollte ein nordafrikanischer Wüstenfuchs auch mit einem schlechten Gewissen anfangen? Er würde ja elendig verhungern.

Das Buch macht große Freude, nicht nur wegen seines grandiosen Humors. Es ist nie grausam, bleibt seiner Hauptfigur immer treu und dem Leser gegenüber ehrlich. Zugeständnisse an Moral oder Schmusepädagogik werden konsequent verweigert. Man staunt darüber, wie entwaffnend unverschämt und wie unverschämt putzig Trondheims und Yoanns kleiner Protagonist wirkt, ohne dabei eine Spur von Authentizität einzubüßen, und wie leichtfüßig und selbstverständlich dieser Balance-Akt gelingt. Ich habe beim Lesen mehrmals laut gelacht. Einen großen Anteil daran, dass das funktioniert, hat die Übersetzung von Kai Wilksen, der jederzeit den richtigen Ton trifft. Fennek ist kein Kinderkram, aber gerade deswegen bestens für Kinder im fortgeschrittenen Lesealter geeignet, denen man auch mal was zutrauen möchte. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich auch mit acht oder neun den Fennek ziemlich klasse gefunden hätte. mof

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FÜR GENERISCH ANTHROPOMORPHE:

Congress of the AnimalsCongress of the Animals
von Jim Woodring
englisch, Fantagraphics Books
etwa 16 Euro

„Frank“, die „generisch anthropomorphe“ Figur des gebürtigen Kaliforniers Jim Woodring, erlebt nun schon seit über zwanzig Jahren ihre surrealen Abenteuer. Dabei ist Congress of the Animals nach dem 2010 erschienenen Weathercraft erst die zweite längere Originalgeschichte, die dem „Frank-Universum“ gewidmet ist, und sogar die allererste, in der „Frank“ selbst die Hauptrolle spielt. Auch der tragische und oft missverstandene „Manhog“ (dt. etwa „das Mannsschwein“), der sadistische „Whim“ (dt. etwa „die Laune“) und „Franks“ treue Haustiere „Pupshaw“ und „Pushpaw“ sind wieder mit von der Partie. Wobei wir, genaugenommen, die Namen all dieser Figuren eigentlich gar nicht kennen. Text gibt es bei den „Frank“-Stories nämlich allenfalls auf dem Buchdeckel, die Geschichten selbst werden allein anhand von Bildern erzählt. Wir „wissen“ nur soviel: Die Hauptfigur von Congress of the Animals ist ein nicht näher bestimmbares Wesen, intelligent, aufrecht und zweibeinig, das zusammen mit zwei kleinen Begleitern in einem märchenhaften Haus wohnt. Und hin und wieder verlässt „Frank“ – nennen wir „ihn“ der Einfachheit halber so – dieses Haus, um in einer wundersamen Fabelwelt seltsame Abenteuer zu erleben.

Auch das „Wissen“ kommt dabei nicht ohne  Anführungszeichen aus, denn wir „wissen“ nie wirklich etwas in Woodrings Comics. Wir sehen vielmehr Dinge, auf die wir uns einen Reim machen dürfen. So erkennen wir, dass auch auf „Franks“ Welt gewisse Regeln gelten. Nach der „Lektüre“ von Congress of the Animals ist „klar“, dass „Frank“ ein gutmütiges, mitunter auch mal naives, gedankenloses oder gar egoistisches Wesen ist, das Fehler begeht und dafür die Verantwortung tragen muss. Warum das „klar“ ist, lässt sich nicht ohne weiteres erklären. Das ist das Verblüffende: Man begreift auf einer instinktiven und emotionalen Ebene, was geschieht, ohne dass es intellektuell einfach zu fassen oder in Worte zu kleiden wäre. Man freut sich für die Figur oder leidet mit ihr, fiebert mit ihr, wenn sie die durchaus vorhandenen Spannungsbögen der Geschichte durchläuft. Kurzum: Man „versteht“, und zwar auf einer sehr viel direkteren und intensiveren Ebene, als es rein über den Verstand möglich wäre. Und das ist nicht nur eins Grundmerkmale, an denen sich jede Literatur messen lassen muss, sondern auch immer wieder ein großes Wunder, sei es bei einem Roman, einem Film oder einem Comic. Und ein Happy End gibt’s auch, soviel sei verraten. Also alles ganz perfekt für die „stille Nacht“, eigentlich. mof

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FÜR ALLE, DIE VON „STREUNERN“ UND „BEISSERN“ NICHT GENUG KRIEGEN:

The Walking Dead – Die CoverThe Walking Dead – Die Cover
von Robert Kirkman, Charlie Adlard und Tony Moore
Cross Cult

