Monate: April 2011

Links der Woche: Mit einem unpatriotischen Superman und mysteriösen Cops

Unsere Links der Woche, Ausgabe 17/2011:   20 Jahre ReproduktReprodukt Blog, Thomas von SteinaeckerSZ-Autor Thomas von Steinaecker hat zum Verlagsjubiläum ein Interview mit Reprodukt-Gründer Dirk Rehm geführt, aus dem später der Feuilleton-Artikel „Wie heißt das Zauberwort?“ wurde, der den Aufschwung der Graphic Novels und die Erfolgsgeschichte von Reprodukt beschreibt (kostenpflichtiger Abruf hier). Den Originaltext des Interviews gibt es jetzt im Reprodukt-Blog zu lesen. Superman wird WutbürgerSüddeutsche Zeitung, Fritz GöttlerSehr breites Presseecho, auch in Deutschland, erfuhr ein aktuelles Superman-Heft: In Action Comics #900 (der erste Superhelden-Titel, der diese Zahl erreicht!) gibt Superman seine amerikanische Staatsbürgerschaft auf und erklärt sich zum Weltbürger. Durchaus bemerkenswert für eine Figur, die sich „Truth, Justice and the American Way“ auf die Fahnen geschrieben hatte. In den USA gab es daraufhin die ebenso erwartbare wie alberne Empörung aus dem rechtskonservativen Lager. Während diese Kommentatoren die Geschichte wahrscheinlich ebensowenig gelesen haben wie die Journalisten der großen deutschen Zeitungen, die darüber berichten (neben der SZ u.a. auch SpOn, die taz und Der Tagesspiegel), betrachtet Techland-Kolumnist Douglas Wolk den eigentlichen Comic: er meint, das sei einfach …

Valerian & Veronique Gesamtausgabe 1

altGesamtausgaben europäischer Comicklassiker boomen. Die seit einigen Jahren verlagsübergreifende Veröffentlichungspolitik, in der des Öfteren zwei bis drei Originalalben in einem Band mit Begleitmaterial erscheinen, ist für den Leser vor allem dann erfreulich, wenn dabei jahrzehnte alte Schätze zu Tage gefördert und in adäquater Gestaltung wieder verfügbar gemacht werden. Die frankobelgische Serie Valerian & Veronique vom französischen Kreativduo Pierre Christin (Szenarist) und Jean-Claude Mézières (Zeichner) ist ein solches Juwel der Comicliteratur.

Eco Warriors 2 – Orang-Utan 2

teaser_eco_warriors2So langsam wird deutlich, worum es in der ersten Storyline der Serie Eco Warriors genau geht. Die geheimnisvolle Ampulle des ersten Bandes enthält ein Protein, das mit illegalen Methoden Orang-Utans entnommen worden ist. Während zwei große Pharmakonzerne um die Patente streiten, wollen sie alle Spuren im Dschungel von Sumatra vernichten. Chris und seine herbeigerufenen Freunde der „Eco Warriors“ suchen derweil nach der im Dschungel verschwundenen Eva und ahnen nicht, dass diese Suche ein Wettlauf gegen die Zeit ist.

Der Fotograf 3 – Allein nach Pakistan

Wer packende Abenteuer liebt und Herausforderungen meistern will, die sich nicht mit einem Maschinengewehr wegballern lassen, liegt bei diesem Comic goldrichtig. „Allein nach Pakistan“ ist zwar der letzte von drei Bänden der Reihe Der Fotograf, lässt sich jedoch ohne Probleme auch einzeln lesen. Er beschreibt die abenteuerliche, wahre Rückreise des Fotografen Didier Lefèvre aus dem Inneren Afghanistans, wo dieser die Organisation Ärzte ohne Grenzen begleitet hat, zurück nach Pakistan.

Links der Woche: Mit Verlagspleiten und peinlichen Jugendsünden

Unsere Links der Woche, Ausgabe 16/2011:   Collective Memory: Tokyopop, RIPThe Comics Reporter, Tom SpurgeonDie Nachricht der Woche war sicherlich die Ankündigung von Tokyopop, Ende Mai den Betrieb als Verlag einzustellen. Schon in den letzten Monaten waren etliche Mitarbeiter entlassen und die Belegschaft immer mehr zusammengeschrumpft worden, vor allem weil der ehemals größte Tokyopop-Kunde, die insolvente Buchhandelskette Borders, seine Rechnungen nicht mehr bezahlte und die Tokyopop-Manga komplett aus dem Programm genommen hatte. Die Schließung gilt allerdings ausdrücklich nur für das US-Geschäft, die in Hamburg ansässige Tokyopop GmbH ist nicht betroffen und arbeitet wie gewohnt weiter. Mehr dazu in diesem Statement von Geschäftsführer Jo Kaps im Tokyopop-Forum. Der oben verlinkte Beitrag von Tom Spurgeon ist eine umfangreiche Linksammlung zum Thema, die vor allem die zahlreichen Reaktionen der Blogosphäre sammelt. Unter anderem wird eifrig spekuliert, was mit den Rechten an Tokyopops amerikanischen Eigenproduktionen passieren wird. Die vielleicht schärfste Kritik an Tokyopop-Gründer Stu Levy kommt vom bloggenden Buchhändler Matt Blind. „Ich steh auf ausgewachsen“taz, Astrid Geisler und Martin ReichertDie taz hat im Archiv einen alten Comic von Ralf …

Metronom 1 – Null Toleranz

Éric Corbeyran, der in jüngster Vergangenheit durch die Serie Der Gesang der Strygen (Bunte Dimensionen) oder die Kafka-Adaption Die Verwandlung (Knesebeck) als Szenarist auf sich aufmerksam machte, beginnt seine dreiteilige Science-Fiction-Reihe Metronom mit einer echten Überraschung. Denn Seite 1 beginnt mit dem klassischen Märchenauftakt „Es war einmal…“ und der hell beleuchteten Abbildung eines mittelalterlichen Schlosses.

Gott höchstselbst

Was wäre, wenn Gott wirklich existierte? Und wenn er sich auf der Erde blicken lassen würde, nicht wie beim ersten Mal in Jesus Christus, sondern höchstpersönlich? Welchen Medienrummel würde er auslösen? Welche Zweifel an seiner Authentizität wecken, welchen Zuspruch hervorrufen, welche Gegnerschaft auslösen? Marc-Antoine Mathieu wirft diese Fragen auf und zeichnet einen genauso kurzweiligen wie intelligenten Comic. Auf höchst raffinierte Weise kultiviert Mathieu einen feinen ironischen Humor, der die Lektüre durchgängig zum Vergnügen macht. Und mich mit Spannung warten ließ, wie diese Geschichte wohl enden soll …

So so … ja ja

Auch Dr. Achilles und das Nashorn können sich der sozialen Netzwerke nicht entziehen … 59. Folge von So so … ja ja: „Sozial vernetzt“ Zur Serie: In abstrusen Dialogen lässt Felix ‚Felo‚ Herzog Dr. Achilles und das Nashorn, das er neulich auf einer Parkbank getroffen hat, über das Leben philosophieren. Felos ältere Webcomicserie Horst und sein Pony findet Ihr ebenfalls bei uns.