Kurzrezensionen

Northlanders 1 – Sven, der Verräter

 Brian Wood (DMZ, Demo) startet mit Northlanders ein neues Comicprojekt für das Vertigo-Label. Glücklicherweise gelingt es ihm auch diesmal, die spezielle Thematik eindrucksvoll als Autor zu gestalten. Angesiedelt ist die Serie im Zeitalter der Wikinger, Band 1 (im Jahr 980 spielend) erzählt in acht Kapiteln von Krieg, Verrat und Ehre: Sven, der in Konstantinopel zum Krieger ausgebildet wurde, kehrt nach dem Tod seines Vaters in seine Heimat zurück, um dort die Thronfolge anzutreten. Doch sein Onkel Gorm macht ihm dieses Erbe streitig, was Sven zu einem langen Rachefeldzug veranlasst.

Was sich auf dem Backcover noch reißerisch mit den Worten „Härter als Conan und blutiger als 300“ ankündigt, ist im ersten Sammelband tatsächlich ein martialisches und gewaltiges Kampfspektakel. Dazwischen herrschen aber auch die leisen, besinnlichen Töne vor, mit denen Brian Wood die Hauptfigur Sven umfassend und vielschichtig zu charakterisieren weiß. Damit beginnt die Vertigo-Reihe Northlanders als unterhaltsames und kluges Werk vor historischem Hintergrund. Richtig gut gefallen haben mir auch die Zeichnungen des italienischen Künstlers Davide Gianfelice, der in einem mattierten Grundton sowohl Blutspritzer im Gefecht als auch eindringliche Landschaftsimpressionen aus der Heimat der Nordmänner gekonnt umzusetzen weiß. Ein persönliches Highlight stellen für mich jedoch die abgedruckten US-Cover dar: Massimo Carnevales malerische Bilder sind einfach ein Augenschmaus. Auch deswegen sollte man dieser Serie eine Chance geben.                                                            

Northlanders 1 – Sven, der Verräter
Panini Comics, Juli 2009
196 Seiten; farbig; Softcover
Preis: 19,95 Euro

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