26 Euro

Die Zombiserie The Walking Dead ist in Comicform längst ein Renner, inzwischen hat sich auch die entsprechende TV-Adaption etabliert. Rechtzeitig zur Veröffentlichung der ersten Staffel auf DVD und zur deutschen Premierenausstrahlung der zweiten Staffel legt Cross Cult ein voluminöses Artbook vor. The Walking Dead – Die Cover heißt das albengroße Glanzstück, darin abgedruckt sind alle US-Cover bis zum Jahr 2010 inklusive sämtlicher Cover der Sammelbände, Deluxeausgaben und Schuber, natürlich weitreichend kommentiert von den Schöpfern Kirkman, Moore und Adlard. Ein perfekter Ergänzungsband für Fans der Serie, allerdings sollte der Beschenkte mindestens US-Nummer 50 gelesen haben, sonst drohen Spoiler. bv

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FÜR ALLE, DIE DIESES JAHR NICHT BRAV WAREN (UND BESTRAFT WERDEN MÜSSEN):

Punisher – BullseyePunisher – KingpinMarvel Max 40: Punisher – Kingpin
Marvel Max 42: Punisher – Bullseye
von Jason Aaron und Steve Dillon
Panini Comics
je 16,95 Euro

Garth Ennis ist weg, lang lebe der neue Garth Ennis. Und der heißt … Jason Aaron. Ennis, der Marvels Punisher erst durch eine ironische Knights-, dann durch eine kompromisslose Max-Serie geleitete, hat sich nach Jahren von der Figur zurückgezogen. Jason Aaron, sein Nachfolger und Autor des neuen Max-Punisher versucht gar nicht erst verkrampft von der erfolgreichen Stilprägung Ennis‘ loszukommen, sondern schreibt jetzt ironisch und kompromisslos zugleich. Zudem setzt er die Historie auf Null, führt die Schurken Kingpin und Bullseye ganz neu ein. Als Zeichner ist Ennis‘ alter Kollege Steve Dillon an Bord, was ist also neu? Aaron erweitert das gesamte Umfeld des Punisher um eine psychologische Dimension, seine Szenarien sind perfekt, seine Charaktere psychotisch und kaputt. Aarons Punisher ist der beste, den es wahrscheinlich je gab und damit eine empfehlenswerte (blutige) Alternative für den Gabentisch. bv

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FÜR MELANCHOLIKER UND COMICUNKUNDIGE:

Der Alltägliche Kampf – Gesamtausgabe Der Alltägliche Kampf – Gesamtausgabe
von Manu Larcenet
Reprodukt
29 Euro

Eine der besten französischen Comicreihen der vergangenen Jahre, in einer Gesamtausgabe zusammengefasst: Der Alltägliche Kampf erzählt die anrührende Geschichte von Fotograf Marco, der sich in einer Schaffens- und Lebenskrise befindet. Manu Larcenets vierbändiges Werk ist melancholisch und gefühlsnah. Als abgeschlossene Handlung in einem Buch dürfte es sich um ein perfektes Geschenk für Heiligabend handeln, gerade auch für Menschen, die sonst nicht viel mit Comics zu tun haben und die sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit der Frage konfrontiert sahen, was man sich denn unter den angeblich anspruchsvollen Graphic Novels vorzustellen hat, auf die man vermehrt von Medien und Buchhandel hingewiesen wird. bv

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FÜR DEN COFFEETABLE:

Wednesday ComicsWednesday Comics
von diversen Autoren und Zeichnern
Panini Comics
69 Euro

2009 wagte DC Comics ein interessantes Experiment: Die wöchentliche Comic-Zeitung Wednesday Comics, eine Hommage an die großformatigen Sonntags-Comicbeilagen der Tageszeitungen. Namhafte Autoren und Zeichner wie Neil Gaiman, Kurt Busiek, Paul Pope, Amanda Conner, Mike Allred oder Kyle Baker durften sich an den Helden des DC-Universums austoben, von den „Big Guns“ wie Superman und Batman bis zu obskureren Figuren wie Deadman oder Kamandi. Nicht alle Beteiligten wussten mit dem ungewohnten Format (eine große Seite pro Woche) etwas anzufangen, aber die stilistische und inhaltliche Vielfalt war groß und interessant genug, um einen spannenden Gegenpol zum Mainstream der regulären DC-Comicserien zu bieten. Dem Sammelband in Form eines überdimensionalen Hardcovers fehlt zwar der typische Zeitungsflair der Einzelausgaben, dafür sind die einzelnen Beiträge (die (meist 12teilige Fortsetzungsgeschichten) so viel leichter zu lesen. Und die edle Aufmachung wird dem besonderen Anspruch des Projekts absolut gerecht. Rechtzeitig zum Fest gibt’s bei Panini eine deutsche Ausgabe, limitiert auf 999 Exemplare. tk

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FÜR DIE, DIE NOCH NICHT LESEN KÖNNEN:

Mal döch mal MetalMal döch mal Metal
von Christopher Tauber
Zwerchfell
8 Euro

Zu meiner Zeit habe ich noch die Lustigen Taschenbücher als Malbuch verwendet, bei denen damals jede zweite Doppelseite schwarzweiß war. Dem Nachwuchs von heute stehen weitaus coolere Möglichkeiten zur Verfügung, die ersten Schritte am Zeichentisch zu unternehmen. Beispielsweise das Metal-Malbuch von Christopher „Piwi“ Tauber. Zu 26 Stichworten von A bis Z gibt es hier Ausmal-Motive, die berühmte Heavy-Metal-Covermotive zitieren, unter anderem von AC/DC, Metallica, Slayer oder Kiss. Und zwar nicht als 1:1-Kopie, sondern als originelle Adaption, bei der auch mal um die Ecke gedacht und mit den Augen gezwinkert wird. Weit weg von der penetranten Niedlichkeit herkömmlicher Malbücher, dafür mit einer popkulturellen Würze, die bestimmt auch den kleinen Malstiftschwingern schmeckt. tk

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FÜR KAMPFSPORTLER, KANINCHENFREUNDE UND KUROSAWA-FANS:

Usagi Yojimbo 4Usagi Yojimbo
von Stan Sakai
Schwarzer Turm, bisher 11 Bände
jeweils 12 Euro

Usagi Yojimbo, der Samurai mit den langen Ohren, ein Urgestein des US-Independent-Comics, erscheint und erscheint seit mehr als einem Vierteljahrhundert, weder veraltet noch angestaubt, heftchenweise und als Tradepaperback. Seit Jahren ist die Serie gut aufgehoben und gepflegt bei Dark Horse. Mittlerweile bringt sie es im Amerikanischen auf satte 25 Bände. Hierzulande ist der Hoppler heimisch beim Verlag Schwarzer Turm. Die einzelnen Bände sind rund abgeschlossen und in einem mittelalterlichen Japan angesiedelt, versetzt mit einem Schuss Fantasy, jede Episode eine nach absoluter Perfektion strebende Leseperle, irgendwo einzuordnen zwischen Donald Duck, Lone Wolf & Cub und den Filmen von Akira Kurosawa, wenn es denn sein muss. Stan Sakai hat mit Usagi Yojimbo ein wundervolles Fantasy-Universum erschaffen, in dem der titelgebende Held inzwischen nur noch eine Figur unter vielen ist. Comic-Genuss pur. Eintauchen und genießen. cb

Komplett erhältlich im Freibeutershop.

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FÜR WG-BEWOHNER:

Das Leben ist kein PonyhofDas Leben ist kein Ponyhof
Von Sarah Burrini
Zwerchfell
14 Euro

Apropos nach Perfektion strebende Leseperlen: Das Attribut kann man auch für Sarah Burrinis Das Leben ist kein Ponyhof verwenden. Regelmäßig stellt sie humorige, gefühlvolle, wunderschön gezeichnete Episoden aus der Welt ihrer fiktiven Chaos-WG ins Netz: Sarah, El Pilzo, Ngumbe und Butterblume raufen sich hin und her, streiten sich, vertragen sich wieder, rangeln sich durchs Leben und haben sich gern. Überspannt von wechselnden Storylines gewinnt der Funny-Strip an erzählender Tiefe und Komplexität. Zum Verschenken gibt es diesen Spaß seit kurzem auch, nämlich bei Zwerchfell. cb

Direkt bestellbar im Ponyhof-Shop, dort gibt es auch eine spezielle Weihnachts-Edition.

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FÜR GROSSE UND KLEINE KINDER:

ArriettyArrietty – Die wundersame Welt der Borger
von Hiromasa Yonebayashi
DVD, Universum Film
13,99 Euro / 17,99 Euro (Special Edition)

Das japanische Animationsstudio Ghibli ist bekannt für abendfüllende Zeichentrickfilme von hervorragender Qualität. Titel wie Chihiros Reise ins Zauberland oder Prinzessin Mononoke haben eine weltweite Fangemeinschaft. Das jüngst in Deutschland erschienene Werk Arrietty – Die wundersame Welt der Borger aus dem Studio Ghibli ist eine zarte Liebesgeschichte zwischen einem winzigen Mädchen und einem Menschenjungen. Der auf dem schon älteren Roman Die Borger basierende Film stammt allerdings nicht von Studio-Gründer und Großmeister Hayao Miyazaki (Der schrieb für Arrietty nur das Drehbuch). Die Regie führte dieses Mal der noch unbekannte Hiromasa Yonebayashi. Mit Arrietty feiert er sein Debut und macht dem Studio Ehre. Zauberhaft wird da die Freundschaft zwischen dem herzkranken Jungen Sho und der neugierigen Arrietty erzählt. Sie gehört zu einer aussterbenden Familie winziger Lebewesen, die im Fundament von Shos Zuhause wohnen. Arrietty zeichnet sich durch zerbrechliche, präzise umrissene Figuren aus, die die Handlung tragen. Hinzu kommen tolle Bildwelten und ein feiner Soundtrack. Ein perfekter Weihnachtsfilm, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet. cb

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